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Fußball-Bremen-Liga In der zweiten Halbzeit auf Augenhöhe

1:5 verlor die SG Aumund-Vegesack auf eigenem Platz gegen die „Profis“ des SV Werder Bremen II, agierten in der zweiten Halbzeit über weite Strecken aber auf Augenhöhe mit dem Meisterschaftsfavoriten.
27.08.2023, 17:19 Uhr
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Von Klaus Grunewald

„In der ersten Halbzeit haben wir zu großen Respekt gehabt“, zog SAV-Trainer Markus Werle nach dem Schlusspfiff ein selbstkritisches Fazit. 1:5 hatten die Nordbremer auf eigenem Platz gegen die „Profis“ des SV Werder Bremen II verloren, allerdings in der zweiten Halbzeit über weite Strecken auf Augenhöhe mit dem selbst ernannten Meisterschaftsfavoriten in der Fußball-Bremen-Liga agiert. Was sich auch an den Zwischenergebnissen ablesen lässt: Die ersten 45 Minuten entschieden die Gäste mit 4:0 für sich, die zweite Hälfte endete unentschieden 1:1.

„Hinterher ist man immer schlauer“, sagt der Volksmund. Am Sonnabend um 16:25 Uhr konnte der Coach des Tabellendritten der Saison 2022/23 diese Erkenntnis nur unterstreichen. Denn die Defensivtaktik, mit der seine Mannschaft in der ersten Hälfte versucht hatte, dem Angriffswirbel des zweiten Werder-Profiteams zu widerstehen, ging nicht auf. Während die Vegesacker nur sporadisch mit Sturmspitze Avni-Serdar Güngör und Mittelfeldakteur Mussa Tasmin die Mittellinie überschritten, das von Eduardo Dos Santos Haesler gehütete Tor der Gäste aber nie in Gefahr bringen konnten, sorgte das Team von SVW-Trainer Christian Brand für Angriffswellen im Minutentakt. Deren Wucht die SAV-Deckung um Mannschaftskapitän Christian Böhmer trotz großen Engagements nicht brechen konnte. Vor allem deshalb nicht, weil Werder II nahezu gefahrlos und ungestört mit fast allen Feldspielern den Vorwärtsgang einschalten konnte. Und so ließ das Führungstor der ganz in Weiß spielenden „Profis“ gegen die in Grün gekleideten Amateure nicht lange auf sich warten. In der zehnten Minute erzielte Mittelstürmer Philipp Kühn das 1:0 für die Gäste, 14 Minuten später erhöhte Mittelfeldarbeiter Dominik Kasper auf 2:0, bevor Werders zweite Sturmspitze Maik Lukowicz nach weiteren virtuosen Ballstafetten seiner Mannschaft den Vorsprung auf 4:0 (34./40.) vergrößern konnte. Zur Halbzeit war klar, dass die Vegesacker ihren Heimspielauftakt in der neuen Saison vor rund 200 Zuschauern verlieren würden, wenn nicht ein Wunder einträte.

Das gelang den Nordbremern in den zweiten 45 Minuten immerhin zumindest zu 50 Prozent. Dafür gab es Gründe. Einerseits erwies sich der bereits in den ersten 45 Minuten viel beschäftige SAV-Keeper Jan Niklas Dähne einmal mehr als Meister seines Fachs am Boden und in der Luft. Andererseits operierte die SAV jetzt mit einer offensiveren Taktik, wobei insbesondere Williams Lewisgton Noukpetor auf der rechten Seite und im Mittelfeld Nikolas Doye sowie der für den verletzten Marin Vukoja noch vor dem Halbzeitpfiff eingewechselte Mola Lamine Khan und Mussa Tasmin für zuvor nicht gesehenen Kombinationsfußball sorgten.

Und die bis dahin kaum beschäftige Werder-Defensive in Nöte brachte. Schon in der 50. Minute hätte der vom TuS Schwachhausen zur SAV gewechselte Avni-Serdar Güngör den Anschlusstreffer erzielen müssen. Doch sein Lupfer frei vor dem Tor von Eduardo Dos Santos Haesler war einen Tick zu hoch angesetzt. Zehn Minuten später aber brandete Jubel im Vegesacker Stadion auf. Einen Konter der Gastgeber, den Güngör letztlich für Tasmin auflegte, vollendete der 18-Jährige mit einem trockenen Schuss ins kurze Toreck zum Ehrentreffer für die Vegesacker. Für die der eingewechselte Mücahit Özkul noch eine weitere Großchance ausließ (65.), bevor Davis Asante aus dem Gewühl vor dem Vegesacker Kasten den Endstand zum 5:1 für den SV Werder Bremen II zementierte.

Dessen Trainer Christian Brand bescheinigte den Nordbremern, alles gegeben zu haben. SAV-Coach Markus Werle lobte seine Mannschaft denn auch, in der zweiten Halbzeit auf Augenhöhe mit dem Titelfavoriten gespielt zu haben und fügte an: „Ich bin mit der Teamleistung sehr zufrieden.“

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