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Meine Woche Ärger über nicht angeleinte Hunde

Frank Themsen ärgert sich häufig über nicht angeleinte Hunde plus deren Besitzer. "Wir hören immer: Der will nur spielen. Leider wurde ich auch schon einmal gebissen."
29.03.2022, 15:03 Uhr
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Von Karsten Hollmann

Mittwoch, 23. März: Um 6 Uhr klingelt der Wecker. Danach geht es wie jeden Morgen zur Bäckerei Starke, um die Familie mit Brötchen zu versorgen. Als netter Papa spielt man auch gerne den Taxifahrer und fährt die Kinder zur Waldschule nach Schwanewede. Es ist schön, mal wieder Kunden zu besuchen. Während der Pandemie-Zeit kommt es im Schnitt nur zwei bis drei Mal pro Woche vor. Alles andere wird übers Telefon oder per Online-Konferenz abgewickelt. Ich arbeite für ein Heidelberger Unternehmen. Nach 600 Kilometern und zehn Stunden im Auto freue ich mich schon auf meine Zehn-Kilometer-Laufrunde durch die Bremer Schweiz. Dabei kann ich immer abschalten. Um 20 Uhr spiele ich dann wieder Taxi und hole Henriette vom Training der Rhythmischen Sportgymnastik aus Ritterhude ab. Vor dem Fernsehen checke ich noch die restlichen Mails und schaue mir die Anmelder für unseren Citylauf am Sonnabend an.

Donnerstag, 24. März: Wie jeden Morgen mache ich zehn Minuten Rückengymnastik vor dem Fernseher. Meine Osteopenie, eine Vorstufe zur Osteoporose, zwingt mich dazu. Die Nachrichten schrecken mich immer wieder aufs Neue. Der Ukraine-Krieg und das Leiden der Menschen setzen mir sehr zu. Die Kunden scheinen sich abgesprochen zu haben. Seit 7.30 Uhr klingelt schließlich am laufenden Band das Telefon. Das ist natürlich sehr schön, aber auch immer mit viel Arbeit wie Angebots- und Auftragsbesprechung verbunden. Noch sind in unserer Branche die Folgen des Krieges nicht angekommen. Es ist aber nur noch eine Frage der Zeit, dass wir einen Zulieferer-Engpass bekommen werden. Auch haben schon einige Exporteure Aufträge storniert. Zwischendurch spiele ich etwas Badminton mit Henriette in unserem großen Garten. Zum Glück übernimmt meine Frau die Gartengestaltung und Pflege. Nur das Rasenmähen ist mein Job. Um 18.05 Uhr findet unser Lauftreff beim Park- und Ride-Parkplatz St. Magnus statt. Hier kann sich jeder Läufer auch ohne Vereinsmitgliedschaft gerne anschließen. Ich darf Maren Huckschlag, Maren Punke und Ingo Jagdhuber begrüßen. Am Abend muss ich mich meinen Frauen beugen. Sie wollen Germanys Next Topmodel sehen. Es ist mir auch egal, dass ich für unsere Wäsche zuständig bin – Donnerstag und Montag ist bei uns Waschtag.

Freitag, 25. März: Vormittags stehen Online-Termine im Kalender. In der Mittagspause erlaube ich mir, laufen zu gehen. Ich absolviere jedoch nur acht Kilometer Fahrtspiel, also Tempowechsel, weil ich morgen beim Citylauf die fünf Kilometer bestreiten werde. Weil mein Teamkollege Torsten Naue die zehn Kilometer läuft, können wir uns somit als Helfer abwechseln. Am Nachmittag fahre ich zu Sponsor Edeka Frank Damerow und hole mir die Getränke und Müsliriegel für die Laufveranstaltung ab. Es ist schön, wenn man solche Sponsoren hat. Derweil wartet mein Friseur in Lesum auf mich. Ich lasse mir immer Zeit mit dem Haarschnitt, sodass ich mich fast nicht wiedererkenne. Abends läuten wir als Familie das Wochenende bei unserem Lieblings-Italiener Firenze in Ritterhude ein – hier sind wir seit Jahren Stammkunde.

