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Hökermarkt Gut besuchte Fußgängerzone

Zum Hökermarkt ziehen das Vegesack Marketing und Geschäftsinhaber ein positives Fazit. Sonnenschein und Schnäppchen lockten viele Menschen in die Fußgängerzone, ebenso die Möglichkeit zu Gesprächen.
06.03.2022, 16:00 Uhr
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Von Friedrich-Wilhelm Armbrust/fwa

Vegesack. Menschen strömen und schlendern die Gerhard-Rohlfs-Straße herauf und herunter. Immer wieder bleiben sie an den Ständen vor den Geschäften stehen. Sie prüfen die ausgelegten Waren. Die gibt es zum halben Preis oder billiger. Straßenmusiker lassen ihr Akkordeon ertönen oder singen zur Gitarre. Strahlender Sonnenschein fällt auf den Hökermarkt am Sonnabend. Eingeladen hatten dazu das Vegesack Marketing und die Geschäfte in der Gerhard-Rohlfs-Straße.

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Auf dem Tisch von Geschäftsführer Gerrit Becker von „Ringfoto Becker“ liegen Kameras. Sie kosten zwischen zwölf und 60 Euro. „Das sind noch analoge Kameras. Und für die gibt es auch noch Filme“, erklärt er. Interessiert daran seien junge Menschen. „Die sind ja digital aufgewachsen.“ Die Kameras stammten aus den 1990er Jahren. „Die haben damals immerhin um die 500, 600 und 700 Mark gekostet“, weiß Becker. Aber auch die Generation, die noch nicht auf digital umgestiegen sei, würden ein Auge auf die Kameras werfen.

Schnäppchen und Gespräche

„Hier ist es nett zu bummeln“, gesteht Brigitte Wagner aus Rönnebeck. Sie ist gerade mit ihrem Ehemann und Freunden unterwegs. Sie habe zwar immer mal wieder nach etwas Brauchbaren geguckt. „Aber ich habe nichts gefunden.“ Generell gehe sie gerne durch Vegesack, so die Rönnebeckerin.

Zwei Dekokugeln verlassen just bei Birgit Krüger von A. Six, dem Schreibwaren- und Geschenkartikelgeschäft, den Tisch. „Beide für zwölf Euro“, sagt sie zur Kundin. „Das ist ein richtiges Schnäppchen“, ruft sie ihr hinterher. Vier Tiere für 20 Euro finden ebenfalls eine Abnehmerin. „Gute Pflege erwünscht“, bittet die Verkäuferin. „Das ist lustig und mal was ganz anderes“, freut sie sich über den Hökermarkt.

„Draußen läuft das gut. Es sind die Raritäten, die die Menschen anlocken“, hat Thorsten Ruhl, Inhaber von A. Six, ausgemacht. Allerdings vor zwei, drei Jahren vor der Pandemie sei es „noch besser“ gelaufen. Wegen der Pandemie trauten sich die Menschen noch nicht so, ist seine Einschätzung. Auch eine weitere aktuelle Situation wird an diesem Tag nicht vernachlässigt, so steht im Geschäft auf dem Tresen eine Spendendose zur Hilfe für die Menschen in der Ukraine.

Für ein bisschen Abwechslung sorgt derweil Lilly Heipe. Die Straßenkünstlerin jongliert bei dezenter Musik mit knallroten Bällen, lässt sie in der und durch die Luft tanzen. Es gehe ihr nicht darum, Geld einzunehmen, sagt sie. „Es geht um das Lächeln der Menschen“, so Lilly Heipe.  

Bei Bags & Boxes liegen auf dem Tisch bei Tanja Osterloh Kulturtaschen, Koffer, Rücksäcke, Portemonnaies und Gürteltaschen. Für sie sei bis jetzt alles „sehr gut“ verlaufen, zieht die Verkäuferin zur Mittagszeit ein erstes Fazit. „Die Kulturtaschen sind zum Hinhängen“, erklärt sie in diesem Momenta interessierten Frauen, öffnet die Tasche und verweist auf eine Aufhänge-Leine. Doch nicht nur Ausverkaufssachen anzubieten, gefällt Tanja Osterloh. „Man kommt mit den Leuten ins Gespräch. Das macht Spass.“ Das sieht auch Karla Springmann so. Die Frau aus St. Magnus nimmt gerade das Sortiment von Bags & Boxes in Augenschein. „Ich wollte einfach mal rumgehen“, gesteht sie. Immerhin habe sie schon Einlegesohlen zum halben Preis erstanden. „Die Hauptsache“ sei aber, mit Menschen ins Gespräch zu kommen.

Zur Stärkung Erbsensuppe

Ingrid Wätjen ist mit ihrem Mann aus Osterholz-Scharmbeck nach Vegesack zum Hökermarkt gekommen. „Vegesack ist immer eine Reise wert“, sagt die niedersächsische Kreisstädterin. Hier gebe es nette kleine Geschäfte. „Und der Wochenmarkt ist richtig schön.“ Währenddessen bildet sich vor einem kleinen Wagen eine große Menschenschlange: Erbsensuppe oder Grünkohl von der Fleischerei Boes, für viele die Gelegenheit, sich für den Bummel durch die Vegesacker Fußgängerzone zu stärken.

Vom Lions Club Lesmona freut sich Annette Hachmann über „den fantastischen Standort“. Der Lions Club hat gebrauchte Bücher im Angebot, der Erlös soll für die Jugendarbeit in Bremen-Nord, beispielsweise für therapeutisches Reiten bestimmt sein. Von den Krimis, Romanen, Kinder- und Sachbücher seien Krimis und Romane besonders „beliebt“ und insbesondere der Verkauf von Kinderbüchern ist laut Annette Hachmann „sehr gut“.

Gegen Abend kann dann auch Swetlana Holzmann vom Vegesack Marketing ein positives Fazit zum Hökermarkt ziehen. „Das war eine schöne Aktion. Das wurde gut angenommen.“ Die Menschen seien „sehr zufrieden gewesen“, so ihre Beobachtung. „Das war super. Die Menschen waren froh, mal wieder raus zu kommen“, schließt sich Geschäftsführer Becker von Ringfoto der Meinung an. Er findet, „dass die Leute gut eingekauft haben“.

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