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Wenn die Flagge am Signalmast in Vegesack gehisst ist, stehen Mitglieder des Vereins für Fragen und Gespräche über Weser und Schiffe bereit Saisoneröffnung auf der Signalstation des MTV Nautilus

Vegesack. Auch in diesem Jahr öffnet die Signalstation an der Vegesacker Weserpromenade wieder im Sommer ihre Türen für See- und Sehleute. Seit dem 1. Mai ist an den Wochenenden sowie an Feiertagen von 14 bis 18 Uhr die Station besetzt. Immer, wenn die Flaggen am Signalmast wehen, stehen Mitglieder des MTV Nautilus für Fragen rund um das maritime Vegesack, die Schiffe auf der Weser oder Informationen über den Verein bereit.
05.05.2013, 05:00 Uhr
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Vegesack. Auch in diesem Jahr öffnet die Signalstation an der Vegesacker Weserpromenade wieder im Sommer ihre Türen für See- und Sehleute. Seit dem 1. Mai ist an den Wochenenden sowie an Feiertagen von 14 bis 18 Uhr die Station besetzt. Immer, wenn die Flaggen am Signalmast wehen, stehen Mitglieder des MTV Nautilus für Fragen rund um das maritime Vegesack, die Schiffe auf der Weser oder Informationen über den Verein bereit.

Besucher können auch Informationen über vorbeifahrende Schiffe bekommen ebenso wie Fahrpläne für die anlegenden Linienschiffe. Bereits seit 1878 wurden an der Unterweser und ihren Nebenflüssen Pegelmessstellen errichtet. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts war die Unterweser immer schneller versandet und hatte auf Teilstrecken nur noch eine Wassertiefe von zwei Metern bei einem Tidenhub von 20 Zentimetern. Die Ladung größerer Schiffe musste damals in Elsfleth oder sogar in Brake auf Weserkähne umgeladen werden, da größere Schiffe Bremen nicht mehr erreichen konnten. Um trotzdem Informationen für die Schifffahrt zu erhalten, wurde in Vegesack eine Messstelle am linken Ufer der Lesum – direkt an der Mündung in die Weser – gebaut.

Die Konstruktion bestand aus einem "selbst schreibenden Schwimmpegel". Dessen Pegelstand wurde vom Hafenmeister abgelesen und die Werte per Telegraf an das Tonnen- und Bakenamt (heute Wasser- und Schifffahrtsamt) in Bremen übermittelt. 1888 übernahm die erste Signalstation in Vegesack diese Aufgabe. Über einen Signalmast wurden den vorbeifahrenden Schiffen mit Bällen und Kegeln die Pegelstände angezeigt, und auch die Daten der einlaufenden Schiffe konnten nun per Telegraf nach Bremen gemeldet werden. Der Barsemeister (Signalstationswärter) bestellte gegebenfalls bei zu niedrigem Wasserstand auch Leichter.

Die heutige Signalstation wurde 1960 errichtet und war noch bis 1989 in Betrieb. Danach sollte sie eigentlich abgerissen werden, aber der MTV Nautilus konnte sie nach zähen Verhandlungen übernehmen. Seit 1999 betreibt der Verein die Station mit regelmäßigen Öffnungen im Sommer. In den ersten Jahren wurden noch Schiffsansagen über die installierten Lautsprecher getätigt, dies musste leider wieder eingestellt werden.

Aber sie ist ein beliebter Anlaufpunkt für die Passanten an der Weserpromenade, bei Kutterpullveranstaltungen fungiert sie als Kommandobrücke, und zwei der bundesweit ersten Webcams überhaupt stehen auf der Signalstation.

Webcam sehr beliebt

Im Sekundentakt werden die Bilder über den Balkon weserabwärts Richtung Blumenthal und der Blick weseraufwärts aufs Schulschiff ins Internet übertragen. Betrieben und gewartet werden sie vom online-Portal www.vegesack.de . Diese Kameras sind so beliebt, dass beim Verein verärgerte Anrufe auflaufen, wenn sich jemand zu lange vor der Kamera aufhält und die Sicht versperrt.

Das Team der Signalstation arbeitet komplett ehrenamtlich und freut sich auch über ehemalige Fahrensleute oder sonstige maritim interessierte Menschen, die möglicherweise die Arbeit auf der Station unterstützen wollen. Interessenten können einfach auf der Station vorbeischauen oder sich unte der Vereinstelefonnummer 0421/ 95 86 786 melden.

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