Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Handball-Verbandsliga SVGO bezwingt Habenhausen im Derby

Deutlich mit 29:20 gewannen die Handballerinnen des SV Grambke-Oslebshausen das Derby gegen Habenhausen. Dabei überzeugten sie vor allem mit einer glänzenden Defensivleistung.
31.10.2024, 17:33 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Olaf Kowalzik

Thies Libchen behielt das Geheimnis für sich. Die Antwort auf die Frage, was seine Verbandsliga-Handballerinnen beim 29:20 (13:8)-Derbysieg gegen den ATSV Habenhausen derart angestachelt hat, dass sie sich vor allem in der Abwehr förmlich zerrissen. Der Oberliga-Absteiger aus dem Bremer Süden brauchte fast elf Minuten, ehe er per Siebenmeter den ersten Treffer landete. Da lag er bereits mit 1:6 zurück. Auch danach wurden die Gäste von der 3:2:1-Deckungsformation der Gelb-Blauen bekämpft. Kein Zentimeter Raum wurde freiwillig hergegeben.

Gut, der SVGO-Trainer hatte zur Derby-Ansprache ein Plakat bespickt mit Aussagen in die Kabine genommen. „Meine Mannschaft hatte vor der Saison für sich ein paar Werte festgelegt, darauf habe ich sie festgenagelt“, ließ er durchblicken. Aber auf welche Werte er damit abzielte, ließ Thies Libchen offen. „Das soll intern bleiben.“

Der B-Lizenzinhaber musste wohl auch in die Trickkiste greifen, da die personellen Voraussetzungen diffizil waren. Denn neben zwei Ausfällen winkte beim SVGO die Rechtsaußen Katharina Düppe beim Warmmachen enttäuscht ab, weil ihr eine Wadenzerrung den Auftritt gegen ihren Ex-Klub verdarb. Elisadel Libchens Einsatz beschränkte sich ob einer Fußverletzung lange Zeit nur auf die Abwehr. Immerhin konnte die Trainerfrau dort gut zupacken. „Durch das Handicap war ihr Leistungsvermögen bei 50 Prozent“, taxierte ihr Coach. „Es geht nicht“, rief zu guter Letzt die Mittelangreifern Melina Iordanidis nach nicht einmal zehn Spielminuten zur Trainerbank, weil ihre Oberschenkelmuskel mächtig zwickte.

Aus der Bahn geworfen wurden die Gastgeberinnen von all dem nicht, weil dafür andere in die Bresche sprangen. Zum Beispiel Lena Korge, die sich im Rückraum ob der starken Form von Sarah Schütte bislang mit weniger Spielanteilen begnügen musste. Sie netzte bis zum 7:3-Vorsprung zweimal aus der Distanz ein, setzte Leonie Rix am Kreis in Szene und blieb bei all ihren Strafwürfen fehlerfrei. „Wir haben einen großen Kader, das hat sich ausgezahlt“, fand Libchen.

Seine Mannschaft behauptete ihre Führung und hielt die „Habenhauser Deerns“, so deren Aufdruck auf dem Hosenboden, bis zur Pause weiter auf Distanz. Nichtsdestotrotz kostete die intensive Deckungs- und Angriffsarbeit viel Energie, was allein schon der Blick ins Gesicht der vorgezogen operierenden Franziska Raschdorf verriet, die hochrot anlief und deren Atem kräftig rasselte. Die läuferisch auch im Angriff stark geforderte Spielmacherin hatte sich im Abschlusstraining eine Wadenzerrung zugezogen, stand jedoch im Derby voll unter Adrenalin. „Das Tempo im Spiel war hoch, die Zerrung habe ich da aber gar nicht gemerkt“, sagte sie und lachte nach dem Abpfiff, als sie beim Auslaufen auf ihre Unwucht in der Bewegung angesprochen wurde.

Im zweiten Durchgang stellte Libchen seine Abwehr auf eine defensive Formation um, „weil uns sonst vielleicht die Puste weggeblieben wäre.“ Seine Crew brach im Gegensatz zu den vorherigen Partien dieses Mal nicht ein und wusste auf jedes taktische Mittel des ATSV eine Antwort, indem Mal auf vielfältige Weise über den Kreis oder ganz simpel mit dem Abräumen über die Außenpositionen agiert wurde. Deshalb pendelte der SVGO-Vorsprung bis zum Schluss zwischen fünf und neun Toren. Thies Libchen war zufrieden: „Meine Spielerinnen lernen immer mehr dazu. Ich bin stolz darauf, dass sie sich endlich einmal dafür belohnt haben.“

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)