Voraussichtlich ab kommenden Jahr werden die Gebühren für Schausteller in Bremen deutlich steigen. Das zuständige Wirtschaftsressort will die Entgelte verdoppeln und begründet das unter anderem mit gestiegenen Kosten für Sicherheits- und Sanitätsdienste, Zugangskontrollen und Absperrungen.
Nach den Worten von Christoph Sonnenberg gilt die Anpassung für Osterwiese, Freimarkt und Weihnachtsmarkt, nicht aber für den Vegesacker Markt sowie den Vegesacker Winterspaß. "Grund dafür ist, dass die Vegesacker Märkte nicht von unserem Haus veranstaltet werden", sagt der Sprecher von Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke).
Für die Organisation des Vegesacker Marktes ist die Veranstaltungsgesellschaft Bremer Schausteller zuständig. Und die will die Gebühren für die 217. Auflage im kommenden Jahr nicht erhöhen, sagt Albert Coldewey. "Wir versuchen, die Kosten für den Markt gering zu halten", so der Geschäftsführer. Deshalb seien sowohl er als auch Bettina Robrahn-Böker, die ebenfalls Geschäftsführerin der Gesellschaft ist, zum Beispiel ehrenamtlich aktiv. Darüber hinaus passiere vieles in Eigenregie. Und auch das spare Kosten. "All das tun wir, weil wir eine Arbeitsmöglichkeit für unsere Berufskollegen schaffen wollen", erzählt der Schausteller.
Wann Robrahn-Böker und er die Gebühren zum letzten Mal erhöht haben, kann er auf Anhieb gar nicht sagen. "Und wenn sie gestiegen sind, dann nur sehr, sehr gering", schildert Coldewey. Denkbar sei eine Erhöhung für ihn nur, wenn etwa die Auflagen drastisch verschärft werden – und dadurch zusätzliche Kosten für die Gesellschaft entstehen. Das könnte zum Beispiel passieren, wenn ein privater Sicherheitsdienst für den Markt engagiert werden muss.
Ob die Gebühren in der Stadt tatsächlich so, wie von der Wirtschaftsbehörde geplant, steigen werden, ist für Albert Coldewey indes noch fraglich. "Seit 2017 wurde den Schaustellern keine Abrechnung von der Behörde vorgelegt", kritisiert er. "Auch deshalb ist – was die Erhöhung angeht – das letzte Wort noch nicht gesprochen."