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Studie: Im Beruf haben Mütter das Nachsehen

Grohn. Die Frauenquote mag Frauen fördern, aber nur die, die keine Kinder haben. Zu diesem Schluss kommt Hilke Brockmann, Professorin für Soziologie an der Jacobs University in Grohn. Sie hat untersucht, wie Frauen und Mütter im Bundestag repräsentiert sind. Mit dem Ergebnis, dass im Wettstreit um Ämter und bei der Durchsetzung von Politik Frauen mit Kindern gegenüber Frauen ohne Kindern das Nachsehen haben.
18.05.2013, 05:00 Uhr
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Von Ajb

Grohn. Die Frauenquote mag Frauen fördern, aber nur die, die keine Kinder haben. Zu diesem Schluss kommt Hilke Brockmann, Professorin für Soziologie an der Jacobs University in Grohn. Sie hat untersucht, wie Frauen und Mütter im Bundestag repräsentiert sind. Mit dem Ergebnis, dass im Wettstreit um Ämter und bei der Durchsetzung von Politik Frauen mit Kindern gegenüber Frauen ohne Kindern das Nachsehen haben.

Angesichts der großen Aufregung um die Frauenquote, die letztlich wenige Dutzend Frauen beträfe, die in Aufsichtsräte rücken sollen, stellt Hilke Brockmann die Frage, ob es nicht besser eine Mütterquote geben sollte. "Fraueninteressen werden mit Mütterinteressen gleichgesetzt", schreibt sie in einer Presseerklärung, "aber Kinder funktionieren nicht im Takt der Arbeitswelt, sondern erschweren den beruflichen Aufstieg von Müttern".

Ihre Schlussfolgerung: Frauen- und Mütterquoten müssten in großen Feldversuchen schlicht ausprobiert werden, denn "die erschreckende ökonomische Diskriminierung von Frauen und besonders Müttern verlangt nach Abhilfe". Ob sich mit einer quantitativen Gleichstellung von Mann, Frau und Müttern in einflussreichen Positionen in unserer Gesellschaft auch qualitativ etwas ändere, sei abzuwarten.

Laut Studie, haben sich gerade in Deutschland nicht wenige Frauen gegen eine Mutterschaft und für eine Karriere entschieden. 2008 hat der Kinderlosen-Anteil unter den 45- bis 49-jährigen Frauen mit Hochschulabschluss 26,5 Prozent betragen. Zudem schwankt der Einkommensverlust, den Frauen mit jedem Kind hinnehmen müssen, zwischen 9 und 18 Prozent je nach Land.

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