Das Interesse an der Stelle der Ortsamtsleitung in Vegesack ist offenbar groß. Nach der Stellenausschreibung, deren Frist am 10. Juni endete, sind nach Angaben von Martin Prange, Leiter der Staatsabteilung im Bremer Rathaus, elf Bewerbungen von Frauen und Männern in der Personalstelle der Senatskanzlei eingegangen. Die Vegesacker Beiratsmitglieder haben sie bisher noch nicht gesehen. Voraussichtlich in der kommen Woche, so Prange, werden die Kommunalpolitiker die Unterlagen in Augenschein nehmen.
Wie bei Ortsamtsleiterwahlen üblich, lernt die Öffentlichkeit die Kandidaten, die letztlich eingeladen werden, möglicherweise erst am Wahltag kennen. Die Senatskanzlei veröffentlicht jedenfalls keine Namen. Die Bewerberinnen und Bewerber können selbst entscheiden, ob sie ihre Bewerbung bereits im Vorfeld öffentlich machen.
Die Kandidaten müssen über eine abgeschlossene Berufsausbildung beziehungsweise ein abgeschlossenes Studium sowie über mehrjährige Berufserfahrung verfügen. Zudem werden Fähigkeiten und Kompetenzen erwartet, die für die Arbeit im Stadtteil Vegesack und mit dem Beirat sowie für die Leitung des Ortsamtes wichtig sind. "Von der Ortsamtsleitung wird erwartet, dass Impulse zur Stärkung der Strukturen und zur Zusammenarbeit im Stadtteil gegeben werden können (Stadtteilmanagement)", hieß es in der Stellenbeschreibung.
Auch Erfahrung in der Stadtteilpolitik oder in Projekten und bei Beteiligungsformaten, kommunikative, kooperative und strategische Fähigkeiten sowie Kompetenzen in der Zusammenarbeit mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen sollten die Bewerber vorweisen können. Erwartet werden des Weiteren die "Verbesserung der Serviceleistungen des Ortsamtes für Beirat und Bürger, unter anderem durch Digitalisierung". Mitbringen sollen die Bewerberinnen und Bewerber außerdem Mediations- und Verhandlungskompetenz, Erfahrungen in Gremienarbeit und Moderation sowie Personalführung, verwaltungsrechtliche, haushaltswirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Kenntnisse, Kritikfähigkeit und Durchsetzungsvermögen, soziale Kompetenz, Eigeninitiative, selbstständige Arbeitsweise und "überdurchschnittliches Engagement, das sich auch in die Abendstunden und Wochenenden erstrecken wird". Ausdrücklich erwünscht sind Kenntnisse des Stadtteils und der Region.
Heiko Dornstedt geht mit Ablauf des 30. September als Ortsamtsleiter in den Ruhestand. Die neue Ortsamtsleitung wird von den Mitgliedern des Beirats Vegesack in einer öffentlichen Sitzung gewählt und vom Senat für die Dauer von zehn Jahren in ein Beamtenverhältnis auf Zeit berufen. Einen genauen Wahltermin kann Michael Harjes, der in der Senatskanzlei für die Angelegenheiten des Stadtteilmanagements, der Beiräte und Ortsämter zuständig ist, noch nicht nennen. "In Absprache mit dem Beirat entwickeln wir gerade die weiteren Termine."
Ob der neue Ortsamtsleiter beziehungsweise die neue Ortsamtsleiterin die Stelle direkt zum 1. Oktober antreten wird und der Übergang damit nahtlos verläuft, steht laut Harjes noch nicht fest. "Es könnte sein, dass das nicht klappt. Die Ferienzeit hat alles etwas verzögert."