Mit einem weiteren Kantersieg von 11:2 (5:1) schickte der SV Grohn am vorletzten Spieltag der Fußball-Landesliga den Tuspo Surheide auf die Heimreise, und dennoch brach nach dem Schlusspfiff auf dem Rasenplatz des Oeversberg bei den „Husaren“ und ihren Fans nicht der ganz große Jubel aus. Denn ihr Aufstiegstraum in die Bremen-Liga lebt zwar weiterhin, vor dem Anstoß gab es jedoch noch die Hoffnung, bereits am Mittwochabend eventuell groß feiern zu dürfen.
Zunächst machte die Meldung die Runde, dass der Bremer SV für die Regionalliga gemeldet hat. Bedeutete, bei einem Aufstieg der SV Hemelingen eben dorthin nach dem Parallelspiel in der Aufstiegsrunde in Hamburg würde dem SV Grohn ein Unentschieden zum Sprung in die Bremen-Liga als Drittplatzierter der Landesliga reichen. Doch es kam bekanntlich anders, Hemelingen spielte nur 0:0 beim Heider SV, verfehlte den Aufstieg, und Grohn müsste nun am letzten Spieltag noch den Zweitplatzierten ATSV Sebaldsbrück abfangen. Dazu bedarf es einer Niederlage der Sebaldsbrücker gegen den VfL 07 und eines gleichzeitigen Sieges des SV Grohn über OT Bremen.
„Ärgerlich, dass Sebaldsbrück auch so hoch gewonnen hat“, kommentierte Grohns Mannschaftskapitän Benjamin Samorski das 7:1 des Rivalen in Grolland. „Aber am letzten Spieltag schauen wir. Die haben einen schweren Gegner, wir einen Abstiegskandidaten. Vielleicht geht noch was“, wollte Benjamin Samorski die Hoffnung auf die Krönung einer fantastischen Saison noch nicht ganz begraben. Sein erstmals nach seiner Krankheit wieder auf die Trainerbank zurückgekehrter Coach Jan-Philipp Heine stellte fest, dass der SV Grohn „wohl die beste Saison seit 20 Jahren“ gespielt habe. „Wir setzen im letzten Spiel alles auf eine Karte und hoffen das Beste. Selbst wenn es nicht reicht, wissen wir, woran es gelegen hat“, so der Grohner Spielertrainer.
Gelegen hat es sicherlich nicht an zu wenig erzielten Toren, denn mit dem elften Grohner Treffer des Tages machte Enes Corogli die 100 erzielten Tore in dieser Punktspielrunde voll. Lediglich Sebaldsbrück und Meister Leher TS haben öfter „genetzt“, wobei Sebaldsbrück aktuell die um zwölf Tore bessere Tordifferenz aufweist. Nicht ausgeschlossen ist aber, dass die „Husaren“ über OT Bremen auch so hinwegfegen werden wie über den Tuspo Surheide und die zwölf Tor aufholen werden – dann würde ihnen auch ein Unentschieden zwischen Sebaldsbrück und VfL 07 reichen. Man sieht, die Rechenspiele um den möglich Aufstieg bestimmten weitgehend die Szenerie auf dem Oeversberg und gleichzeitig die Einstellung der Grohner Spieler.
„Es war eine überragende Leistung heute. Wir haben von der ersten Minute an alles auf den Platz gelegt und waren bis zur letzten Minute voll da“, fasste Benjamin Samorski das Geschehen prägnant zusammen. Er selbst avancierte, neben Enes Corogli, mit insgesamt vier Toren zum Goalgetter und brachte mit seinem Hattrick den SV Grohn bereits in Durchgang eins unmissverständlich auf die Siegerstraße. Samorskis Doppelpack in der Anfangsphase (15., 20.) folgte der Anschlusstreffer der Gäste (28.), doch der Grohner Kapitän hatte die sofortige Antwort parat. Nach Coroglis Pass in die Spitze tunnelte Benjamin Samorski den gegnerischen Torwart zum 3:1 (29.). Auf sein viertes „Ding“ in Halbzeit eins verzichtete er dann, indem er uneigennützig auf Enes Corogli quer legte (35.). Nach diesem 4:1-Zwischenstand brachen die Gäste förmlich auseinander, und die Nordbremer hätten noch weitaus mehr Treffer erzielen können. Spielen sie auch gegen OT so entfesselt auf und leistet der VfL 07 am 14. Juni ab 15 Uhr Schützenhilfe, könnte es doch noch etwas werden mit der ganz großen Party auf dem Oeversberg.