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Abriss soll Ende August abgeschlossen sein Wührmann-Haus macht Platz für Neubau

Vegesack. In der Fußgängerzone haben die Vorbereitungen für den Abriss des früheren Wührmann-Hauses begonnen. Die Geschäftsimmobilie soll bis Ende August verschwunden sein.
14.06.2013, 05:00 Uhr
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Wührmann-Haus macht Platz für Neubau
Von Jürgen Theiner

Vegesack. In der Fußgängerzone haben die Vorbereitungen für den Abriss des früheren Wührmann-Hauses begonnen. Die Geschäftsimmobilie soll bis Ende August verschwunden sein. An ihre Stelle tritt ein Neubau mit Einzelhandel im Parterre und 26 seniorengerechten Wohnungen in den drei Obergeschossen. Die Fertigstellung ist für Juni 2014 angepeilt.

Das Wohnen kehrt zurück in die Innenstädte. Dieser Trend lässt sich deutschlandweit beobachten, auch in Vegesack ist er unübersehbar. Schräg gegenüber dem früheren Wührmann-Haus geht gerade der Wohn- und Geschäftskomplex "Gerd 67" mit 22 Appartements der Vollendung entgegen. Das Projekt auf dem 1800 Quadratmeter großen Grundstück des einstigen Bettenhauses Wührmann folgt dem gleichen Muster: Handel im Parterre, darüber wird gewohnt.

Eigentümer des Areals ist seit einigen Monaten die Volksbank Hameln. In ihrem Auftrag hat die Projektentwicklungsgesellschaft GSP beim Vegesacker Architektenbüro Giese + Giese Pläne für einen Neubau erarbeiten lassen, dessen Flächen bereits vermietet sind. Die drei Obergeschosse mit den Seniorenappartements übernimmt die Firma Renafan, die auf Altenpflege und -betreuung spezialisiert ist. Zu ebener Erde belegt die Drogerie Rossmann rund 850 Quadratmeter.

Zu Wochenmitte hat ein Abrissunternehmen mit ersten vorbereitenden Arbeiten begonnen. Zunächst sollen asbesthaltige Teile aus dem Altbau entfernt werden. GSP-Geschäftsführer Gerhard Greszik musste im Vorfeld umfangreiche gutachtliche Stellungnahmen zum Ausbau der Schadstoffe vorlegen. "Das nimmt man hier in Bremen sehr viel genauer als in anderen Bundesländern", ist Greszik aufgefallen. Läuft der Abriss wie geplant, kann Ende August / Anfang September mit dem Neubau begonnen werden, der rund 4 Millionen Euro kosten soll. "Wir sind bemüht, dabei auch örtliche Betriebe einzubinden", versichert Gerhard Greszik. In welchem Maße das Bremer Baugewerbe profitieren kann, wird nicht zuletzt vom Generalunternehmer abhängen, der die gesamte bauhandwerkliche Seite des Projektes steuern soll. Diese Schlüsselfunktion ist noch nicht besetzt.

Den Abbruch des Alt-Gebäudes besorgt jedenfalls keine Firma aus der Region, sondern aus Sachsen-Anhalt. Dort war die GSP in den vergangenen Jahren sehr aktiv, unter anderem beim Bau des Magdeburger Einkaufszentrums "Börde-Park" sowie zahlreicher Lebensmittelmärkte.

"Weiterer Mosaikstein"

Dass es nach jahrelangem Stillstand nun eine Perspektive für das Grundstück in der 1a-Lage der Fußgängerzone gibt, hatte bereits beim Bekanntwerden der Pläne vor einigen Wochen für durchweg positive Reaktionen gesorgt. "Es sieht so aus, als ob der Einkaufs- und Dienstleistungsstandort wieder an den früheren Status als frequentiertes Mittelzentrum anknüpfen kann", zeigte sich Wolfgang Helms von der Standortgemeinschaft Vegesack Marketing überzeugt. Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt erkannte in dem Projekt "einen weiteren Mosaikstein in einer Entwicklung, die man nur begrüßen kann".

Seit dem Auszug des Bettenhauses Wührmann hatte es immer wieder Überlegungen gegeben, wie man der Immobilie neues Leben einhauchen kann. Zeitweilig war im Gespräch, das Gebäude zu einer Passage mit kleineren exklusiven Läden umzugestalten. Letztlich führte jedoch kein Weg mehr an der Einsicht vorbei, dass im Mittelzentrum Vegesack ein viergeschossiger Komplex von dieser Größe heutzutage nicht mehr ausschließlich mit Einzelhandel zu füllen ist.

Die Alternative heißt Schaffung von Wohnraum, wobei die Investoren meist eine etwas ältere, finanziell abgesicherte Klientel im Blick haben – die sogenannte Generation "60 plus". Von dieser zahlungskräftigen Schicht kann nach Ansicht von Immobilienfachleuten auch ein Impuls für den örtlichen Einzelhandel ausgehen. Jedenfalls dann, wenn er es schafft, sich auf die entsprechende Nachfrage einzustellen.

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