Vegesack. „Tierisch“ lautet das Motto der achten Pappbootregatta, die im Vegesacker Museumshaven an diesem Sonnabend, 18. Mai, stattfindet – Anlass für die Namensgebung ist der 200. Geburtstag der Bremer Stadtmusikanten. Dazu passt genau das Boot namens „Wasserhahn“, das Michael Jöckel mit Familie, Freunden und Nachbarn gebaut hat: Den Rumpf ziert eine Folie, bedruckt mit Fotos von Pommes frites, und ein gebratenes Hähnchen liegt als Pappmodell auf dem Boot.
„Damit wird der Ausdruck Wasserhahn für unser Modell natürlich zweideutig“, sagt Michael Jöckel, der in Bremen-Nord seit fast acht Jahren mit seiner Lebensgefährtin Nadine Rogge „Werbeschnipsel“ leitet, einen Fachbetrieb für Werbetechnik. Die Firma stellt Plakate, Schilder, Fahrzeugbeschriftungen und Leuchtreklamen her. Mit der großen Druckmaschine war auch die Herstellung der farbigen Folie mit den Pommes kein Problem.
Bei der Vegesacker Pappbootregatta kommen jährlich Jung und Alt zusammen, um sich in ihren selbst gebauten Wasserfahrzeuge aus Papier und Pappe Rennen zu liefern. Umgesetzt wird das lustige Spektakel vom Verein MTV Nautilus unter der Leitung von Birgit Benke als Spartenleiterin. Insgesamt liegen 16 Teamanmeldungen vor. Eine Jury wird die besten Boote nach den Kategorien „Schnelligkeit“ und „Geschwindigkeit“ auszeichnen, und die Teilnehmer können Geldpreise und einen Wanderpokal gewinnen. Die Jury wird auch überprüfen, ob bei den Booten umweltfreundliche Farbe und auch wirklich nur Papier und Pappe verwendet wurden.
Zum Rahmenprogramm gehören auch Bootsfahrten mit dem Jugendwanderkutter „Vegefeuer“ sowie dem Motorboot „Theresia“. Außerdem steht die Barkasse „Vegebüdel“ zur Besichtigung bereit, und auf dem Kutter „Vegevogel“ wird Schnupper-Pullen angeboten. Der Schlepper „Regina“ präsentiert sich mit einem Infostand der Funkamateure, und Kinder können die Funktechnik spielerisch erleben. Nach der Siegerehrung klingt die Regatta mit einem IrishFolk-Festival aus.
Michael Jöckel und Helfer haben bis zum Start noch einiges zu tun: Das Boot, aus dicker und stabiler Pappe gemacht, muss noch mit einer Elefantenhaut, einem speziellen Anstrich, versehen werden, damit es nicht gleich untergeht, wenn es zu Wasser gelassen wird. „Wir sind zum ersten Mal dabei, nachdem uns Freunde dazu überredet haben“, sagt Jöckel, „und wir haben mit viel Spaß alles selber konstruiert.“ Allerdings passte das lange Boot nicht ganz in die Garage, deshalb musste das Heck gestutzt werden. In gemeinsamer Arbeit entstand es innerhalb von zwei Monaten, immer an den Wochenenden, weil der Kleister mehrere Tage zum Trocknen brauchte.
„Meine Lebensgefährtin, unser Kind, aber auch die Schwiegereltern und die Nachbarn mit zwei Kindern werden bei der Pappbootregatta dabei sein“, sagt Jöckel, „doch im Boot haben nur drei Leute Platz. Und mit unserer originellen Pommes-und-Hähnchen-Deko haben wir bei der Regatta in der Kategorie Schönheit vielleicht wirklich Chancen auf einen Preis“, sagt Michael Jöckel.
Weitere Informationen
Die Vegesacker Pappbootregatta findet am Sonnabend, 18. Mai, von 15.30 Uhr bis 18 Uhr statt. Das Rahmenprogramm rund um den Vegesacker Museumshaven startet um 12 Uhr.