Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Fußball-Landesliga Bremen Umstrittener Eckball leitet Grohner Niederlage ein

80 Minuten langt hatten sich die Landesliga-Fußballer des SV Grohn das 0:0 gegen den TV Eiche Horn verdient. Dann gerieten sie nach einer umstrittenen Ecke mit 0:1 in Rückstand und verloren am Ende mit 0:2.
14.04.2024, 18:43 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Rainer Jüttner

So angefressen sieht man Jan-Philipp Heine selten. Denn die Szene, die den Spielertrainer des Fußball-Landesligisten SV Grohn derart auf die Palme brachte, war aus seiner Sicht spielentscheidend und Heine war selbst direkt daran beteiligt. In der 81. Minute hatte er eine brenzlige Situation im Grohner Strafraum per Grätsche geklärt und der Ball sprang vom Spann seines Horner Kontrahenten ins Aus. Schiedsrichter Noah Müller entschied jedoch auf Eckball. "Das war schon krass falsch. Dann rede ich darüber mit dem Schiedsrichter und der pfeift das Spiel einfach wieder an, obwohl ich noch mit ihm rede." So stand Til Hildebrand am zweiten Pfosten völlig frei und nickte den Ball zur 1:0-Führung der Gäste ein. Dieses Tor war ein echter Wirkungstreffer. Ole Böttcher traf in der Schlussminute dann noch zum 2:0-Sieg des Titelmitfavoriten TV Eiche Horn.

Heines Groll richtete sich vor allem an den Horner Gegenspieler. "Es ist schon echt traurig, dass selbst bei einer Ecke kein Fairplay mehr herrscht. Dabei hätte Eiche heute aus dem Spiel heraus kein Tor gegen uns gemacht. Diese Niederlage tut uns jetzt richtig weh", sagte der Grohner. Klar, diese Sicht ist eher spekulativ. Dennoch unterstützt der Spielverlauf die Meinung von Jan-Philipp Heine. Denn die Grohner machten gegen den Topfavoriten vieles richtig und verzeichneten bis weit in die Schlussphase auch die bessern Möglichkeiten. Das jüngste 2:2 gegen den aktuellen Spitzenreiter Habenhauser FV scheint den "Husaren" richtig gutgetan zu haben. Von Anfang an boten sie dem Tabellenzweiten eine Partie auf Augenhöhe. Mutig und wach hielten sie die Horner, die immerhin mit der besten Abwehr der Liga anreisten, ordentlich in Trab.

Denn der SV Grohn spielte ganz und gar nicht wie ein abstiegsgefährdetes Team. Angetrieben von Mazn Dawd Ali Ali, Benjamin Samorski und dem ebenso engagierten wie glücklosen Enoch Damilare Olarewaju lieferten die Gastgeber lange Zeit auch die besseren Offensivaktionen. Letztlich haperte es aber an einer finalen Anspielstation, die aus diesen Möglichkeiten auch etwas Zählbares hätte machen können.

Die Grohner Defensive erwies sich dagegen als extrem sattelfest. Heine als laufstarker Abwehrchef hielt seine Hintermannschaft zusammen, der nach seiner Gelb-Rot-Sperre wieder mitwirkende Kapitän Yasin Chaaban und Onyekachi Nazareth Chidi warfen sich immer wieder in die Zweikämpfe und verhinderten einen geordneten Horner Spielaufbau. Ohnehin blieb der Eiche-Angriff lange Zeit eher blass. Toptorjäger Ole Böttcher wurde von den Grohnern gemeinschaftlich weitgehend aus dem Spiel genommen. Die Hintermannschaft ließ sich auch nicht dadurch verwirren, dass Böttcher und Mettendie Kounga Cydrique immer wieder ihre Positionen tauschten und abwechselnd links und im Angriffszentrum aufliefen.

Auch nach der Pause blieben die Grohner im Kampfmodus, vergaben durch den auffälligen Muhammet Özkul jedoch eine weitere gute Chance. Erst in der letzten 20 Minuten kamen die Horner besser ins Spiel. Jan-Philipp Heine und Chaaban klärten jedoch zweimal in gefährlichen Situationen. Die Grohner standen so dicht vor einem weiteren Prestige-Unentschieden, doch dann zerstörte besagter Eckball alle Hoffnungen auf den völlig verdienten Punkt. Jan-Philipp Heine bleibt dennoch kämpferisch. "Wir wissen jetzt, wie man auch gegen Topmannschaften bestehen kann. Und irgendwann wird sicherlich auch mal eine Entscheidung positiv für uns ausfallen."

Info

SV Grohn – TV Eiche Horn 0:2 (0:09

SV Grohn: Celik; Chidi, Özkul (64. Bilgin), Olarewaju (87. Irfan), Ali (86. Mehmedi), Samorski, Heine, Chaaban, Akdim (64. Olszak), Gencer (78. Zivoli), Kilic

Tore: 0:1 Til Hildebrandt (81.), 0:2 Ole Böttcher (90.)

Schiedsrichter: Noah Müller

Zuschauer: 100 RTR

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)