Sonnabend, 26. März: Wir starten mit einem ausgiebigen Frühstück und dem Studieren des WESER-KURIER in den Tag. Für mich würde die NORDDEUTSCHE und deren Sportteil schon ausreichen. Leider finden keine Bundesligaspiele wegen der Länderspielpause statt. Zwischen dem zehnten und 22. Lebensjahr habe ich Fußball in Beckedorf und Löhnhorst gespielt. Zwar nicht gut, aber dabei sein ist alles. Um 11.30 Uhr trifft sich der harte Kern, also Holger Bannies, Peter Helms, Torsten Naue, Martin Neumann und ich am Löhstadion zum Abholden der Gerätschaften für den Citylauf, der pünktlich um 15 Uhr startet. Als Helfer darf ich unter anderem die Startnummern verteilen und blöde Sprüche klopfen. Leider fällt unser Lauf sehr klein aus. Wir konnten im Voraus die Corona-Bedingungen nicht einschätzen und haben deshalb die Bambini- und Schülerläufe aus dem Programm gestrichen. Beim Lauf über die fünf Kilometer werde ich Dritter in einer Zeit von 18:12 Minuten. Verdienter Sieger im Spurt wird mein LGN-Kollege Lars Sonnenberg. Da merkt man, dass man keine 30 mehr ist. Das muss auch mein Freund Torsten Naue feststellen, der im Zehn-Kilometer-Lauf Fünfter wird. Hier gewinnt ebenfalls ein Vereinskamerad – Filimon Gezae. Es ist sehr toll, nach drei Jahren Pause wieder viele bekannte Gesichter zu treffen.

Sonntag, 27. März: Leider konnten wir aufgrund der Sommerzeit eine Stunde weniger schlafen. Da ich ein reiner Zeitmensch bin, spielt der Wecker immer eine große Rolle. Nach dem Familienfrühstück gehe ich fünf Kilometer mit meiner Frau laufen und trainiere im Anschluss 16 Kilometer für mich. Damit ich pünktlich um 14 Uhr an der Waldschule sein kann, fällt der sonntägliche Lauf mit Holger Bannies aus. Friederike spielt Handball bei der weiblichen B-Jugend der HSG Schwanewede/Neuenkirchen II. Mit den anderen Eltern feuern wir unsere Kinder an. Es springt ein lockerer 23:9-Sieg über die SG Findorf II und die Sicherung von Platz eins heraus. Ich bin froh, dass unsere Töchter Sport betreiben, denn Bewegung halte ich für wichtig. Wir genießen danach bei einem leckeren Stück Torte und Kakao die letzten Sonnenstrahlen im Strandkorb. Tanja bereitet das Abendessen vor. Es gibt zum Saisonstart Spargel und Schinken. Ich schaue mir als Sportverrückter als Konserve das letzte Skifliegen an.

Montag, 28. März: Der Alltag hat uns wieder. Aber es sind ja nur noch fünf Tage bis zum Wochenende. So motiviere ich die Familie und mich jedes Mal aufs Neue. Immer schön positiv bleiben. Nach einer längeren telefonischen Inbetriebnahme einer Pumpe freue ich mich auf meine 13 Kilometer lange Laufrunde durch das Auetal. Ich ärgere mich, wie so häufig, über nicht angeleinte Hunde beziehungsweise deren Besitzer. Hunde und Läufer sind nicht die besten Freunde. Wir hören immer: Der will nur spielen, der macht nichts. Leider wurde ich auch schon einmal gebissen und habe deshalb einen gewissen Respekt. Das gleiche zählt aber auch für Autofahrer, die in 30er Zonen locker das doppelte Fahren. Montags bin ich für das Abendessen verantwortlich, da Tanja Yoga macht – meine Töchter sind für Käsespätzle.

Dienstag, 29. März: Endlich habe ich mal keine festen Kundentermine. Daher kann ich mich um Angebotspflege kümmern. Mittags mache ich ein paar Nudeln mit Tomatensoße für Henriette und mich. Um 17.30 Uhr findet das Bahntraining im Burgwallstadion statt. Nach unserem Citylauf sind die Beine noch sehr schwer. Deshalb machen wir kurze Tempoläufe. In der Gruppe fällt das schnelle Laufen leichter. Unser nächstes Highlight sind im Mai die Landesmeisterschaften über die zehn Kilometer in Lingen. Um 19.30 Uhr beginnt die Hauptversammlung unseres Stammvereins Nordbremer Leichtathletikfreunde, da die LGN ein Zusammenschluss vieler Leichtathletik-Abteilungen zahlreicher Nordbremer Sportvereine ist. KH

Matthias Bahlau, der Pistolenschütze des Vegesacker SV, wird als Nächster über seine Woche berichten.

Zur Person

Frank Themsen (54)

ist seit mehr als 30 Jahren Mitglied bei der LG Bremen-Nord. Der Vertriebsmitarbeiter im Außendienst für Dosierpumpen, Meß- und Regelsysteme wohnt mit seiner Frau Tanja und den Töchtern Henriette (12) und Friederike (16) in Leuchtenburg. KH

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