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Ökologiestation Schönebeck „Die Einbußen sind enorm“

Auf der Ökologiestation Bremen findet am Sonntag, 6. Dezember, ein Außer-Haus-Verkauf statt. Das Team versucht, coronabedingte Einbußen auszugleichen und bietet hauseigene Produkte an.
03.12.2020, 06:00 Uhr
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Von Imke Molkewehrum

Schönebeck. In Zeiten von Corona läuft auch auf der Ökologiestation Bremen in Schönebeck nicht alles rund. Ein Normalbetrieb ist derzeit nicht möglich, erklärt die Leiterin Martina Schnaidt. „Seit November haben wir alle öffentlichen Veranstaltungen bis Jahresende abgesagt.“ Einzig ein Außer-Haus-Verkauf findet am Sonntag, 6. Dezember, statt. In der Zeit zwischen 11 und 16 Uhr haben Besucher die Gelegenheit, hinter dem Haus – gemäß den Abstandsregeln – durch eine Durchreiche stationseigene Produkte zu kaufen: Kräuteröle, Honig, Marmelade, Liköre oder Ringelblumensalbe. „Wein ist auch im Angebot, aber den haben wir natürlich nicht selbst gemacht“, ergänzt Schnaidt.

Normalerweise werden die offenen Veranstaltungen der Ökologiestation während der kalten Jahreszeit bis zum 10. Dezember immer gut frequentiert, beispielsweise nennt sie das Kerzenziehen mit den Kindern. Aber nun herrscht Stillstand. „Der November war tot“, resümiert Schnaidt. Theoretisch dürften zwar Kindergarten-Kohorten und Schulen – sogar im Klassenverband – auf das Gelände kommen, offenkundig seien die Bildungseinrichtungen während des aktuellen Lockdowns aber „eher mit sich selbst beschäftigt“.

Während des ersten Lockdowns seien Besuche von Schulklassen ohnehin strikt untersagt gewesen, anschließend habe es aber einen „regelrechten Boom gegeben, wieder in die Natur zu gehen“, erzählt die Biologin. Anstrengend sei es gewesen, die Besucher – egal ob groß oder klein – ständig an die Corona-Regeln zu erinnern. Zwar hätten alle Events ausschließlich im Freien stattgefunden, aber es sei mitnichten immer auf ausreichend Abstand geachtet worden.

"Wenn die Kinder einen schönen Käfer sehen, stürzen sie dorthin", sagt die Biologin. "Aber auch Erwachsene seien mitunter zu lässig. "Sobald ein prächtiger Schmetterling zu sehen war, haben alle sofort ihre Handys gezückt. Wir mussten die Besucher permanent ermahnen." Andrerseits seien die Teilnehmer einer Wildkräuter-Führung sogar mit Masken durch die Natur gestreift, räumt Schnaidt ein.

Kurzarbeit habe die Ökologiestation nicht beantragt. Die beiden hauptamtlichen Mitarbeiter und der Bufdi, der noch bis Ende August im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes mitwirkt, hatten genug zu tun. „Wir haben beispielsweise überlegt, wie wir die Veranstaltungen coronagemäß modifizieren können.“ Allein durch den Ausfall von zwei Kunsthandwerkermärkten habe die Ökologiestation nämlich starke Einbußen hinnehmen müssen. Im März seien die Verkaufsstände schon aufgebaut gewesen. „Aber dann mussten wir den Markt noch abblasen.“

"Unsere finanziellen Einbußen sind enorm", sagt die Leiterin der Station. Umso begeisterter ist sie von der Spendenbereitschaft einiger Privatpersonen, Stiftungen und Firmen. Zudem habe die Ökostation auf Antrag 5000 Euro Corona-Hilfe erhalten. Dadurch seien die finanziellen Einbußen seit März nahezu ausgeglichen worden. "Wir wissen nicht, wann der Normalbetrieb wieder möglich ist, aber wir haben schon für Februar mit dem Kinder- und Familienzentrum Haus Windeck in Grohn ein Projekt angedacht. Offene Veranstaltungen wollen wir dagegen erst im April starten lassen. Nun müssen wir die Fallzahlen beobachten", sagt die Leiterin der Ökologiestation und setzt dabei auf die Impfung. "

Ich bin kein Impfgegner und würde sofort hingehen", sagt sie. "Die Solidarität erfordert das. Und ich bin optimistisch, was anderes bleibt ja nicht."

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