Der Neuling schlägt sich wacker. Am 2. Spieltag der Prellball-Bundesliga Nord der Männer sammelte Aufsteiger TV Grohn sieben von zwölf möglichen Punkten und belegt in der Tabelle aktuell den fünften Rang unter insgesamt zwölf Teams. Das Nachbarschaftsduell gegen den Tabellenachten MTV Eiche Schönebeck verloren die Grohner knapp mit 29:30, allerdings unter kuriosen Umständen, wie Trainer Rainer Tietje erklärte.
Die beiden Nordbremer Bundesligisten standen sich in der Halle des Schulzentrums am Berliner Ring in Burgdorf (Hannover) im letzten Match des Spieltages gegenüber. Das nach den Worten von Rainer Tietje unter einer schwachen Vorstellung des Unparteiischen litt. Statt des tatsächlichen Gleichstands zur Halbzeit habe er eine 14:12-Führung für Schönebeck notiert und den Aufschlag zum 30:29 für Eiche gelten lassen, obwohl die Zeit abgelaufen gewesen sei. Schönebecks Trainerin Inge Mahler sprach von einem glücklichen Sieg in allerletzter Sekunde.
Der TV Grohn musste nicht nur das letzte, sondern auch das erste Spiel in Burgdorf bestreiten. Das gegen den TV Sottrum über weite Strecken ausgeglichen verlief. Doch das TV-Quartett Tobias Taurat, Sebastian Baumgarten, Kay Honisch und Tim Olsen behielt die Nerven, setzte sich in der Schlussphase ab und gewann noch deutlich 35:30. Auch gegen den MTV Jahn Schlanden, der nur mit drei Spielern antrat und schon bessere Prellball-Zeiten erlebt hat, konnten sich die Nordbremer auf ihren energischen Schlussspurt verlassen und gewannen hauchdünn mit 33:32.
Noch enger und stets auf Augenhöhe verlief das Kräftemessen mit der SG Bremen-Ost. Die Führung wechselte ebenso oft wie die Fehler beider Teams. „Hätten wir nur einen weniger gemacht, hätten wir gewonnen“, lautet Tietjes Fazit. So aber mussten sich die Grohner mit einem 34:34 und einem Gewinnpunkt zufrieden geben.
Danach aber half ihnen auch ein engagierter und besserer Auftritt nichts. Der amtierende deutsche Meister und verlustpunktfreie Tabellenführer TSV Marienfelde aus Berlin zeigte dem TV Grohn die Grenzen auf und setzte sich ungefährdet und deutlich mit 34:24 durch. Die „Revanche“ gelang den Nordbremern indes auf dem Fuße. Und zwar gegen die Reserve des TSV Marinenfelde, die natürlich nicht an das Leistungsniveau der ersten Vertretung heranreichte und auch dem TV Grohn nicht gewachsen war. Die Nordbremer gewannen 37:31 und weisen nun ein Punkteverhältnis von 13:9 auf.
Genau umgekehrt, nämlich 9:13 Zähler, lautet die Zwischenbilanz des MTV Eiche Schönebeck. Bereits der Auftakt des zweiten Spieltages verlief für das Team von Trainerin Inge Mahler nicht optimal. Gegen den TuS Gut Heil Aschen-Strang aus Dissen am Teutoburger Wald unterliefen den Nordbremern Fehler, die sie trotz besseren Spiels zum Ende der zweiten Halbzeit nicht mehr kompensieren konnten und 28:31 unterlagen.
Ein dankbarer Gegner für den MTV mit Onno Wilksen, Moritz Wolf, Fynn Kroffke, Fabian Severin, Nico Miesner und Bijan Abasi war anschließend der Charlottenburger TSV. Zwar taten sich die Nordbremer gegen den Tabellenvorletzten aus der Bundeshauptstadt zunächst schwer. Kurz vor der Pause aber, so Inge Mahler, habe man das Spiel in die Hand genommen und sicher nach Hause gebracht. Endstand: 28:26 für die Eiche-Männer.
Und auch Tabellenschlusslicht MTV Markoldendorf II aus dem Landkreis Northeim am Solling entpuppte sich als leichte Hürde für die Nordbremer. Inge Mahler: „Wir haben ruhig und besonnen gespielt.“ Und einen klarer Sieg errungen wie das Endergebnis von 38:27 verdeutlicht. 38:27 lautete auch das Resultat im Spiel des MTV Markoldendorf I gegen den MTV Eiche Schönebeck. Dieses Mal allerdings zugunsten des Tabellenzweiten, der zur Pause nur 17:13 in Front lag, dann aber unwiderstehlich davonzog. Inge Mahler sprach nach Spielschluss von einem äußerst starken Gegner. Gesamtbilanz ihrer Mannschaft am 2. Spieltag: Sechs Punkte aus fünf Begegnungen.
Der dritte Spieltag der Prellball-Bundesliga Nord der Männer findet 8. Januar 2022 in Berlin statt. Ausrichter ist der TSV Marienfelde.