In einer abgelegenen kleinen Siedlung versetzt ein Reiter ohne Kopf die Menschen in Angst und Schrecken. Niemand, der ihm begegnet, kommt mit dem Leben davon. In den USA kennt diese Geschichte fast jedes Kind: Es geht um die schaurige Legende von „Sleepy Hollow“. Der Logbuch-Verlag hat den Klassiker der amerikanischen Literatur für den elften Band seiner Pressendruck-Reihe ausgewählt. Das druckfrische Werk in der Neuübersetzung von Alexander Pechmann wird am Freitag, 5. Mai, 19 Uhr, mit einer Lesung des Bremer Schauspielers Rainer Iwersen in der Buchhandlung Logbuch, Vegesacker Straße 1, vorgestellt. Der Eintritt ist frei.
Literaturwissenschaftler Alexander Pechmann ist Spezialist für amerikanische und englische Literatur des 19. Jahrhunderts. Er hat im Auftrag des Waller Verlags bereits mehrere Werke neu übersetzt, zuletzt den nicht weniger gespenstischen „Mahlstrom“ von Edgar Allan Poe.
„Geistergeschichten sind immer interessant. Sie haben ihren Ursprung in der englischen und deutschen Literatur“, erklärt Buchhändler Axel Stiehler, der in diesem Fall auch wieder zum Drucker und Verleger wurde. „Washington Irving bezieht sich in seinen oft leicht ironischen Kurzgeschichten gerne auf deutsche Sagen und Mythen. Aber aufmerksam wurden wir auf die Geschichte natürlich durch die Verfilmung von Tim Burton mit Johnny Depp und Christopher Walken.“
„The Legend of Sleepy Hollow” gehört zu einer Serie von Erzählungen, die Washington Irving in den Jahren 1818/1819 verfasste und in mehreren Bänden veröffentlichte. Der Autor nannte seine Kurzgeschichten „Sketches“ - Skizzen.
Inspiriert von Rübezahl
Irving (1783-1859), Sohn eines schottisch-englischen Auswandererpaares, war einer der ersten amerikanischen Bestsellerautoren von internationalem Ruf. Er gilt zudem als der erste amerikanische Schriftsteller, der von seinen Büchern nicht nur leben konnte, sondern es auch zu einigem Reichtum und hoher gesellschaftlicher Anerkennung brachte. Bei seinen ausgedehnten Reisen machte Irving Bekanntschaft sowohl mit der Folklore verschiedener europäischer Länder, als auch mit den aktuellen literarischen Strömungen der Romantik. Irvings Legende von Sleepy Hollow wurde unter anderem von der deutschen Rübezahl-Sage inspiriert.
Seit 2014 veröffentlicht der Logbuch-Verlag seine Reihe sogenannter Pressendrucke in kleiner Auflage. Darunter finden sich neben Erstausgaben zeitgenössischer Autoren und Illustratoren auch diverse Wiederentdeckungen klassischer Texte.
Axel Stiehler kann bei der Produktion seine Liebe zur historischen Buchkunst ausleben. Die acht Umschlagseiten werden handgesetzt und auf einer historischen Druckerpresse gedruckt. Die düsteren Illustrationen zu „Sleepy Hollow“ steuerte der Leipziger Grafiker und Illustrator Phillip Janta bei. 50 Vorzugsexemplaren wird einer seiner nummerierten und signierten Siebdrucke beigelegt. Weitere Informationen gibt es auf www.logbuchladen.de.