Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Meine Woche Kein SAV-Kaderplatz nach dem Skiurlaub

Tjorven Bruns (20) ist Innenverteidiger beim Fußball-Bremen-Ligisten der SG Aumund-Vegesack. Der in Lesum wohnhafte Kicker blickt auf eine ereignisreiche Woche.
21.02.2023, 13:47 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Karsten Hollmann

Mittwoch, 15. Februar: Ich befinde mich gerade mit meinem Bruder Wilko, seiner Freundin Franzi und zwei weiteren Freunden im Skiurlaub. Seit zwei Monaten bin ich zurück in Deutschland. Zuvor war ich für eineinhalb Jahre in den USA und habe dort College-Soccer gespielt und studiert. Jetzt befinde ich mich in der Phase zwischen Auslandsaufenthalt und Studium in Deutschland und habe viel Freizeit. Deshalb hatte mich mein Bruder gefragt, ob ich nicht mit in den Skiurlaub fahren möchte. Heute feiern wir den 30. Geburtstag von Franzi. Den Tag über verbringen wir auf der Piste. Das Gebiet in Schladming ist sehr groß und bietet viele verschiedene Pisten. Die Bedingungen sind top, und wir sind von 9 bis 16 Uhr auf der Piste. Zwischendurch machen wir einen Halt auf der Hütte und essen Kaiserschmarrn. Mit Apres-Ski und einem Abendessen im Restaurant lassen wir den Geburtstag ausklingen.

Donnerstag, 16. Februar: Leider kann ich die komplette Woche nicht am Teamtraining teilnehmen. Durch das Skifahren halte ich mich zwar fit, aber für einen Kaderplatz am Sonntag für das Spiel in Woltmershausen wird es knapp. Die Niederlage im letzten Heimspiel gegen BTS Neustadt war sehr unnötig und sitzt noch tief, denn dadurch verlieren wir den Anschluss an die oberen Tabellenplätze. Ich erkundige mich bei meinen Kollegen, wie das heutige Training lief und warte auf die morgige Bekanntgabe des Kaders. Am Abend spielen wir Mario-Kart und verfolgen die Fußball-Europa-League im Liveticker. Barcelona und Manchester United spielen 2:2. Union Berlin schafft ein 0:0 bei Ajax Amsterdam. Echt verrückt, wie ein solches Team so erfolgreich ist. Ich finde es zumindest sehr gut, dass mal wieder ein bisschen mehr Spannung in der Bundesliga ist und auch solche Teams oben mitspielen können.

Freitag, 17. Februar: Heute ist unser letzter Skitag. Seitdem ich klein bin, fahren wir fast jedes Jahr in den Skiurlaub. Es handelt sich um ein Privileg, das ich zu schätzen weiß. Jedes Mal ist es ein schöner Ausgleich zum Alltag zu Hause. Auf der Piste runterzufahren und den ganzen Tag in den Bergen zu sein, ist ein sehr befreiendes Gefühl. Mit dem Freund meines Bruders, Raphael, liefern wir uns sehr enge Rennen beim Ski-Slalom. Doch heute gewinne ich. Leider habe ich in dieser Woche keinen Platz im Kader für unser Saisonspiel. Doch nächste Woche bin ich bereit, wieder voll da zu sein im Training. Denn am nächsten Freitag steht unser sehr wichtiges Spiel beim Tabellenführer FC Oberneuland an, bei dem ich unbedingt dabei sein will. Dessen Trainer Sören Seidel war auch mein Trainer für zwei Jahre beim JFV Bremen. Unter Sören habe ich mein Spiel nochmal deutlich verbessern können. Deshalb freue ich mich sehr auf ein Wiedersehen.

