Grundsteinlegungen und Richtfeste sind in Bremen sicher schon viele gefeiert worden. Aber ein Deckenfest? Das sei schon etwas ziemlich Einmaliges, meint Peter Sakuth, SPD-Innensenator a. D. und mittlerweile Geschäftsführer und Mitinhaber der Gebr. Rausch Wohnbau GmbH & Co. KG. Das Unternehmen hatte am Donnerstag zum Deckenfest auf seine Baustelle an der Waller Heerstraße geladen.
Dort investiert es auf einem etwa 3540 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Almatastraße und Waller Straße etwa zwölf Millionen Euro: Seit Dezember entstehen drei Gebäudekomplexe mit Tiefgarage und insgesamt 29 barrierearmen Eigentumswohnungen. Die Kaufpreise für die 73 bis 112 Quadratmeter großen Wohnungen bewegen sich zwischen 330.000 und 550.000 Euro.
Das Deckenfest sei ein Richtfest für Häuser ohne Holzbalkenlage und klassisches Dach, erklärte Sakuth nun den Gästen: „Weil aufgrund der Corona-Situation eine Grundsteinlegung nicht möglich war, feiern wir jetzt den Einbau des symbolisch letzten Steins, bevor die Decke des Staffelgeschosses aufgelegt wird.“ Bei dem feierlichen Akt half der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete und Baudeputationssprecher Falk Wagner, der selbst Waller ist, und zwar gerne: "Großstadt und ein dörfliches Nachbarschaftsgefühl – das können wir hier in Walle ganz gut!“
Einen ersten Eindruck von dem Projekt namens Waller Höhe, von Grundrissen und vom Ausblick konnten sich die Gäste – darunter Vertreter des Waller Beirats, verschiedene am Projekt Beteiligte und auch einige erste Käufer – nun verschaffen: Gemeinsam spazierten sie bei windigem Herbstwetter über die Baustelle.
Die ist übrigens bremenweit bekannt: Im Januar waren dort archäologische Fundstücke aufgetaucht, die beweisen, dass Walle, anders als bis dahin angenommen, nicht erst im 12., sondern bereits im 9. Jahrhundert nach Christus besiedelt wurde. Die Untersuchungen durch die Landesarchäologie kosteten die Baufirma einiges an Zeit. Jetzt geht es aber voran: Im Frühjahr 2023 sollen die Wohnungen fertig sein, etwa ein Drittel ist bislang verkauft. Ein Großteil der Käufer sind Sakuth zufolge Nachbarn, die vor zehn bis 20 Jahren bei Rausch ein Reihenhaus in Walle gekauft haben und sich jetzt verkleinern wollen.