Nach dem Erfolg der vergangenen Jahre wird das Jazzfestival Bremen-Nord auch in diesem Jahr an zwei Tagen – Montag und Dienstag, 1. und 2. Oktober, – veranstaltet. Um das Festival auf die Beine zu stellen, haben sich das Kulturbüro Bremen-Nord, die Musikerinitiative Bremen und das Gewoelbe Vegesack zusammengetan. Die Konzerte beginnen jeweils um 19 Uhr im Kito und gehen nach je zwei Sets gegen 21 Uhr mit zwei weiteren Sets im Gewoelbe weiter. Der Schwerpunkt liegt auch in diesem Jahr wieder auf ambitioniertem Jazz und jazzverwandter Musik in kleinen Besetzungen. Wobei die Auftritte im Kito wohl mehr Aufmerksamkeit fordern, bei denen im Gewoelbe darf gern auch abgeschaltet werden.
Das Festival beginnt am Montag um 19 Uhr im Kito. Hier findet sich Jazzsmells featuring Peter Ortmann ein. Das Trio (Wolfgang Ekholt, Schlagzeug, David Jehn, Bass, und Klaus Fey, Saxofon) plus Peter Ortmann am Klavier spielt eigene Kompositionen und geht frei und mit Mut zum Risiko mit der Musik um. Die Musiker haben ein großes gemeinsames Vokabular, spielen sich die Bälle zu und können sich mit Einfällen überraschen.
Ihnen folgt das Björn Lücker Trio featuring Rudi Mahall, das sich seit Jahren an der Pianistenlegende und Be-Bop-Miterfinder Thelonious Monk abarbeitet. Anlässlich dessen 101. Geburtstages hat das Trio (Matthäus Winnitzki, Piano, John Hughes, Bass, und Björn Lücker, Schlagzeug) den Bassklarinettisten Rudi Mahall eingeladen, um den Monk-Kosmos gemeinsam zu erkunden.
Weiter geht es an diesem Abend um 21 Uhr im Gewoelbe mit Absolutely Sweet Marie, einer Band, die sich mit Bob Dylan auseinandersetzt. Vier Instrumentalisten, verwurzelt in Jazz und improvisierter Musik, verarbeiten auf ihre Weise dessen umfangreiches Werk. Mit Trompete (Steffen Faul), Posaune (Matthias Müller) und Saxofon (Alexander Beierbach) samt Schlagzeug (Max Andrzejewski) entstehen dabei feingliedrige kammermusikalische Momente ebenso wie dichte Kollektivimprovisationen und Brass-Band-Klänge, die wiederum von einem Geflecht aus polyphonen Überlagerungen abgelöst werden.
Dann tritt das E&Th Jazz-Duo auf den Plan. Evelyn Gramel (Gesang) und Thomas Brendgens-Mönkemeyer (Gitarre) verstehen es, den von ihnen ausgewählten Jazz- und Bossa Nova-Kompositionen einen eigenen Ausdruck zu geben. Leise Töne, die zugleich große Gefühle transportieren, zarte, filigrane Songs, die zugleich eine enorme Sogkraft entwickeln.
Der zweite Festivaltag beginnt um 19 Uhr im Kito mit GSQ. Das Quartett mit Eckhard Petri (Saxofon und Klarinette), Jens Schöwing (Klavier), Günther Späth (Bass) und Heinrich Hock (Schlagzeug) bewegt sich in der Tradition des Modern Jazz. Es nutzt darüber hinaus aber auch offene rhythmische Strukturen und melodische Klangbilder des aktuellen Jazz und der Popmusik.
Um 20 Uhr folgt: On the jazzy Side of Pop. Nick Gibbs (Gesang), Felix Elsner (Keyboard und Klavier), Ilka Siedenburg (Saxofon, Bass und Klarinette), Marcello Albrecht (Bass), Michi Schmidt (Percussion) und Friedemann Bartels (Schlagzeug) geben der Popmusik neue Farbe. Unplugged oder elektronisch, vokal oder instrumental, improvisiert oder neu arrangiert lässt das Sextett bekannte und unbekannte Songs neu aufleben. Prägend für den Sound ist die Stimme des australischen Wahlbremers Nick Gibbs.
Nach einem kurzen Gang wieder zum Gewoelbe, geht es dort um 21 Uhr weiter mit dem Matthew Mitchell International Quartet mit Matthew Mitchell (Gitarre), Zane Massey (Saxofon), Andor Horvath (Bass) und Wim Kegel (Schlagzeug). Einige Bandmitglieder haben mit Jazzlegenden gespielt wie unter anderem Sun Ra, Michael Brecker, Branford Marsalis, John Abercrombie und Jack DeJohnette. Das Repertoire besteht aus Originalmaterial und folgt sowohl der europäischen und amerikanischen Jazztraditionen, wie es sich aber auch die Volksmusik Ungarns und die raue und vitale Musik Ozeaniens vornimmt.
Den Abschluss an diesem Dienstag bilden dann T:EST. Wie der Name sagt, befassen sich Alexander Petratos (Schlagzeug), Simon Klingner (Bass), Erik Konertz (Posaune) und Daniel Catalan Davila (Vibrafon) mit der Musik des vor zehn Jahren gestorbenen Esbjörn Svensson und dessen Trio E.S.T. T:EST. Dazu kommen auch eigene Kompositionen hinzu mit Einflüssen aus Jazz, Klassik und Pop.
Weitere Informationen
Jazzfestival Bremen-Nord 2018
Am Montag und Dienstag, 1. und 2. Oktober, jeweils ab 19 Uhr im Kito, Alte Hafenstraße 30, und ab 21 Uhr im Gewoelbe Vegesack, Sagerstraße 36. Karten zu 32 Euro (Festivalkarte) und 20 Euro (Tageskarte) gibt es im Vorverkauf beim Bremer Kartenkontor, Zum Alten Speicher 9, unter 04 21 / 67 41 03 51 und www.alletickets.de. Weitere Auskünfte unter www.kulturbuero-bremen-nord.de, www.gewoelbe-vegesack.de und www.musikerinitiative-bremen.de.