Begleitet von Bravo-Rufen und Applaus ist am Freitag der Pico-Schütz-Platz im Waller Osterfeuerberg-Viertel offiziell eingeweiht worden. Werder-Bremens Ehrenspielführer, der 2015 verstorbene Arnold „Pico“ Schütz, war gleich um die Ecke in der Husumer Straße aufgewachsen und ist bis heute vielen Bewohnern des Quartiers in guter Erinnerung geblieben. Den Spitznamen, den er sein Leben lang trug, hatte er als Kind bekommen, weil er der Kleinste in der Jungen-Mannschaft des TuS Walle war.
Von dort kam Schütz, den Weggefährten als bodenständig, pflichtbewusst und herzlich beschreiben, im Alter von 20 Jahren 1955 zum SV Werder Bremen, wo er zunächst in der Oberliga Nord und ab 1963 in der Bundesliga spielte und dem er bis zum Ende seiner Karriere 1972 treu blieb. Was viele begeisterte: Parallel zu seiner Fußball-Karriere war der gelernte Küper auch weiterhin im Hafen tätig. „Für uns, seine Mitspieler, war er ein Vorbild“, sagt Max Lorenz, der ebenso wie Arnold Schütz zur legendären ersten Bremer Meisterelf von 1965 in der noch jungen Bundesliga gehörte: „Er war immer pünktlich, hat nie gemeckert. Er kam von der Arbeit – und war trotzdem immer der Erste. Er ist ein wunderbarer Mensch gewesen.“
Eine Straßen-Benennung nach einem Werder-Spieler sei schon eine besondere Auszeichnung, findet Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald, der in seiner Kindheit Schütz selbst noch hatte spielen sehen: „Dass Pico auch heute noch eine so hohe Popularität hat, ist kein Zufall. Es hat mit seiner Art und seinem Wesen zu tun.“ Der Anstoß zur Benennung des bisher namenlosen anheimelnden Platzes an der Auguststraße nach dem beliebten Fußballer war von Werder-Fan Thorsten Jahn gekommen, der seit 2015 im Ortsteil Osterfeuerberg wohnt und für den der von ihm gestellte Bürgerantrag zu einem Pico-Schütz-Platz schließlich das Einstiegstor in die bremische Stadtteilpolitik war: Er engagiert sich seit einigen Jahren für die SPD im Waller Beirat.