Mittwoch, 15. Dezember: Wie an jedem Mittwoch beginnt mein Arbeitstag bereits um 7 Uhr. Mein Frühstück verschiebe ich daher auf die Mittagspause um 11 Uhr. Ich arbeite als Physiotherapeut in einem großen Bremer Praxisverbund im beschaulichen Praxisstandort Findorff. Dort behandele ich Patient*innen mit verschiedensten Beschwerden von Rückenschmerzen über Operationsnachsorge bis hin zu neurologischen Erkrankungen. Das Erfüllendste an meiner Arbeit ist die Dankbarkeit der Patient*innen, wenn ich ihnen in schweren und schmerzhaften Zeiten helfen konnte, ihre Lebensqualität wiederzugewinnen. Nach Feierabend um 15.30 Uhr esse ich zu Mittag. Ich koche für mein Leben gern, was wahrscheinlich am ehesten daran liegt, dass ich gutes Essen liebe. Daher kommt bei mir kein Fertigessen auf den Tisch, sondern nur frisch gekochtes oder selbst vorbereitetes Essen. Normalerweise haben wir am Mittwochabend Training in Hagen. Leider kann ich daran heute nicht teilnehmen, da ich mir eine Erkältung eingefangen habe. Daher bleibe ich im Bett liegen und lasse mich von Netflix berieseln.
Donnerstag, 16. Dezember: Heute leite ich für die Praxis eine Studie zum Thema “Sturzprophylaxe bei über 65-Jährigen“. Diese zieht sich über ungefähr zwei Jahre. Ich führe dazu Trainingseinheiten und Testungen mit den Proband*innen auf einem speziellen Gerät durch. Es ist eine schöne und fordernde Abwechslung zur alltäglichen, physiotherapeutischen Behandlung. Während des Tages erfahre ich, dass wir nun auch endlich in die verdiente Winterpause dürfen, nachdem sich der Niedersächsische Fußballverband endlich dazu entschieden hat, das Nachholspiel gegen Eintracht Celle auf das nächste Jahr zu verlegen. Ich liebe es, Fußball zu spielen. Aber die Qualifikationsrunde war für den ganzen Verein sehr kräftezehrend und von Verletzungen geplagt, weswegen wir uns nun in der Winterpause erholen können. Fraglich war für mich sowieso von Anfang an, warum am letzten Wochenende vor den Feiertagen in Amateurligen noch Fußball gespielt werden muss. Leider hat der Verband in dem Fall freie Hand, die er auch teilweise zum Nachteil der beteiligten Mannschaften nutzt. Ich nehme mir früher Feierabend, um mir meine Boosterimpfung gegen Corona in Hagen abzuholen. Wie auch schon die ersten beiden Impfungen habe ich mich solidarisch für die Gesellschaft und somit für eine hoffentlich sehr baldige Rückkehr zu einem normalen Alltag und Leben impfen lassen. Ein schöner Nebeneffekt ist natürlich auch die mögliche Befreiung von der Testpflicht bei 2GPlus-Veranstaltungen. Zum Abendessen koche ich mir wieder etwas Leckeres und verbringe den Rest des Abends mit einem Physiotherapie-Fachbuch zu Hause.
Freitag, 17. Dezember: Von 8 Uhr bis 16.30 Uhr arbeite ich mit meinen Patient*innen. Weil kein Training mehr ansteht, gehe ich nach der Arbeit direkt ins Fitnessstudio. Dort trainiere ich für den Fußball und die Arbeit, um bei beidem maximal fit zu sein. Freitags treffe ich dort meistens den Ex-Blumenthaler Malte Seemann. Mit ihm, meinem Teamkollegen Marlo Burdorf, dem ehemaligen Blumenthaler Daniel Luckyman, dem jetzigen Blumenthaler Malte Tietze und Maurice Banehr vom FC Hansa Schwanewede spiele ich in der fußballfreien Zeit gerne Fußball-Tennis um ein paar Gerstenkaltschorlen. Am Osterdeich oder auf einer freien Fläche mit selbst aufgestelltem Netz sind es immer hitzige und hochklassige Duelle. Nach dem Besuch im Fitnesstudio begebe ich mich nach Hause und schaue mir das Zweitligaspiel Holstein Kiel gegen den Spitzenreiter FC St. Pauli an. Es macht einen Riesenspaß, den "Störchen" meines Vaters beim Spielen zuzugucken. Sie bringen alles auf den Platz, was es braucht, um den Tabellenführer zu schlagen, und tun dies auch verdient mit 3:0.
Sonnabend, 18. Dezember: Wir haben mit Hagens Mannschaftsrat eine Rundtour zu unseren Verantwortlichen geplant, um ihnen ein kleines Präsent für ihr Engagement zu überreichen. Unsere erste Station ist Stade bei unserem Cheftrainer Benjamin Duray. Danach kehren wir in das Umfeld von Hagen zurück und besuchen noch Björn Bruns (Physiotherapeut), Gunnar Schmidt (Teammanager), Jana Thielking (Physiotherapeutin), Julian Berndt (Organisator) und Udo Waltemade (Betreuer). Dort versacken wir am Ende auch.
Sonntag, 19. Dezember: Ich schaue mir zu Hause das Werder-Spiel in Hannover an und im Anschluss noch die beiden Erstligaspiele zwischen dem SC Freiburg und Bayer Leverkusen und 1. FC Köln und dem VfB Stuttgart. Werder lässt sich auch vom Freistoß-Weitschusstor von Hannover 96 zum 1:1 nicht beirren und gewinnt am Ende souverän mit 4:1. Köln siegt durch ein spätes Tor von Antony Modeste noch mit 1:0. Abends koche ich mir einen Grünkohlteller und gucke dabei Football.
Montag, 20. Dezember: Montags arbeite ich immer erst von 11.30 Uhr an, daher frühstücke ich vorher entspannt. Nach der Arbeit kaufe ich noch ein und packe noch meine Sachen für die Feiertage. Zufällig stoße ich zudem auf einen Bericht über den Umzug des Schulschiffs „Deutschland“ von Vegesack nach Bremerhaven – das finde ich etwas schade.
Dienstag, 21. Dezember: Nachdem ich mit der Arbeit um 17.30 Uhr fertig bin, gehe ich ins Fitnessstudio. Anschließend koche ich beim gemeinsamen Abendessen bei Marlo Burdorf und seiner Freundin Carina Bullwinkel. Wir drei teilen die Begeisterung für gutes Essen, besonders das asiatische. Seitdem Marlo und Carina nach Bremen gezogen sind, unternehmen wir fast jede Woche etwas zusammen. Nach dem Essen sitzen wir noch bei ein paar Getränken zusammen und reden über Fußball, Reisen und die ernsthaften Themen des Lebens, was ja bekanntlich bei ein paar Gläsern am besten geht. An Abenden wie diesen merke ich immer wieder, wie wichtig mir meine Freunde sind. Deswegen freue ich mich auch besonders auf die anstehenden Feiertage, an denen ich viele alte Freunde aus der Heimat wiedertreffe und vor allem mit meiner Familie, die ich seit ich in Bremen bin, immer seltener sehe, eine tolle Weihnachtszeit verbringen darf.