Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Einsätze in Bremen-Nord Was Deichverband und Feuerwehr über Sturm und Flut berichten

Sturmtief "Zoltan" hat zunächst der Feuerwehr einige Einsätze beschert und die folgende Sturmflut dem Deichverband. Was die Einsatzkäfte aus Bremen-Nord berichten.
22.12.2023, 14:30 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Was Deichverband und Feuerwehr über Sturm und Flut berichten
Von Björn Josten

Für zahlreiche Passanten war es ein beeindruckendes Bild, das sich am Freitag an der Weser bot. Der Fluss war am Vormittag über die Ufer getreten, der Stadtgarten in Vegesack weitgehend überflutet. Das Hafenbecken zudem übergelaufen. Das Fluttor am Overbeck-Museum ist geschlossen worden.

Was für Hobbyfotografen und Spaziergänger reizvoll ist, bedeutet für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Deichverbandes jedoch viel Arbeit. Mit mehr als 20 Personen waren sie an den neuralgischen Punkten unterwegs. "Es ist alles gut gegangen. Wir haben die schwere Sturmflut abgewehrt", sagt Stephan Levin, Geschäftsführer des Deichverbandes.

Dazu ist auch das Lesum-Sperrwerk geschlossen worden. "Damit war der Bereich dahinter sicher", sagt Levin. Bis dahin seien verschiedene Schaarte rund um den Grohner Jachthafen geschlossen worden. Auch eines an der Bürgermeister-Dehnkamp-Straße in Blumenthal wurde geschlossen.

Schaulustige an den Fähranlegern

Außerdem sind die Fluttore an den Fähranlegern in Blumenthal und Farge zugefahren worden. Das ist auf Wunsch der Polizei geschehen. "Rein vom Wasserstand her war das eigentlich nicht notwendig. Aber offenbar sind einige Autofahrer aus Schaulust oder Unkenntnis dennoch bis zum Anleger gefahren", sagt Levin. Die Fähren hatten ihren Betrieb an allen drei Verbindungen am Freitagvormittag eingestellt.

  • So war die Situation am Freitagmorgen in Vegesack

Ohnehin arbeitet der Deichverband bei solchen Lagen eng mit der Polizei zusammen. Wenn einem der Zweierteams auffällt, dass Autos im Deichbereich oder Überflutungsgebiet stehen, halten sie einen kurzen Draht zur Polizei. Die Beamten können dann versuchen, die Fahrzeughalter zu erreichen oder die Autos abschleppen lassen. Ansonsten haben die Teams die Hochwasserschutzanlagen im Blick und harren aus, bis das Wasser wieder abgelaufen ist.

Der Einsatz folgt akribisch einem Katastrophenschutzplan. Insofern sei der Einsatz auch eine gute Gelegenheit, die Abläufe unter Realbedingungen zu verfestigen. Allein der Deichverband hält während des Einsatzes zehn Funkkanäle offen.

Kunstrasen in Vegesack beschädigt

Machtlos war der Deichverband allerdings im Bereich des Vegesacker Stadions. Dadurch, dass der Weserpegel so hoch war, konnten die Zuflüsse nicht wie gewohnt ablaufen. Sie stauen sich und treten gegebenenfalls über die Ufer. So geschehen bei der Aue. "Wasser ist auf den Kunstrasenplatz gelaufen und es ist mit Schäden zu rechnen", sagt Levin.

Die Feuerwehr hatte eher in der Nacht zu tun. Allerdings seien die Einsatze durch das Sturmtief "Zoltan" im Rahmen geblieben, sagt ein Feuerwehrsprecher. Stadtweit musste die Feuerwehr 50 Mal ausrücken, 15 Einsätze davon wurden in Bremen-Nord gefahren. Es seien nur leichtere Schäden und vollgelaufene Keller zu beklagen gewesen. Auch die Polizei im Landkreis Osterholz spricht von einer glimpflichen Sturmnacht.

Der Weserpegel wird sich nicht so schnell wieder einpendeln. Der Deichverband geht davon aus, für Montag wieder eine Alarmbereitschaft ausrufen zu müssen.

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)