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Manga-Convention in Vegesack "Wir sind ein einmaliger Ersatz"

Der Vorverkauf lief mäßig. So haben die Macher die Nippon-Con abgesagt. Vegesack ohne Manga-Convention? Geht gar nicht, sagt Björn Bücking. Kurzfristig hat er mit Bekannten einen Ersatz organisiert.
18.06.2018, 07:00 Uhr
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Von Christian Pfeiff

Herr Bücking, anstatt der angekündigten Nippon-Con findet nun im Bürgerhaus Vegesack im gleichen Zeitraum die Bam-Con statt. Wie ist es zu dem Wechsel gekommen?

Björn Bücking: Wir haben am Tag, nachdem die Absage der Nippon-Con bekannt gegeben wurde, die zahlreichen Kommentare in den sozialen Medien mitverfolgt. Alleine auf Facebook rief die Absage über vierhundert zumeist enttäuschte Reaktionen hervor. Also haben wir uns überlegt: „Wir sind doch gute Organisatoren aus den Reihen der Chisaii-Con, der Ni-Con und der Ani-Ma-Co, lasst uns doch zusammenschließen.“ Und aus dieser Idee und diesem Impuls hat sich am Tag darauf innerhalb von drei Stunden tatsächlich ein Organisationsteam zusammengefunden, das über das Wochenende ein Konzept erarbeitet hat. Und jetzt sind wir fleißig am Organisieren und kriegen dabei sehr guten Rückhalt von den Fans, den Workshopleitern, Showacts, Fanständen und auch von den Händlern.

Weshalb wurde die Nippon-Con so überraschend abgesagt?

Laut Aussage der Veranstalter waren die Vorverkäufe zu schlecht. Die finanzielle Situation der Vorjahre war wohl auch nicht so prall – so lautete zumindest die offizielle Begründung.

Haben Sie als eine Art Ersatzveranstalter keine Befürchtungen in finanzieller Hinsicht?

Prinzipiell ist es immer ein Risiko, wenn man eine solche Veranstaltung macht. Aber wir setzen in etwa nur ein Drittel des Budgets der Nippon-Con an, haben beispielsweise nicht so große Showacts, die extra aus Japan eingeflogen werden müssen. Wir wollen den Besuchern schließlich überhaupt eine Veranstaltung bieten.

Wen meinen Sie, wenn Sie von „Wir“ sprechen?

Es ist ein komplett neues Team, das wir so in der Aufstellung noch nicht hatten – allerdings haben wir alle zuvor schon in anderen Kontexten zusammengearbeitet. Im Impressum stehen die Kontaktpersonen des Trägervereins Ni-Con – dieser organisiert allerdings mehrere Conventions, unter anderem die Chisaii-Con, die Ni-Con und mehrfach pro Jahr stattfindende Fantreffen.

Das heißt, von den Organisatoren der Nippon-Con ist nun niemand mehr dabei?

Doch, Marcus Zerwig.

Handelt es sich bei den weiteren Organisatoren ebenfalls um Bremer?

Nein, die verteilen sich geografisch über ganz Niedersachsen und Hamburg. Ich selber komme aus Emden.

Wie lässt sich unter diesen Umständen gemeinsam etwas organisieren?

Das ist dank des Internets heutzutage kein Problem. Die größten Herausforderungen sind tatsächlich die Absprachen vor Ort, der Rest läuft komplett online. Ob man da nun eine Convention in Bremen, Hannover oder Hamburg macht, ist in organisatorischer Hinsicht gar nicht mehr so relevant.

Was ändert sich für die Besucher? Viele der bislang bestätigten Show-Acts waren bereits für die Nippon–Con angekündigt.

Die haben wir natürlich alle angeschrieben und nach Möglichkeit übernommen. Die aktuellen Bestätigungen kann man sowohl bei uns auf der Homepage als auch auf unseren Facebook- und Twitter-Seiten nachlesen. Was leider wegfällt, ist das Maid-Café, das konnten wir so kurzfristig nicht umorganisieren. Ansonsten wird die Bam-Con – bis auf ein paar Kleinigkeiten – der Nippon-Con sehr ähnlich sein. Die Leute werden sich da auf jeden Fall heimisch fühlen – das ist zumindest unser Ziel.

Wird die Bam-Con ein dauerhafter Ersatz für die Nippon-Con?

Nach dem aktuellen Stand der Dinge ist es eine einmalige Ersatzveranstaltung, zumal die Nippon–Con ja bereits angekündigt hat, 2019 wieder an den Start zu gehen. Wir sehen uns nicht als Konkurrenten, sondern wollen die Nippon-Con unterstützen, indem wir den Besuchern eine Ersatzveranstaltung anbieten.

Gibt es einen Kartenvorverkauf?

Nein, es gibt lediglich eine Tageskasse. Die Organisation eines Vorverkaufs wäre zeitlich zu knapp geworden.

Das Interview führte Christian Pfeiff.

Zur Person

Zur Person

Björn Bücking

ist 34-Jahre alt und lebt in Emden. Er fungiert bei der Bam-Con als Veranstalter und Hauptorganisator. Zuvor wirkte er organisatorisch bereits bei ­vergleichbaren Veranstaltungen wie der Ni-Con, Chisaii-Con und Ani-Ma-Con mit und zählte im Jahr 2012 auch zu den Veranstaltern der zweiten Auf­lage der Nippon-Con, damals noch im Bürgerhaus Oslebshausen.

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