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Schulstandortplanung in Vegesack Bis 2028 müssen 275 Unterrichtsplätze entstehen

Die Vegesacker Beiratsfraktionen haben noch einmal über die neue Oberschule Borchshöhe beraten – und darüber, wie es mit den Bildungsangeboten des Stadtteils in den nächsten Jahren weitergeht.
17.06.2020, 05:26 Uhr
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Von Klaus Grunewald

Vegesack. Der Geburtstermin steht fest: Am 1. August soll die dreizügige Oberschule Borchshöhe gegründet werden. Darüber zeigte sich der Beirat Vegesack während seiner jüngsten Sitzung grundsätzlich erfreut. Gleichzeitig aber musste er zur Kenntnis nehmen, dass ihm die Schulpolitik in den nächsten Jahren noch erhebliche Kopfzerbrechen bereiten wird.

Grund sind die Prognosen des Statistischen Landesamtes und der Bildungsbehörde, wonach die bislang geplante Kapazität von 1870 Schulplätzen in Oberschulen und Gymnasien bei weitem nicht ausreiche. Im Planbezirk Vegesack würden bis 2028 wahrscheinlich 2145 Plätze erforderlich sein, erklärte Bildungsreferent Daniel de Olano.

Schon im Januar hatte die Deputation für Kinder und Bildung grünes Licht für die neue Oberschule gegeben und zur Begründung auf steigende Bevölkerungs- und Schülerzahlen hingewiesen. Hintergrund war eine Auseinandersetzung über die Zukunft des Bildungsmodells an der Borchshöher Straße. Inzwischen ist der Streit vom Tisch, gefällt allen Betroffenen die aktuelle Lösung. Danach bleibt die Grundschule zunächst, was sie ist, während nebenan ein neues Gebäude für die Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Jahrgänge entstehen soll. Für eine solche pädagogische Kooperation (Campus) gibt es Vorbilder. Den Kaisen-Campus in Huckelriede und den Campus Gröpelingen.

Zunächst sind allerdings noch keine baulichen Erweiterungen vorgesehen, weil das vorhandene Schulgebäude auch als Grund- und Oberschule genügend Platz aufweist. Doch das wird sich ändern. Im nächsten Jahr soll mit der Planung für einen Neubau begonnen werden. Starten will die "Oberschule Borchshöhe“ im neuen Schuljahr mit einer sechsten und zwei fünften Klassen, in denen auch Kinder mit Wahrnehmungs- und Entwicklungsstörungen unterrichtet werden.

Wie berichtet, hat die Grundschule Borchshöhe einen Sonderstatus besessen. Sie war im kleinsten Bundesland die einzige Bildungsstätte mit sechs Jahrgängen. Als dieser Sonderstatus um den Jahreswechsel aufgehoben werden sollte, regte sich in der Elternschaft erheblicher Protest. Das ist nun Schnee von gestern, hat die sich Bildungsbehörde doch mit den drei Regierungsparteien SPD, Grüne und Linke sowie mit der CDU-Opposition auf ein Konzept geeinigt, wonach die Grundschüler zur Oberschule wechseln können, ohne das Schulareal verlassen zu müssen. Nun ist noch ein pädagogisches Konzept für die neue Oberschule zu erarbeiten, das zum Beginn des Schuljahres vorliegen soll.

Die Vegesacker Kommunalpolitiker zeigten sich am Montagabend von der „Borchshöher Lösung“ grundsätzlich angetan. Heike Sprehe (SPD) bezeichnete die Planung als ideal, Andreas Krause (CDU) stufte sie wegen der vorgesehenen Neubaugebiete in Aumund als geradezu notwendig ein. Nun sei zu hoffen, unterstrich auch Christoph Schulte im Rodde (Grüne), dass es trotz der enormen Geldaufwendungen der öffentlichen Hand wegen der Corona-Krise noch Mittel für Schulbauten gebe. Für den Neubau auf dem Gelände der Borchshöher Bildungsstätte seien bislang noch keine Mittel beschlossen worden, sagte Daniel de Olano.

Der Vegesacker Beirat, so lautete der einhellig gefasste Grundsatzbeschluss, will sich an der Gründung der Oberschule Borchshöhe beteiligen und sich im Herbst in einer öffentlichen Sitzung erneut mit dem Thema befassen, wie Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt ankündigte. Zudem, so heißt es weiter, müsse der Senat den überproportional ansteigenden Schülerzahlen in Vegesack in den nächsten Jahren Rechnung tragen. Soll konkret heißen: Zusätzlicher Raumbedarf und neues Personal müssen im Haushalt abgesichert werden. Und darüber hinaus müssten die Sanierungsarbeiten in und an den Schulturnhallen im Blick behalten werden.

Ein Vegesacker Bürger verwies während der Beiratssitzung in diesem Zusammenhang auf die marode Halle an der Fährer Flur. Für sie seien inzwischen immerhin Planungsmittel beschlossen worden, entgegnete darauf der Ortsamtsleiter. Exakt 149 000 Euro für die energetische Sanierung sind dafür im aktuellen Gebäudesanierungsprogramm des Senators für Finanzen vorgesehen.

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