Teil eins des österlichen Fußball-Programms hat die SG Aumund-Vegesack in der Bremen-Liga erfolgreich gestaltet. Unter Flutlicht holten die Schützlinge von SAV-Trainer Issam El-Madhoun am Gründonnerstagabend mit dem letztlich deutlichen 5:1 (1:1) gegen den TS Woltmershausen die angestrebten drei Punkte und sicherten sich ein paar geruhsame Feiertage. Am Ostermontag soll dann bei der Leher TS (14 Uhr) der zweite Sieg folgen.
Neben der Rehabilitation für die jüngste 3:6-Niederlage bei der SV Hemelingen ging es für die Nordbremer als Tabellenvierter auch darum, nicht gegen eine Mannschaft aus dem unteren Bereich des Klassements zu stolpern. Die Gäste von Coach Carlos Pereira starteten ambitioniert in die Begegnung, benötigen sie doch jeden Zähler im Ringen um den Klassenverbleib. Die Platzherren kamen erstmals nach einem langen Ball von Avni-Serdar Güngör in die Spitze auf Mussa Tasmin gefährlich vor das gegnerische Tor, der SAVer fand jedoch bei seinem Abschluss in TSW-Keeper Sebastian Gohla seinen Meister.
Und doch schien sich die Partie nach der recht ausgeglichenen Anfangsviertelstunde dann in die allgemein erwartete Richtung zu entwickeln. Nach einem Einwurf von Lennart Kettner, der die linke Seite konsequent sowohl defensiv wie offensiv bearbeitete, kombinierten sich die Gastgeber in den Sechzehner, und schließlich schob Avni-Serdar Güngör den Ball fast parallel zur Torlinie zur Führung für die SAV ins lange Eck (18.).
In der Folgezeit verzeichnete der Favorit vier weitere sehr gute Tormöglichkeiten. Es blieb allerdings beim knappen 1:0. Was Issam El-Madhoun nach dem Spiel zu der Feststellung veranlasste, dass seine Mannschaft sich das Leben selber schwer gemacht habe. „Wir hätten in der ersten Halbzeit mit 3:0 oder 4:0 führen müssen. Dann haben wir uns auskontern lassen und einen Gegner, der schon tot war, wieder ins Spiel geholt.“
Unwucht im SAV-Spiel
Denn mit dem ersten Torschuss überhaupt markierte Finn Lasse Stumper nach einer guten halben Stunde Spielzeit den überraschenden Gleichstand (34.). Und direkt danach hätte TSW-Kapitän Pascal Schnock mit einem Schuss von der Strafraumgrenze beinahe die Partie komplett auf den Kopf gestellt. Jan Niklas Dähne im SAV-Tor, nach überwundener Fußverletzung und als Vertreter des fehlenden Mannschaftskapitäns Christian Böhmer mit der Kapitänsbinde ausgestattet, konnte den Ball jedoch über die Torlatte lenken.
Der unerwartete Ausgleichstreffer zeigte auch nach dem Seitenwechsel noch Wirkung bei der SG Aumund-Vegesack. „Es war eine Unwucht in unserem Spiel“, analysierte Issam El-Madhoun. „Völlig unnötig. Wir haben zu Beginn der zweiten Halbzeit den Ball nicht mehr laufen lassen und nur noch mit langen Bällen operiert.“
In dieser Phase des Spiels hätten die „Pusdorfer“ tatsächlich die Waage zu ihren Gunsten neigen können, scheiterten jedoch einige Male am sehr gut aufgelegten Jan Niklas Dähne im SAV-Tor. Dessen Teamkameraden profitierten schließlich vom Doppelschlag des aufblühenden Williams Lewisgton Noukpetor, der innerhalb von 120 Sekunden zweimal einnetzte (70., 72.).
Der Bann war gebrochen, die Gäste aus Woltmershausen waren geschlagen und erholten sich von dem Doppelschlag nicht mehr. „Der Sieg war dann auch in der Höhe verdient“, konstatierte ein entspannter Issam El-Madhoun nach dem Abpfiff. Er durfte zuvor noch die Treffer zum 4:1 durch Mahdi Matar (81.) und durch den wenige Minuten zuvor eingewechselten Dilges Bayrak zum 5:1-Endstand genießen.