Von Montag, 25. April, bis Freitag, 29. April, wird im Naherholungsgebiet Grüner Bremer Westen eine 650 Meter lange Wegstrecke zwischen Fleetstraße und Hagenweg asphaltiert. Die Achse Pfingstrosenweg / Chrysanthemenweg / Schildblattweg gilt als „Weg mit überörtlicher Bedeutung“. Sprich: Dort sind nicht nur Kleingärtner unterwegs, sondern auch viele Menschen, die die Ost-West-Hauptradroute zwischen dem Universitätsgelände und Gröpelingen befahren. Diese verläuft vom Bürgerpark beziehungsweise von Findorff aus über die Salzburger Straße und die Brücke über den Autobahnzubringer in den Grünen Bremer Westen hinein und dort über den Storchenweg und die 2015 erbaute „Knode-Brücke“ über das Waller Fleet zum Pfingstrosenweg beziehungsweise Chrysanthemenweg – die beiden Parzellenreihen haben unterschiedliche Namen.
Warum wird saniert?
„In der Vergangenheit waren hier mehrfach jährliche Unterhaltungsarbeiten erforderlich, um eine Befahrbarkeit des Weges zu gewährleisten. Im Laufe der Jahre entstand dort somit ein Flickenteppich an Ausbesserungsarbeiten, dessen Unterhaltung von Jahr zu Jahr kostenintensiver wurde“, erklärt Lisa Hübotter, die im Umweltressort das Projekt Grüner Bremer Westen betreut. Sie würde die Wegeverbindung gerne in das Radhauptroutennetz der Stadt Bremen aufnehmen lassen. Dies sei jedoch bislang nicht möglich gewesen, da die Strecke insbesondere in Sachen Befahrbarkeit nicht die dafür erforderlichen Kriterien erfülle: „Um daher einerseits die jährlichen Unterhaltungskosten für die Wegeverbindung zu reduzieren und anderseits die Chancen für eine Aufnahme in das Radhauptroutennetz zu erhöhen, wurde nun mit Restmitteln aus dem Bremen Fonds die Herstellung einer Asphaltdeckschicht für die Wegeverbindung beschlossen.“
Warum Asphalt?
Asphaltierte Wege in einem Naherholungsgebiet – diese Aussicht gefällt nicht allen, die mit dem Gebiet zu tun haben. Es kam vermehrt zu Nachfragen, nachdem die im Gebiet des Kleingartenvereins Walle geplante Baumaßnahme bekannt wurde. Ein Schotterweg – Planer sprechen von "wassergebundenen Wegedecken" – sei doch vollkommen ausreichend und die Versiegelung per Asphaltdecke teuer und unökologisch, ist von Kritikern des Vorhabens zu hören. Glatte, ebene Wege lüden außerdem vor allem Autofahrer dazu ein, dort schneller zu fahren als auf einem holperigen Untergrund.
Wassergebundene Decken seien nicht zwangsläufig die ökologischere Alternative, sagt dazu Hübotter: „Sie sind stark verdichtet, Regenwasser dringt nicht in sie ein, sondern fließt fast komplett seitlich ab. Diesbezüglich unterscheiden sie sich kaum von Asphaltdecken, da Radwege im Außenbereich in der Regel nicht an die Kanalisation angeschlossen sind. Das heißt: Regenwasser versickert seitlich der Wege und steht der Grundwasserneubildung zur Verfügung.“ Außerdem verdichtet sich Hübotter zufolge der Boden unter geschlämmten wassergebundenen Wegedecken stärker als unter Asphaltdecken: "Asphalt verteilt die Krafteinleitung aus den Reifen besser."
Auch wirtschaftliche Gründe sprechen nach Ansicht der Umweltplanerin in diesem Fall für Asphalt: „Die Herstellung einer Asphaltdecke ist pro Kilometer zwar im Schnitt doppelt so teuer wie die einer wassergebundenen Decke. Die mittleren jährlichen Reparaturkosten einer wassergebundenen Decke betragen jedoch mehr als das Zehnfache einer Asphaltdecke.“ Und: „Da wir sowohl im Schildblatt- als auch im Chrysanthemenweg Kaisen-Auswohnerinnen und -Auswohner haben und das Gelände des Veranstaltungsortes ‚Chrsyantheme‘ erreichbar bleiben muss, kann eine Nutzung der Wege durch Pkw nicht ausgeschlossen werden.“ Durch Autos jedoch würde eine wassergebundene Wegedecke stark strapaziert und schnell beschädigt. Für Radfahrende sei außerdem der Fahrkomfort auf Asphalt deutlich höher als auf Schotter.
Muss der Weg gesperrt werden?
Parzellisten und Kaisen-Auswohner können Hübotter zufolge während der Bauzeit zu Fuß ihre Gärten erreichen – für alle anderen sei die Benutzung der drei Wege in diesem Zeitraum jedoch nicht möglich.