Zwei verletze Polizisten, ein verletzter Autofahrer und Strafanzeigen wegen Trunkenheit im Verkehr, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Beleidigung – so lautet die Bilanz einer Verkehrskontrolle in Vegesack.
Laut Pressemitteilung der Polizei hat sich der Vorfall wie folgt zugetragen: Zwei Beamte in zivil kontrollierten am Samstag um 21.20 Uhr in der Straße Hünertshagen einen 34-jährigen Autofahrer. Der Mann war ihnen zuvor durch seine Fahrweise aufgefallen. Nachdem sich die beiden Beamten als Polizisten zu erkennen gaben, stieg der Fahrer aus seinem Wagen aus. Er trug keine Schuhe und hatte eine deutlich wahrnehmbare Alkoholfahne. Die Polizisten boten ihm einen freiwilligen Alkoholtest an, woraufhin der aus Niedersachsen kommende Mann sich zunächst die Schuhe anzog, dann sein Handy zum Filmen zückte und sich der Kontrolle entziehen wollte. Dabei rief er den Beamten zu: „Ihr könnt mich ja gleich umbringen. Setzt mir doch das Knie auf den Hals“, und kündigte an, das Video in den sozialen Netzwerken zu posten.
Der Mann wurde mehrfach aufgefordert, das Filmen zu unterlassen und stehen zu bleiben. Um ihn an der Flucht zu hindern, legten die Polizisten ihm Handfesseln an. Hierbei versuchte er sich laut Polizei immer wieder loszureißen und musste zu Boden gebracht werden. Trotzdem wehrte er sich weiter und trat einem der Polizisten, der versuchte, die Beine des Mannes festzuhalten, mit voller Wucht gegen den Kopf. Dafür erhielt er reflexartig einen Schlag ins Gesicht, wodurch er selbst verletzt wurde.
Passanten filmen Vorfall
Eingetroffene Unterstützungskräfte nahmen den renitenten Mann mit zur Wache, wo er sich einer Blutentnahme unterziehen musste. Seine Verletzungen wurden attestiert und er konnte nach einer ambulanten Behandlung in einer Klinik entlassen werden. Ihn erwarten nun unter anderem Strafanzeigen wegen Trunkenheit im Verkehr, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Beleidigung. Der am Kopf getroffene 35 Jahre alte Polizist musste aufgrund seiner Verletzungen stationär in einem Krankenhaus aufgenommen werden, sein 40-jähriger Kollege wurde bei dem Angriff leicht verletzt, konnte seinen Dienst aber ebenfalls nicht mehr wahrnehmen.
Der Einsatz wurde von Passanten und Anwohnern gefilmt. Die Polizei Bremen bittet diese, sich als Zeugen zur Verfügung zu stellen und warnt davor, Clips zu veröffentlichen. Dadurch könne man sich strafbar machen. Zeugenhinweise nimmt der Kriminaldauerdienst unter Telefon 0421 362 3888 entgegen.