Sonnabend, 18. Februar: Nach fünf Skitagen in Österreich steht die Rückfahrt nach Bremen an. Am Wochenende läuft bei uns zu Hause ein Sportevent nach dem Nächsten. Auch wenn es im Auto nicht ganz so einfach ist, bekommen wir trotzdem die Streams zum Laufen. Erst schauen wir Biathlon und Ski-Abfahrt und um 15.30 Uhr natürlich die Konferenz der Fußball-Bundesliga. Gladbach punktet mal wieder gegen Bayern und macht das Titelrennen noch einmal spannender. Gladbach-Fan zu sein, kann aber auch keine Freude sein. Niederlagen oder Unentschieden gegen schlechtere Klubs und Siege gegen die guten Teams wechseln sich ab. Wir laden in Bielefeld Raphael und Fuzael ab und fahren weiter nach Bremen. Wir wechseln auf den Audiostream der ARD, um das Werder-Spiel in Frankfurt zu verfolgen. Da gibt es bei mir Flashbacks aus den Zeiten, als Werder noch spät abends Champions League gespielt hat und ich zu klein war, um die Spiele komplett zu gucken. Dafür durfte ich im Bett beim Einschlafen Radio hören. Werder verliert leider ohne eine richtige Chance 0:2. Allerdings kann man mit den Leistungen von Werder in dieser Saison größtenteils zufrieden sein.

Sonntag, 19. Februar: Auch wenn ich es leider nicht zu unserem Spiel in Woltmershausen schaffe, verfolge ich alles im Liveticker. Ich habe schon in der Aufstellung gesehen, dass unser Trainer Markus Werle ein bisschen rotiert hat. Wir gewinnen mit einem Mann mehr 2:0 und brechen damit endlich unseren Negativlauf. Ich freue mich sehr für Eric Obiegly, der wie ich auch im Winter neu dazugekommen ist und heute sein erstes Tor gemacht hat. Generell spüre ich, dass wir einen sehr starken Mannschaftszusammenhalt haben und jeder sich mit jedem versteht. Das ist sowohl auf dem Platz als auch in der Kabine so und ein wichtiger Grund der erfolgreichen Hinrunde gewesen.

Montag, 20. Februar: Markus hat uns heute einen Tag freigegeben, somit findet kein Training statt. Es ist schade, weil ich nach der fußballfreien Woche wieder richtig Bock hatte. Ab nächster Woche fange ich an, bei einem Getränkelieferdienst zu arbeiten, und habe somit diese Woche noch viel freie Zeit. Ich gehe ins Fitnessstudio, um weiter an meinem Fitnesslevel zu arbeiten. Das war auch ein großer Teil des Trainings in den USA. Allein der Spielstil der College-Teams ist deutlich mehr auf Athletik abgestimmt. Dort sprintet man vielen langen Bälle hinterher und setzt sich mit robustem Körper durch. Ich war allerdings sehr glücklich, dass ich ein Team erwischt habe, dass mehr Wert auf das Fußballerische gelegt hat. Das lag auch daran, dass wir viele gute Techniker aus Südamerika, Afrika und Europa hatten. Es war sehr aufregend, mit so vielen Menschen aus den verschiedensten Ländern der Welt zusammenzuspielen, leben und studieren.

Dienstag, 21. Februar: Am Abend steht endlich wieder Training an. Die Vorfreude aufs Training und darauf, die Jungs wiederzusehen, ist sehr groß. Es ist gut, dass ich nun anfange zu arbeiten. Ich freue mich auch, Geld zu verdienen, um mir im Sommer vielleicht einen Urlaub zu ermöglichen und meinen Mitbewohner in Italien, mit dem ich in den USA zusammengewohnt habe, zu besuchen. Nach dem Sommer will ich dann anfangen, auf Lehramt zu studieren. Wo es mich für das Studium hin verschlägt, weiß ich noch nicht.

Eric Walter, der Torwart des Fußball-Bremen-Ligisten Blumenthaler SV, wird als Nächster über seine Woche berichten.

Zur Person

Tjorven Bruns (20)

ist Innenverteidiger beim Fußball-Bremen-Ligisten der SG Aumund-Vegesack. Der in Lesum wohnhafte Kicker wird bei einem Getränkelieferanten jobben, um sich für sein anstehendes Studium im Oktober ein bisschen Geld dazuzuverdienen.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)