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Meine Woche: Gummistiefel beim Golfen vermisst

Werner Hamsch (65) ist Handball-Spielwart bei der HSG Schwanewede/Neuenkirchen und nach einem Werder-Sieg liest er am nächsten Tag immer besonders gerne den Sportteil.
15.02.2022, 14:03 Uhr
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Von Karsten Hollmann

Mittwoch, 9. Februar: Da das Wetter schlecht ist, sind meine Aktivitäten wie Golfen oder Fahrradfahren nicht so richtig möglich. Mit Überwindung nutze ich aber den trockenen Vormittag, um im Garten einige Sträucher zu beschneiden. Ich habe das Amt des Spielwartes im April 2021 von meiner Vorgängerin Andrea Steffens übernommen. Dank der guten Einarbeitung durch Andrea gelang die Übergabe ohne größere Probleme. Die Aufgabe besteht aus der Organisation des Punktspielbetriebes. Das beginnt mit der Meldung der teilnehmenden Mannschaften und geht über die Gestaltung der Spielpläne in den einzelnen Ligen bis hin zu Spielverlegungen. Der Job kann gut von zu Hause erledigt werden. In normalen Zeiten ist der Arbeitsaufwand überschaubar. Aber wehe, eine Pandemie kommt dazwischen. Es kommt gerade eine Mail vom Bremer Handballverband mit dem Beschluss rein, die Saison ab 1. März in der Region Bremen fortzusetzen. Jetzt müssen über 40 Heimspiele neu terminiert werden. Ich möchte einmal eine Lanze brechen für alle diejenigen in den Vereinen und Verbänden, die durch ihr Engagement, ihren unermüdlichen Einsatz und mit neuen, kreativen und ungewöhnlichen Ideen dazu beitragen, dass auch in diesen besonderen Pandemie-Zeiten, Sportlerinnen und Sportler ihren Sportarten und Vereinen die Treue halten.

Donnerstag, 10. Februar: Am Morgen starte ich zu meiner üblichen Einkaufstour durch Blumenthal. Ich denke, dass Blumenthal der vergessene Stadtteil von Bremen ist. Zwar tut sich etwas beziehungsweise hat sich etwas getan, wie zum Beispiel am Blumenthaler Bahnhof. Auch auf dem Gelände der Bremer Baumwollkämmerei sieht man punktuelle Veränderungen. Aber was ist mit dem groß angekündigten Leuchtturm-Projekt Berufsschul-Campus, der Schwimmhalle oder der Mehrzweckhalle? Warum entdeckt man erst jetzt Baumwuchs auf Hallendächern? So groß, wie die Bäume sind, wachsen die nicht erst seit gestern. Läge das BWK-Gelände 20 Kilometer näher zum Bremer Zentrum, wäre es schon längst entwickelt. Ähnlich verhält es sich mit dem alten Blumenthaler Zentrum. Das müsste schon längst Sanierungsgebiet sein. Am Mittag nutze ich den Sonnenschein und gehe mit einem meiner Golfpartner, Heiko Heißenbüttel, eine kleine Runde über den Platz in der Bremer Schweiz. Hätten wir nur Gummistiefel angezogen. Für den Nachmittag ist eine Video-Konferenz des erweiterten HSG-Vorstandes angesetzt. Um 19 Uhr spielt die SG Flensburg-Handewitt in Wetzlar. Da brennt bei uns das Wohnzimmer, da meine Frau ein großer Fan der SG ist. Heute herrscht allerdings Ernüchterung. Obwohl die SG zeitweise mit fünf Toren führt, reicht es am Ende nur zu einem Unentschieden.

Freitag, 11. Februar: Meine Frau und ich wollten eigentlich nach einem ausgiebigen Frühstück nach Bremerhaven fahren, um frischen Fisch und Muscheln einzukaufen. Aber daraus wird leider nichts, da ich nach Rücksprache mit unserem Sportwart Jan Lemke Vorschläge für die Terminplangestaltung wegen des Restarts des Spielbetriebes erstelle. Das habe ich mir einfacher vorgestellt. Die nachzuholenden Spiele müssen ja in den gültigen Rest-Spielplan eingefügt werden. Obwohl die Saison verlängert wurde, sind Relegationen zu beachten. Außerdem gibt es die Osterferien, die in der Regel spielfrei sind. Da hat der Handballverband den Vereinen ein ziemlich großes Ei ins Nest gelegt. So kann ich heute leider auch nicht an der Golfrunde teilnehmen, bei der auch das dritte Mitglied unserer kleinen Gruppe, Gerrit Hinte, dabei ist. Das Werder-Spiel am Abend in Rostock lasse ich mir aber nicht entgehen. Für mich gilt immer noch „Lebenslang Grün-Weiß“, auch wenn meine Liebe mit den letzten Jahren doch abgekühlt ist. Umso mehr freut es mich, dass es wieder Spaß macht, Werders Spiel anzusehen.

