Ein Feuer wird ausgeblasen, und das Eis der Pinguine beginnt plötzlich zu schmelzen – etwas stimmt nicht mit den vier Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft. Ist ein mysteriöser lilafarbener Nebel, der aus dem Nichts auftaucht, der Grund?
Mit dem Titel „Tohuwabohu im Nebel“ gestaltet das Zirkustheater in diesem Jahr seine Weihnachtsgala, die am 10. und 11. Dezember, im Bürgerhaus aufgeführt wird. „Derzeit laufen die Proben auf Hochtouren“, sagt Mareike Talg, pädagogische Mitarbeiterin und Leiterin des "Circus Theaters Tohuwabohu". „Das Grundgerüst für die Aufführung steht seit langem, die Musik ist längst ausgesucht und wird demnächst an den Tonmischer weitergegeben“, sagt sie.
Bei Tohuwabohu kommen Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 23 Jahren zusammen und proben regelmäßig im Untergeschoss des Bürgerhauses. Doch auch Erwachsene sind zum Beispiel als Trainer, Kostüm- oder Maskenbildern beteiligt. Rund 150 Kinder und Jugendliche werden bei der Weihnachtsgala mit akrobatischen Darbietungen ihren großen Auftritt haben, für den die Vorbereitungen im Bürgerhaus schon das ganze Jahr über gelaufen sind, so Mareike Talg.
Neue Attraktion im Programm
In mehreren Übungsräumen des Bürgerhauses studieren die einzelnen Gruppen von Klein bis Groß derzeit ihre Nummern ein: Jonglage, Akrobatik, Luftartistik am Trapez oder am vertikalen Tuch werden bei der Weihnachtsgala ebenso zum Einsatz kommen wie Balancieren auf dem Seil oder Clownsspiele.
Nur noch wenige Tage bis zur großen Gala – derzeit übt die Gruppe der Fünf- bis Siebenjährigen das Zirkuslied, mit dem alle zu Beginn der Weihnachtsgala in die Arena einmarschieren werden. Vier ältere Mädchen durchqueren mit ihren Einrädern den Flur, bis sie ihren Übungsraum erreichen, in dem sie das Fahren auf einem Rad in einer Reihe trainieren und sich dabei an den Händen festhalten.
In einem besonders hohen Raum reichen lange, farbige Tücher von der Decke bis zum Boden. Wie an Seilen können die angehenden Artisten daran ihre Luftnummern einstudieren. „Zu unserem Programm gehören auch Elemente der chinesischen Mast-Akrobatik, und eine besondere Attraktion ist unser neu angeschaffter Luftwürfel“, sagt Mareike Talg – das ist ein Gebilde aus Metallstangen, die einen Würfel bilden und an denen sich in großer Höhe Übungen auf hohem artistischen Niveau zeigen lassen. „Das ist allerdings erst etwas für Jugendliche, für die Kleineren wäre das noch zu gefährlich“, sagt Mareike Talg.
Enormer Nachholbedarf
Ob Balancieren auf dem Einrad oder Jonglieren mit Stäben, Tellern oder Bällen – im "Circus Theater Tohuwabohu" kann jeder seine individuellen Fähigkeiten entdecken und trainieren. „Dabei lassen sich Talente ausleben, die vielleicht noch gar nicht entdeckt sind“, sagt Mareike Talg, „doch dazu muss man auch die Gelegenheit bekommen, verschiedenste Sachen auszuprobieren.“ Deshalb üben sich die Teilnehmer mal in Jonglage oder Akrobatik, am Einrad oder als Clown, bis sie sich vielleicht später auf ein Metier festlegen.
„Nach zweieinhalb Jahren Corona gibt es einen enormen Nachholbedarf unter den Kindern“, sagt Mareike Talg, „und derzeit ist besonders unter den Drei- bis Sechsjährigen der Andrang groß“, sagt sie. In dem Kinder- und Jugendzirkus, der 1988 gegründet wurde, soll nach dem Konzept des Initiators Wolfgang Maschak die Eigenverantwortung der Teilnehmer eine große Rolle spielen. So erarbeiten die Älteren zum Beispiel selbstständig das Programm und die Nummern und leiten die jüngeren Kinder bei den Übungen an.
„Auch bei der Gala zu unserem 35-jährigen Jubiläum im nächsten Jahr sind deshalb Jugendliche in den Planungsprozess einbezogen“, sagt Mareike Talg, „und die Vorbereitungen für diese besondere Gala laufen bereits jetzt.“