Vegesack. Jan Hauschild ist der neue Leiter der VHS-Regionalstelle Nord. Der 38-Jährige folgt auf Haleh Soleymani, die ihre Stelle zum 1. April aus persönlichen Gründen verlassen hatte. Hauschild wechselt aus Bonn ins Gustav-Heinemann-Haus. Der studierte Sinologe, der auch Deutsch als Fremdsprache im persönlichen Portfolio hat, war beruflich bereits zwei Mal in China tätig. Zunächst arbeitete er dort als Deutschlehrer, ehe es ihn für knapp zwei Jahre zurück nach Deutschland zog, um an einem geisteswissenschaftlichen Forschungsprojekt mitzuarbeiten. Bei seinem zweiten China-Aufenthalt übernahm er den erfolgreichen Aufbau des ersten und einzigen Goethe-Sprachlernzentrums in ganz Südchina.
Mittlerweile hat Hauschild seine ersten Eindrücke im Bremer Norden gesammelt. „Mir gefällt es mir hier im Norden sehr gut. Bremen-Nord gehört zwar zu Bremen, hat jedoch seinen eigenen Charme und ein Bedürfnis nach Eigenständigkeit", sagt Hauschild. "Ich habe ein sehr motiviertes und engagiertes Team in einem großzügig ausgestattetem Haus kennengelernt, das viele Möglichkeiten und Potenziale für Post-Corona-Zeiten bietet.“ Zwar hat Hauschild sich in seinen ersten Wochen vorwiegend mit organisatorischen Fragen rund um den VHS-Betrieb in Corona-Zeiten beschäftigt, doch sein Blick schweift schon in die Zukunft.
Denn in Zukunft möchte er die VHS Nord noch stärker im Stadtteil vernetzen und jüngere Menschen für die Weiterbildung mit der VHS gewinnen. Dabei ist er offen für Kooperationen im Stadtteil: „Im Prinzip können wir als VHS Nord uns eine Zusammenarbeit mit allen vorstellen, die Bildung, Förderung der Demokratie und das lebenslange Lernen mitgestalten wollen. So stehen wir zum Beispiel im regen Austausch mit der Gerhard-Rohlfs-Oberschule und der hiesigen Stadtbibliothek und führen schon gemeinsame Projekte durch“, sagt Hauschild.
Er ist zuversichtlich, dass in der zweiten Jahreshälfte neben Online-Kursen auch das Lernen vor Ort und der persönliche Austausch wieder in größerem Umfang möglich sein werden. Für die Zeit nach Corona hat er schon Pläne und Ideen: "Ich sehe Entwicklungen und Trends auf uns zukommen, die wir mitdenken und gestalten müssen, wenn wir als VHS up to date bleiben wollen", betont der neue Regionalstellenleiter. Er möchte daher eine Modernisierung des Programms und eine tiefere Verankerung der VHS Nord im Stadtteil vorantreiben. Neben dem gut ausgebauten Angebot für ältere Mitbürger müsse ein attraktives und an die Bedürfnisse der jüngeren Generationen ausgerichtetes Angebot erstellt werden. Hier will Jan Hauschild Angebote schaffen, die ein Lernen zwischen Beruf, Ausbildung und Schule, Familie und Freizeit ermöglichen. Auch im Bereich der Digitalisierung sieht er noch Potenzial. Ein Programm zur digitalen Grundbildung soll die Bewohner im Stadtteil fit machen für alle Lebensbereiche, aus denen Computer oder Smartphones mittlerweile nicht mehr wegzudenken sind.