Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Stadtentwicklung Mehr Möglichkeiten für die Kultur und neue Wohnungen

Wer die Kulturwerkstatt Westend zum ersten Mal ansteuert, muss schon ziemlich genau hingucken, um sie auch zu finden. Das soll sich mit einem neuen Bebauungsplan ändern.
27.01.2023, 05:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Mehr Möglichkeiten für die Kultur und neue Wohnungen
Von Anne Gerling

Das Bauressort beschäftigt sich seit einiger Zeit mit einem Areal beim Waller Friedhof und den Straßen Im Freien Meer und Ackerstraße. Der Bebauungsplan, der dort seit den 1960er-Jahren ein Gewerbegebiet ausweist, soll neu aufgestellt werden. Um ein Gespür dafür zu bekommen, wie sich dieser Bereich weiterentwickeln soll –  ob es zum Beispiel in Richtung urbanes Gebiet oder eher in Richtung Mischgebiet gehen soll  – wurde er gründlich untersucht und eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Bebauung (von Gebäudetypen über Dachformen bis zu Nutzungsarten) gemacht.

Der Hintergrund

Für diese Aktivitäten gibt es zweierlei Anlass, wie Stadtplanerin Veronika Halbert aus dem Bauressort im Bauausschuss des Waller Beirats erläuterte: Einerseits sollen ehemalige Gärtnereiflächen in dem Gebiet umgewidmet werden, um das angrenzende Wohnquartier zu erweitern, andererseits möchte sich die Kulturwerkstatt Westend erweitern.

Möglich wäre dies über das Integrierte Entwicklungskonzept (IEK) Gröpelingen. In dem 2014 beschlossenen Papier wurde das Gebiet beim Westend und dem Westbad  / Paradice direkt gegenüber als einer von vier besonderen Orten entlang der Heerstraße benannt, durch deren Aufwertung Gröpelingen attraktiver werden soll. Stichwort: „Hotspot Freizeit“. Der Übergangsbereich von Walle nach Gröpelingen könnte demnach durch die Sanierung der Westend-Fassade und die Schaffung von Außengastronomie zur Straße hin aufgewertet werden. „Dabei gilt es, Wohnungspotenziale Im Freien Meer zu berücksichtigen“, heißt es im IEK.

Bei der IEK-Fortschreibung wurde im Jahr 2020 dann ein Vorhaben mit dem Titel „Umbau Kulturwerkstatt Westend“ in das Maßnahmenpaket aufgenommen. Als konkrete Punkte sind dabei die Umgestaltung von Fassade und Foyer sowie der Grünflächen, Wege und Parkplätze vor und beim Westend aufgeführt.

Ralf Perplies vom Vorstand der Einrichtung kann sich noch mehr vorstellen. „Wir versuchen das IEK dahingehend zu unterstützen, dass das Westend nicht nur ein neues Gesicht und eine neue Optik bekommt, sondern sich weiterentwickelt“, sagt er. „Es geht darum, das Haus noch stärker zu beleben. Wir würden zum Beispiel gerne über eine Kooperation mit der Volkshochschule Sprachkurse anbieten und streben auch eine Zusammenarbeit mit der Musikschule an.“ Aktuell laufen Perplies zufolge Gespräche zur Finanzierung, denn die Einrichtung müsste einen Eigenbeitrag leisten: „Dann gäbe es im Westend mehr Möglichkeiten.“

Das Gebiet um das Westend herum ist durch den Friedhof sehr grün und über die Straßenbahnhaltestelle „Waller Friedhof“ auch gut erreichbar –  bekommt aber von der Heerstraße wiederum auch einiges an Lärm ab. Während die Fläche von der Heerstraße aus gesehen recht blass und konturlos wirkt, gibt es mit der alleeähnlichen Waller Friedhofstraße eine imposante Zuwegung dorthin.

So geht es weiter

Unter anderem diese Besonderheiten sind im Zuge der Stärken-Schwächen-Analyse durch das Bauressort nun aufgelistet worden und bilden eine Grundlage für das Bebauungsplanverfahren. Das soll mit einer Anwohnerversammlung im Juli oder August starten. Dann können Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen einbringen. Voraussichtlich Anfang 2025 wäre das Verfahren abgeschlossen –  ab dann können Anlieger und Investoren Bauanträge bei der Behörde einreichen.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)