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Aus der Alten Hafenstraße soll eine Fußgängerzone werden Neuer Glanz für alte Straße

Vegesack. Aus der alten Hafenstraße in Vegesack soll eine Fußgängerzone werden. Zumindest wenn es nach der Initiative Alte Hafenstraße geht.
28.08.2013, 00:00 Uhr
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Neuer Glanz für alte Straße
Von Patricia Brandt

Vegesack. Alte Hafenstraße – in dem Namen klingt die maritime Geschichte Vegesacks mit, meint Thomas Pörschke, Anwohner der Straße und Kito-Vorsitzender in einer Person. Es gab Jahre, da gehörte das Kneipen- und Rotlichtviertel zu den besucherreichsten Gegenden Vegesacks. Es folgten eher einsame Jahre. Jetzt will eine Handvoll Anwohner und Geschäftsleute der Alten Hafenstraße zu altem Glanz verhelfen – als Fußgängerzone, gesäumt von roten Rosen.

Charme hat sie, die Gasse mit dem Kopfsteinpflaster, die direkt zum Wasser führt. Das ist nicht von der Hand zu weisen. Uralte Packhäuser und Kapitänshäuser stehen in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kulturstätte Kito. In den Schaufenstern gibt es Spezialitäten und Antikes zu entdecken, Mode und Kunst. 33 Firmen und Institute haben ihren Sitz in der Alten Hafenstraße. Davon sieben aus dem Gastronomiegewerbe.

Nur Blumen fehlen hier noch, meint Pörschke. Schmückendes Grün gab den Anstoß dafür, die Straße zur Fußgängerzone erklären zu lassen. Als die Initiative nämlich Rosenstöcke pflanzen wollte, ging das Amt für Straßen und Verkehr dazwischen. Die Fahrbahnmindestbreite sollte gewahrt bleiben. „Da haben wir uns hier am Tisch gefragt, was wäre, wenn die Autos ganz ’raus wären“, schildert Pörschke bei einer Tasse Kaffee bei seinem Nachbarn Lutz Hößelbarth.

Hößelbarth ist der Betreiber des Cafés im Haus Nummer 46, dem früheren Seemannsbasar. Von Hößelbarths rotem Sofa aus hat man durch die großen Schaufensterscheiben einen freien Blick auf die Alte Hafenstraße. Zwei Falschparker ziehen Hößelbarths Blicke auf sich. Parken ist in der Alten Hafenstraße nicht erlaubt, darauf hatte die Initiative erst kürzlich mit einer Postkarten-Aktion hingewiesen.

Gerade verhandeln sie mit der Behörde, weil das neu aufgestellte Verbotsschild Fahrer in die Irre führe. Noch rollen eine Menge Autos durch die Straße. „Beim Festival Maritim sind hier 120 Fahrzeuge durchgefahren“, hat der Gastronom gezählt.

Laut Pörschke stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Alte Hafenstraße zur Fußgängerzone wird. Ängste der Nachbarn habe die Initiative zerstreuen können. Und auch das Amt für Straßen und Verkehr habe eine positive Rückmeldung auf eine Voranfrage einer Grünen-Abgeordneten gegeben. Und wenn es gelänge, die Autos ’rauszuhalten, dann dürften die Anlieger auch endlich Rosen pflanzen. Rote sollen es sein, meint Pörschke. Dem grünen Beiratsmitglied schwebt ein botanisches Rotes Band vor. Als Pendant zum Blauen Band der Fußgängerzone.

„Wir schaffen gerade die Grundlage dafür, dass hier etwas passiert. Es ist aber noch nicht so weit, dass etwas zu sehen ist“, sagt Hößelbarth. Nur die pinkfarbenen Geranien in den Kästen vor seiner Ladentür, die deuten schon ein wenig auf die blühende Zukunft der Straße hin.

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