In der jüngsten Vergangenheit hatten sie sowohl die Landesliga Nord als auch den deutschen Pokalwettbewerb DPMM ordentlich aufgemischt, waren in der Liga auf Platz in Lauerstellung und im Pokal ins Viertelfinale eingezogen. Jetzt ist beim Schach-Klub Bremen Nord Ernüchterung eingezogen, denn in der vorgezogenen siebten Runde der Landesliga Nord mussten sich die Nordbremer in Bad Zwischenahn bei der SG Ammerland mit 3:5 geschlagen geben. Noch müssen die restlichen Spiele dieses Spieltags an diesem Wochenende abgewartet werden, aber schlimmstenfalls hat sich der SKBN damit endgültig aus dem Titelrennen verabschiedet.
Da der SKBN an diesem Wochenende bereits wieder in Leipzig im deutschen Pokalwettbewerb antritt, war es diesmal gar nicht so einfach, eine komplette Mannschaft aufzustellen. Und als ob dies bereits ein schlechtes Omen wäre, starteten die Nordbremer alles andere als berauschend. Ralph Kaßner, der diesmal an Brett acht aushalf, geriet bereits in der Eröffnung in Materialnachteil. Er wehrte sich in der Folgezeit zwar noch lange, den 0:1-Rückstand konnte er aber nicht mehr abwenden.
Auch Gerd Janusch stand an Brett vier ebenfalls schon länger mit dem Rücken zur Wand. Zu seinem Glück fand sein Gegner in aufkommender Zeitnot nicht die besten Züge, sodass Janusch die Stellung ausgleichen konnte. Gegen das Remis durch Dauerschach hatte er dann nichts mehr einzuwenden.
Komplizierte Stellung
Thorsten Döscher luchste dem Gegner an Brett fünf eine Qualität ab. Die Stellung war noch reichlich kompliziert, aber Döscher brachte den Punkt zum Ausgleich (1,5:1,5) sicher nach Hause. Sein Bruder Arne willigte an Brett drei dann nach einer unausweichlichen Zugwiederholung durch den Gegner, ebenfalls ins Remis ein. Der Kampf war zu diesem Zeitpunkt also noch völlig offen, dann kippte an Brett eins aber die Stellung zunehmend zugunsten der Gastgeber. Magnus Staudacher spielte eine weit ausanalysierte Variante im Sizilianer, aber auch sein Gegner kannte sich wohl bestens aus. Leider fand der König des Nordbremers kein ruhiges Plätzchen, und das gab letztendlich den Ausschlag, die Ammerländer gingen wieder in Führung.
Erst als die Partie von Benjamin Steinhilber, der ebenfalls in der ersten Mannschaft aushalf, in zunehmender Zeitnot an Brett sieben verloren ging, war die Hoffnung auf einen Auswärtssieg dahin. Der SKBN lag jetzt schon mit 2:4 hinten und maximal ein Unentschieden war noch zu erreichen.
Die zwei verbliebenen Partien standen auch besser und Arne Döscher war sich sicher. „Gerd Lunkmoss gewinnt jedes Turmendspiel“, sagte er und sollte damit an Brett sechs Recht behalten. Dieser Punkt bedeutete jedoch nur Ergebniskosmetik, denn viel aufregender ging es an Brett zwei zu. Robert Kosak hatte stets Bauernvorteil im Endspiel, aber der Gegner platzierte seine Figuren optimal und hatte selber einen vorgeschobenen Freibauern. Dieser wurde Kosak letztendlich zum Verhängnis und aus dem erhofften Remis wurde eine 3:5-Niederlage.
An diesem Wochenende reisen die Nordbremer zur Zwischenrunde zur Deutschen Pokal-Mannschaftsmeisterschaft (DPMM) nach Leipzig. Als einer von zwei Viertligisten haben sie sich in diesen erlauchten Kreis gespielt. Dabei spielen sie in der Gruppe 3 zusammen mit dem Topteam aus Baden-Baden, dem SK Gründau und der SG Leipzig.