Als dieser Tage das Gebäude feierlich mit Ballons geschmückt wurde, Menschen bei Getränken und Musik feierten und Türker Yilmaz mit Hilfe seiner Eltern offiziell das Band zu seinem neuen Geschäft an der Lindenstraße 50 in Vegesack durchtrennte, fand für ihn der Höhepunkt einer zweijährigen Planungs- und Vorbereitungszeit statt. Ein Möbelhaus öffnet sich schließlich nicht von heute auf morgen: Möbel müssen gefunden werden, Lieferanten, Räumlichkeiten und Mut für eine derart große Entscheidung ebenso. Während ein Möbelhaus groß und großartig sein muss, beginnen die Ideen für die Selbstständigkeit manchmal im kleinen Rahmen. Nämlich zuhause, in den eigenen vier Wänden, wenn man merkt, dass es an einer bestimmten Stelle einen Bedarf gibt, den niemand in der Umgebung zu decken scheint.
Genau so ging es dem 33-jährigen Türker Yilmaz aus Vegesack lange, bevor sich der Wunsch nach einem eigenen Möbelhaus überhaupt formen konnte. Seine Mutter brauchte neue Möbel und bat ihren Sohn um Hilfe. Dieser stieß dabei auf Preise, die ihn aus allen Wolken fallen ließen. Seit seinem letzten Möbelkauf seien die Preise ums doppelte und dreifache gestiegen. Für ihn begann damit die Suche nach einer qualitativen Alternative zu einem hoffentlich niedrigeren Preis. Und so wurde er in der Türkei fündig. „Ich habe wirklich sehr lange gesucht“, erzählt Yilmaz. Letztendlich habe er für seine Mutter einen Hersteller gefunden, der auf europäische Qualitätsansprüche und Maßstäbe spezialisiert sei und auch preislich einen Unterschied mache.
Brimnes, Billy, Hamarvik und Co. können weichen. Im Vegesacker ‚Bambam‘ gibt’s Kütük, Zümrüt und Rüya – moderne und elegante Möbelstücke für Wohn-, Ess- und Schlafzimmer. „Ein Gespräch hat zum nächsten geführt“, sagt Yilmaz. Und so entschloss er sich, mit Unterstützung seiner Familie und Freunde, anderen Menschen auch die Möglichkeit zu bieten, die er durch seine Kontakte gewinnen konnte. „Das ist etwas, das hier gefehlt hat. Und wenn man helfen kann und es Spaß macht, dann ist das der beste Job der Welt“, erzählt er weiter. So lege er besonders Wert auf die Qualität seiner Möbel, um der Vegesacker Kundschaft eine hochwertige und preiswerte Alternative zu anderen Möbelhäusern zu bieten: „Ich will kein Billigmaterial!“
Seiner Kundschaft möchte er die Abwechslung und Abstimmung auf ihre Wünsche bieten, die sie brauchen. Gefällt die Tischplatte nicht? Kein Problem, dann wird der Tisch mit einer anderen bestellt. Soll das Sofa doch lieber mit grauem statt weißem Stoff bezogen sein? Die Bestellung geht raus. Aufbau und Lieferung sind im Raum Bremen für seine Kunden und Kundinnen kostenlos. Alles, was aktuell in den Ausstellungsräumen an der Lindenstraßee zu sehen ist, habe er in Ihlpohl auch noch auf Lager. Nur Sonderbestellungen würden Wartezeiten mit sich bringen.
Ein Traum geht in Erfüllung
Als gebürtiger Vegesacker kennt er die Gegend natürlich. Auf der Suche nach einer passenden Räumlichkeit für sein Geschäft, wusste er, welche Gegenden und Standorte in Frage kommen würden. Dass das Gebäude vom ehemaligen Fliesenleger lange leerstand, fiel ihm dabei direkt ein und so brachte eine Internetrecherche alles ins Rollen. „Man lernt mit seinen Erfahrungen“, weiß Yilmaz nun nach zweijähriger Planung, die immer mal wieder Überraschungen und lösbare Probleme für ihn bereithielt. Kurz vor der Eröffnung kamen so viele Möbel bei ihm an, dass er gar nicht mehr wusste, wie er die alle unterkriegen solle. „Als die Türen aufgingen, ist die Last erstmal von den Schultern abgefallen, da man alles geschafft und gemeistert hat“, erzählt der frischgebackene Möbelhausbesitzer.
„Mein Traum ist es, dass wenn es bei jemandem Bedarf gibt, als erstes an uns gedacht wird“, sagt Yilmaz. Er möchte mit seinem Laden eine Hausnummer im Bremer-Norden werden, der die Leute vertrauen. Um das zu erreichen, kann er auf die Unterstützung seiner Freunde und Familie bauen, die bereits jetzt mit ihm im Möbelhaus arbeiten, um seinen Traum in die Realität umzusetzen. Schon von Anfang an waren diese von seiner Idee begeistert und gaben ihm volle Rückendeckung.