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Nordbremer Gemeindeverbund Im Dienste der Menschen

Am 4. September wird Natalie Lorke offiziell als Diakonin des Gemeindeverbundes Aumund-Vegesack eingesegnet. Damit hat sie ihren Traumjob gefunden, wenn auch über mehrere Umwege.
03.09.2022, 11:00 Uhr
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Im Dienste der Menschen
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Nicht für eine, sondern gleich für vier Gemeinden ist Natalie Lorke tätig. Als Diakonin arbeitet sie im Gemeindeverbund Aumund-Vegesack und betreut damit Menschen in der Kirchengemeinde Alt-Aumund, der Christophorus-Gemeinde, der Kirchengemeinde Aumund sowie in der Kirchengemeinde Vegesack. Die Arbeit in den Gemeinden ist für die Vegesackerin ein Traumjob, den sie allerdings erst über mehrere Umwege gefunden hat.

Auch wenn sie schon seit März in dem Gemeindeverbund tätig ist, findet ihre Einsegnung als Diakonin erst am 4. September statt. "Ab diesem Tag darf ich mich offiziell Diakonin nennen", erzählt Lorke, die damit ein lang gehegtes Ziel erreicht. "Ich bin allerdings nicht den typischen Weg gegangen, um den Beruf zu ergreifen." Das liegt auch daran, dass sie ursprünglich Fotografin werden wollte. Doch weil sie mehrere Jahre in der evangelischen Jugend in Blumenthal tätig war, änderte sich ihr Berufswunsch. Dazu hat auch ein Praktikum beigetragen, das sie bei einer Diakonin absolvierte. 

Doch bevor sie diesen Weg eingeschlagen ist, machte sie zunächst eine Ausbildung als Erzieherin. In diesem Beruf war sie sechs Jahre lang tätig. "Dabei hatte ich den Schwerpunkt Religions- und Inklusionspädagogik", berichtet sie. "Ich bin dann so verrückt gewesen und habe meine Festanstellung aufgegeben, um zu studieren." Dafür zog es sie an die Hochschule Hannover, die den Studiengang Religionspädagogik und soziale Arbeit anbietet. Dem Bremer Norden blieb sie aber trotzdem treu. "An drei Tagen in der Woche war ich in Bremen, an vier Tagen in Hannover", erinnert sie sich. 

Angebote für Kinder und Eltern

Allerdings fand sie nach dem Studium nicht sofort die richtige Stelle. Also ging es zunächst ins Jugendamt, wo sie bereits während ihrer akademischen Ausbildung gejobbt har. Eines Tages bekam sie dann eine Nachricht von Jugendlichen, mit denen sie noch aus ihrer Zeit bei der Kirche in Kontakt war. Von ihnen erfuhr sie, dass der Gemeindeverbund eine Diakonin sucht. Also hat sie sich auf die Stelle beworben und sie bekommen.

Seither kümmert sie sich um die Menschen im Stadtteil. In den Ferien richten sich ihre Angebote vor allem an Kinder. So konnten die Mädchen und Jungen in den Sommerferien etwa die Kirchen des Gemeindeverbundes erkunden und dort gleichzeitig einen Glitzer- sowie einen Federsegen empfangen. Außerdem wurden Monster versteckt. "Für jede Kirche gibt es ein Kuscheltier, dass die Kinder suchen mussten", erzählt die Diakonin. Ähnliche Angebote plant sie für die Herbstferien. "Es wird fortan immer kleine Ferienangebote geben. Auf diesem Wege wollen wir Eltern auch in der schulfreien Zeit Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder anbieten", so Lorke.  

Manche Angebote können die Eltern aber auch gemeinsam mit ihren Kindern wahrnehmen. "Den letzten Tag des Ferienprogramms haben wir mit einem gemeinsamen Gottesdienst abgeschlossen", berichtet sie. Wichtig ist ihr dabei, dass Eltern heute nicht mehr zwangsläufig Mutter und Vater sein müssen. "Es ist gut, dass sich die traditionelle Vorstellung des Begriffes wandelt. Schließlich können beispielsweise Mama und Mama genauso gut Eltern für ein Kind sein", findet sie. 

Logo für Kinderkirche soll entstehen

Das Programm des Gemeindeverbundes beschränkt sich aber nicht nur auf die Ferienzeit. Angebote wie etwa die "Kinderkirche im Projekt" finden das ganze Jahr über in unregelmäßigen Abständen statt. "Da arbeitete ich sehr partizipativ mit den Kindern", erzählt Lorke. "Derzeit sind wir gerade dabei, ein Logo für die Kinderkirche zu entwickeln." Nicht nur hierbei werden die Mädchen und Jungen beteiligt, sondern auch bei der Frage, welche Themen in der Kinderkirche behandelt werden.

Regelmäßige Treffen, etwa einmal pro Woche, organisiert Natalie Lorke bewusst nicht. "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Kinder bereits ein umfangreiches Programm am Nachmittag haben", sagt sie. "Deshalb können sie kein wöchentliches Angebot wahrnehmen."

Neben den Angeboten für Kinder und Familien gibt es auch Programme, die sich an eine größere Zielgruppe richten. Dazu zählt etwa der Wochenausklang, der einmal im Monat stattfindet. "Dahinter verbirgt sich eine Kurzandacht mit Spiel, Spaß und einem Essen", erzählt sie. "Das Angebot richtet sich an Kinder, Eltern, Großeltern und deren Freunde sowie an Nachbarn und alle, die sich selbst als Familie definieren." Darüber hinaus sind aber auch Alleinstehende willkommen, betont Lorke. 

Als Diakonin organisiert sie nicht nur verschiedene Programme, sondern ist auch Ansprechpartnerin für die Menschen. "Ich werde immer wieder als Gesprächspartnerin oder Begleiterin gebraucht. Und das in allen Lebenslagen", erzählt sie.  

Mit ihrem Schaffen verfolgt Natalie Lorke ein ganz konkretes Ziel. "Es geht mir darum, dass den Kindern Kirchen nicht allzu fremd sind", sagt sie. "Außerdem möchte ich Familien darauf aufmerksam machen, dass Kirche nicht nur der Gottesdienst am Sonntag ist."

Info

Die Angebote des Gemeindeverbundes Aumund-Vegesack finden sich im Internet unter www.kirche-bremen.de/kirche-in-bremen/kiju-nord/

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