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Quartiersmanagerin Katrin Höpker kümmert sich um Belange der Grohner Düne Sie will den Brückenschlag nach Vegesack

Die neue Quartiersmanagerin in Grohn hat einen besonderen Bezug zu ihrem Arbeitsplatz. Katrin Höpker hat Architektur studiert. Es sei befremdlich in dem riesigen Betonklotz zu arbeiten, sagt die Bremerin knapp drei Monate nach Antritt ihrer Dienststelle in der Grohner Düne.
15.08.2013, 05:00 Uhr
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Sie will den Brückenschlag nach Vegesack
Von Patricia Brandt

Die neue Quartiersmanagerin in Grohn hat einen besonderen Bezug zu ihrem Arbeitsplatz. Katrin Höpker hat Architektur studiert. Es sei befremdlich in dem riesigen Betonklotz zu arbeiten, sagt die Bremerin knapp drei Monate nach Antritt ihrer Dienststelle in der Grohner Düne.

Grohn. Katrin Höpker gibt sich Zeit, die Düne und ihre Bewohner kennenzulernen. Die 41-Jährige sitzt mit dünner Bluse auf einer Bank im zugigen Innenhof und schaut fröstelnd an den grünspanigen Betonwänden hoch. "Für Leute wie mich, die aus einem anderen Umfeld kommen, hat die Grohner Düne eine ungewohnte Baustruktur", sagt die Frau aus dem Bremer Viertel. Katrin Höpker spricht davon, dass der Baukörper einen geschlossenen Charakter habe und dass es schwierig sein werde, die Strukturen hier aufzubrechen.

1500 Menschen aus 55 Nationen leben laut Behörde in der Grohner Düne. Zehn Prozent der Wohnungen stünden derzeit leer, sagt Höpker. Über einen Verkauf eines Großteils der von Prelios verwalteten Wohnungen wird gerade wieder einmal in Bremen-Nord spekuliert. Die Deutsche Wohnen AG will die Gerüchte weder bestätigen noch dementieren. Die börsennotierte Wohnungsgesellschaft hatte die 422 Wohnungen im vorderen Teil der Grohner Düne erst im vergangenen Sommer in einem Gesamtpaket mit 23000 weiteren Wohnungen aus den Baubecon-Beständen gekauft und schon damals überlegt, ob sie die Düne weiterveräußert. Bremen, so die Begründung aus der Pressestelle, liegt aus Firmensicht zu weit ab vom Schuss. Ob verkauft werde, hängt demnach aber auch davon ab, wie sich das Quartier entwickelt.

Dafür ist jetzt Katrin Höpker zuständig, deren Stelle über die Wohnungseigentümer refinanziert wird. Wie haben die Bewohner der Grohner Düne sie aufgenommen? "Mit vorsichtiger Neugierde" , formuliert Höpker. Vom Besprechungsraum im Bewohnertreff aus hat sie einen guten Überblick über den Innenhof mit seinen Spielgeräten, den Holzbänken und im Wind umherfliegenden Müll. Doch der Eingang an der Rückseite eines der Gebäude liege zu weit ab. Höpker hegt Umbaupläne. Eine Treppe oder eine Terrasse zum Innenhof wäre schön, meint sie. So viel zur Architektur. Was die Menschen betrifft, hat die Quartiersmanagerin ebenfalls bereits einige konkretere Vorstellungen.

Sie möchte die Frauen in der Grohner Düne mit einem Programm zu den Themen Erziehung und Bildung unterstützen. Themen, die auch das ressortübergreifende Modellprojekt Pro Düne besetzt, das die Stadt in diesem Jahr zur Förderung der gesellschaftlichen Integration der Bewohner der Grohner Düne gestartet hat. Sicher, es werde Überschneidungen geben, sagt Höpker. Zurzeit sei es so, dass sie sich vornehmlich um die Frauen in der Düne bemüht, während der fürs Modellprojekt eingesetzte Kulturmittler Aras Baban eher Kontakt zu den Männern mit Migrationshintergrund findet. Er lädt zur Teestunde, sie bietet Nähkurse an. Wie übrigens schon ihre Vorgängerin Erika Storck-Treudler.

Die neue Quartiersmanagerin will das Rad offenbar gar nicht neu erfinden. Sie will auf dem aufbauen, was die langjährige Quartiersmanagerin Erika Storck-Treudler angefangen hat. Vielleicht schaffe sie es auch, deren frühere Pläne von einem eigenen Spielkreis der Grohner Düne umzusetzen. Höpker will hier mit dem benachbarten Hort zusammenarbeiten und zum Beispiel auch einen Fahrradkursus für Frauen mit Migrationshintergrund anbieten. "Viele der Frauen können kein Fahrrad fahren, weil sie es in ihren Ländern nicht durften."

Katrin Höpker hofft, dass ihr zudem der Brückenschlag nach Vegesack gelingt. Die Frau, die in Bremen zuletzt Kulturarbeit gemacht hat und in ihrer Freizeit Ballett tanzt, würde zum Beispiel gerne mit dem Kulturbüro zusammenarbeiten. Wenn es nach ihr geht, wird es bald eine Herbsttanzakademie für Heranwachsende geben.

Über die Anträge zur Finanzierung des

Tanzkurses, eines Deutschgrundkursus und

nicht zuletzt eines Kinderkulturprojekts berät das Win-Forum während seiner Sitzung am

Dienstag, 20. August, ab 16 Uhr im

Bewohnertreff an der Bydolekstraße 5.

Sie will den Brückenschlag nach Vegesack

Quartiersmanagerin Katrin Höpker kümmert sich um Belange der Grohner Düne

Zitat:

"Für Leute wie mich

hat die Grohner Düne eine ungewohnte Baustruktur."

Katrin Höpker, Quartiersmanagerin

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