Mit Edelmetall im Gepäck kehrten die Kunstradsportler des RS Niedersachen Schwanewede von den deutschen Meisterschaften der Junioren aus dem bayerischen Amorbach zurück. Für das Sechser-Team des RS Schwanewede gab es nach einem spannenden Finale die Bronzemedaille, der Vierer des Vereins sicherte sich am Tag zuvor mit Bronze ebenfalls einen Platz auf dem Treppchen. Eine Medaille verpassten hingegen Johanna Meyer und Anna-Lena Meyer aus Neuenkirchen im Zweier-Kunstradsport. Sie fuhren auf Platz vier.
Krankheitsbedingt konnte das Schwaneweder Nationalkader-Zweierpaar Nele Maskos und Mia Blendermann nicht antreten. Dadurch rutschten die Neuenkirchenerinnen Johanna Meyer und Anna-Lena Meyer in der Startaufstellung auf den vierten Platz vor. Die beiden zeigten eine gute und sturzfreie Kür. Bei der Steuerrohrsteiger-Drehung gab es zwar einen kurzen Schreckmoment, als es nach der Drehung zu einem kräftigen Wackler kam, doch beide blieben auf den Rädern. Am Ende bewertete das Kampfgericht den Vortrag des Neuenkirchener Duos mit 83,33 Punkten. Damit setzten sie sich zunächst an die Spitze des Feldes. Die drei verbleibenden Paare aus dem Nationalkader konnten diese Punktzahl jedoch überbieten.
Milan Knoch, Alea Becker, Melieke Sentürk und Rieke Allkämper gingen für Schwanewede im Vierer-Kunstradsport an dritter Position liegend auf die Wettkampffläche. Das Schwaneweder Quartett gehört zum nationalen Trainingskader und hatte eine DM-Medaille fest im Blick. Ihre Kür lief sicher und mit guter Haltung, bis zu ihrer „Angstübung“, der gleichzeitigen Torfahrt im Steiger rückwärts. Hier kam es zum Sturz der beiden Torfahrerinnen. Dadurch büßte das Team deutlich Punkte ein. Von diesem Missgeschick ließen sie sich dennoch nicht aus dem Konzept bringen und setzten ihre Kür in sicherer Manier fort. Ihr Vortrag wurde mit 151,90 Punkten bewertet, womit sie vor den beiden letzten Starts die Führung übernahmen. Es folgte die Mannschaft aus Mönchengladbach-Neuwerk, die sturzfrei durchfuhr und 157,89 Punkte erhielt. Das favorisierte Team aus Ebnat präsentierte schließlich eine tolle Kür und wurde der Favoritenrolle gerecht. Mit erreichten 175,10 Punkten wurden sie Deutscher Meister. Die Schwaneweder Vertretung war mit der Bronzemedaille in ihrem ersten Jahr in der Juniorenklasse dennoch sichtlich zufrieden.
Am frühen Sonntagmorgen traten Milan Knoch, Alea Becker, Melieke Sentürk und Rieke Allkämper gemeinsam mit Liana Veeser und Marlene Grimm im Sechser an. Mit der höchsten eingereichten Punktzahl führten sie die Startaufstellung an und mussten als letztes Team ihr Programm zeigen. Die Steiger-Drehungen zum Kürauftakt und die ersten Querzüge im Steiger rückwärts mit Schleifen funktionierten gut. Beim Längszug kam es dann jedoch zu einem Patzer, als eine Sportlerin kurz vom Rad musste. Danach wurde bei der Sechserrunde mit Einzelschleifen der Platz zu eng, sodass es zu einem erneuten Absteiger kam. Beide Fehler hätte das Sextett vom Punktevorsprung her noch verkraften können, doch das Nervenkostüm war angekratzt. Die weiteren Übungen wurden nicht mehr so souverän wie üblich ausgefahren und es schlichen sich kleine Unsicherheiten ein. Das hart wertende Kampfgericht zog viele kleine Punktwerte ab. Schließlich erhielt der Sechser 96,36 Punkte. Damit mussten sie sich den Teams aus Erkelenz-Hoven (99,76) und den Siegern vom RV Teuto Antrup-Wechte (100,01) geschlagen geben. „Wir sind mit unserer sehr schwierigen Kür ein hohes Risiko eingegangen, das hat uns heute den Sieg gekostet“, so das Resümee der Trainerinnen Anna Sgonina und Franziska Sentürk. Das Duo kritisierte die ihrer Auffassung nach zu harte Wertung. Bei der Siegerehrung war Aktiven und Verantwortlichen die Enttäuschung anzumerken.
Auch wenn nicht alle Erwartungen erfüllt wurden, so blicken die beiden Teams des RS Schwanewede optimistisch in die Zukunft. Beide Mannschaften sind gerade im ersten Jahr in der Juniorenklasse angetreten und konnten sich mit dem Gewinn zweier Bronzemedaillen sofort an der Spitze etablieren. Sie haben nun in den nächsten Jahren noch die Gelegenheit, weiter an der bundesdeutschen Spitze mitzufahren und auf Titeljagd zu gehen. Der Vierer wird auch künftig dem nationalen Trainingskader von German Cycling angehören und im kommenden Jahr um eine EM-Teilnahme kämpfen. Die wurden von Freunden und Vereinsmitgliedern am Vereinsheim an der Heidesporthalle bei ihrer Rückkehr aus Bayern empfangen und beglückwünscht.