Grohn. Der SV Grohn verharrt auf einem Abstiegsplatz. Im Nachholspiel der Fußball-Landesliga bei OT Bremen kassierten die „Husaren“ eine vermeidbare 1:2 (0:0)-Niederlage, weil sie ihre klaren Chancenvorteile im ersten Abschnitt nicht nutzten und sich im zweiten Abschnitt plötzlich defensiv verwundbar zeigten. „Wir müssen vorne konsequenter sein. Wir sind dafür bestraft worden“, stellte Teammanager Torben Reiß fest. Bei einem Remis hätten die Nordbremer mit dem Tabellen-Drittletzten TV Bremen Walle 1875 nach Punkten gleichziehen, bei einem Sieg auf einen Nichtabstiegsplatz vorrücken können.
Auf dem Kunstrasenplatz auf der BSA Schevemoor deutete sich die Niederlage im ersten Abschnitt so rein gar nicht an. Mit Spielertrainer Jan-Philipp Heine als Absicherung hinter einer Viererkette, ließ die „Husaren“-Abwehr wenig bis nichts anbrennen, und der SV Grohn stellte die deutlich torgefährlichere Mannschaft. So verzog Benjamin erst nach einem Solo über rechts seinen Schrägschuss (10.), dann scheiterte er im Eins-gegen-eins am OT Keeper (16.). Überdies sorgten Michael Busche (35.) und der für den mit einer Knieverletzung verletzt ausgeschiedenen Cansin Cetin eingewechselte Markus Hempel (40.) für Gefahrenmomente im OT-Strafraum.
Heine wird richtig laut
Und obwohl die Abwehr zunächst tadellos arbeitete, wurde Jan-Philipp Heine nach einer halben Stunde so richtig laut. Sein Anpfiff richtete sich allerdings nicht an seine Mitspieler, sondern den Betreuerstamm an der Seitenlinie. Denn der vermittelte den Spielern taktische Anweisungen, die nicht den Vorgaben von Heine entsprachen. Nach diesen deutlichen Worten herrschte dann wieder Ruhe auf dem Feld – und am Spielfeldrand.
Ruhe ist übrigens auch wieder hinsichtlich der Personalie Ismail Basat Ibrahimbas eingekehrt. Der Torhüter, der nach einer Unsportlichkeit bei der 1:5-Niederlage bei der SG Findorff suspendiert worden war, stand gestern wieder zwischen den Pfosten. „Wir haben das mannschaftsintern geklärt. Wir haben uns ausgesprochen“, erklärte Teammanager Torben Reiß.
Jener Ibrahimbas, der im ersten Abschnitt lediglich Routinearbeit zu verrichten hatte, musste zwei Minuten nach dem Seitenwechsel dann erstmals hinter sich greifen. Der in der Halbzeit eingewechselte Joker Marcel Ciszewski erzielte nach einer missglückten Umschaltaktion das 1:0 für die Platzherren. „Wenn wir so einen wie Ciszewski hätten, hätten wir zur Halbzeit schon 2:0 oder 3:0 geführt“, stellte Jan-Philipp Heine fest. So lief Grohn nach der ersten richtigen OT-Chance fortan glücklos einem Rückstand hinterher und kassierte sieben Minuten vor Schluss das 0:2. Torjäger Miguel Troue versenkte den Ball nach einer Flanke auf den zweiten Pfosten.
In den letzten drei Minuten stand Grohns stark spielender Gezim Bullari im Mittelpunkt. Zunächst gelang ihm mit einem feinen Fernschuss der zu späte Anschlusstreffer (88.), dann handelte er sich wegen Ballwegschlagens in der Schlussminute noch die Ampelkarte ein.
„Ich bin richtig angefressen. Aus so einem Spiel müssen wir Punkte mitnehmen“, zeigte sich Jan-Philipp Heine verständlicherweise nicht zufrieden und trauerte zumindest zwei Zählern hinter: „Wenn wir gegen Komet Arsten und OT zweimal 1:1 oder 2:2 gespielt hätten, wären wir jetzt nicht mehr auf einem Abstiegsplatz.“ Gleichwohl hatte er – wie auch schon beim 1:2 gegen Komet Arsten – viel Gutes gesehen: „Die Richtung stimmt. Wir müssen von der Einstellung her so weitermachen und insgesamt noch eine Schippe drauflegen.“