Sonnabend, 12. Februar: Nach einem Werder-Sieg lese ich am nächsten Tag immer besonders gerne den Sportteil im WESER-KURIER. Ich hatte vorher auf ein 3:1 getippt. Wenn Marvin Duksch das dritte Tor gemacht hätte, wäre es am Ende nicht so spannend geworden. Gegen Mittag fahren meine Frau und ich in die Innenstadt, um in der Kunsthalle die Ausstellung „Manet und Astruc“ zu besuchen. Danach bummeln wir noch durch das Viertel, die Innenstadt und über die Schlachte. Zurück in Blumenthal verfolge ich noch die zweite Halbzeit des Wunders von Bochum. Lennart, unser jüngerer Sohn, der in Bochum studiert und lebt, ist live im Ruhrstadion bei dem deutlichen Sieg des VfL gegen den FC Bayern dabei und berichtet uns, dass er schon lange nicht mehr ein solch berauschendes Spiel live erlebt habe. So intensiv und emotional geht es bei uns am frühen Abend im Wohnzimmer beim Spiel der SG Flensburg-Handewitt gegen Hannover-Burgdorf dann nicht zu. Aber meine Frau ist deutlich entspannter als noch am Donnerstag, da die SG dieses Spiel am Ende doch mit zehn Toren Unterschied gewinnt. Schade ist nur, dass Jahn Regensburg nicht mehr den Ausgleich gegen St. Pauli im Abendspiel der 2. Fußball-Bundesliga schafft.

Sonntag, 13. Februar: Einem entspannten Vormittag mit einem ausgiebigen Frühstück und der obligatorischen Zeitungslektüre schließt sich am Nachmittag der Besuch unseres älteren Sohnes Malte mit seiner Partnerin an. Nach einem gemütlichen Kaffeetrinken erwartet Hillit und mich noch ein Kegelabend. Seit mehreren Jahren treffen wir uns mit fünf befreundeten Ehepaaren, um alle vier Wochen im „Grünen Jäger“ in Farge in sehr geselliger Runde um die Wette zu kegeln.

Montag, 14. Februar: Nach dem Frühstück fahre ich zu einem Kurzeinkauf zu Aldi, um danach mit der Strauchschnitt-Aktion aus der vergangenen Woche fortzufahren. Es ist erstaunlich, was da so an Gartenabfall in kürzester Zeit zusammen kommt. Am Nachmittag beginne ich damit, die HSG-Video-Konferenz mit den Trainern vorzubereiten. Wir planen die vorgesehenen Nachholtermine für unsere Heimspiele. Dann stimme ich noch mit der Gemeinde die Verfügbarkeit der Halle Heideschule in den Osterferien ab. Am Abend schaue ich den Taunuskrimi im TV, obwohl ich mich an den Abenden ansonsten eher mit Musik beschäftige. Da ich aber gerade einen Krimi von Nele Neuhaus lese, passt das ganz gut.

Dienstag, 15. Februar: Ich habe einen Termin im Bürgerservice-Center Nord. Die Gültigkeit meines Personalausweises läuft bald ab. Ich gebe die Antragsunterlagen einschließlich eines neuen Passfotos ab und hoffe, dass der neue Ausweis möglichst schnell kommt. KH

Patrick Chwiendacz, der Bremen-Liga-Kicker des Blumenthaler SV, wird als Nächster über seine Woche berichten.

Zur Person

Werner Hamsch (65) ist Spielwart bei der HSG Schwanewede/Neuenkirchen. Der Rentner ist verheiratet mit Hillit. Das Ehepaar wohnt in Blumenthal. Ihre beiden erwachsenen Söhne Malte (29) und Lennart Hamsch (24) haben beide bei der HSG Handball gespielt haben.

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