Was wird aus dem Möbel-Meyer-Ladenlokal an der Waller Heerstraße 196? Seit dem Räumungsverkauf vor genau zwei Jahren steht die Frage im Raum – jetzt gibt es eine Antwort: Die Waller Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft (Wabeq) hat die Immobilie erworben und will darin zukünftig junge Menschen bei ihrem Start ins Berufsleben unterstützen.
Dafür will die Wabeq im Sommer ihr Jugend-Kompetenz-Zentrum vom ehemaligen Kaffee-Hag-Werk am Holz- und Fabrikenhafen an die Waller Heerstraße verlegen. „Wir waren am Fabrikenufer erstmal ganz gut aufgehoben“, sagt Wabeq-Geschäftsführer Erbst Schütte, „aber gerade in der dunklen Jahreszeit ist die Erreichbarkeit dort vor allem für junge Frauen eher schwierig, weil die Beleuchtung auf dem Hafengelände nicht so gut ist wie im städtischen Bereich. Außerdem ist die verkehrsmäßige Anbindung am neuen Standort deutlich besser: Sie steigen aus der Straßenbahn aus, und direkt gegenüber ist dann das Jugend-Kompetenz-Zentrum.“
Team von Fachleuten
Dort kümmert sich ein Team aus Pädagogen, Psychologen, Coaches, Anleitern und Lehrkräften in vier verschiedenen Modulen um junge Bremerinnen und Bremer bis 25 Jahre, die die Schule ohne Abschluss verlassen haben und Leistungen vom Jobcenter beziehen. Sie können dort verschiedene Berufsfelder ausprobieren, Grundkompetenzen wie Belastbarkeit und Durchhaltevermögen erlernen und sich bei der Suche nach einem Ausbildungs- oder Arbeitsplatz oder einer berufsvorbereitenden Qualifizierungsmaßnahme unterstützen lassen. Das Jugend-Kompetenz-Zentrum bietet außerdem die Möglichkeit, nachträglich die Einfache Berufsbildungsreife (BBR) oder die erweiterte Berufsbildungsreife (EBBR) zu erwerben und eine berufliche Anschlussperspektive zu entwickeln.
Das Projekt läuft zunächst bis Juli 2026 und kann um drei Jahre verlängert werden. Es hat rund 100 Plätze und wird Schütte zufolge pro Jahr von etwa 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchlaufen: „Sie sollen sich gut aufgehoben fühlen, und die Einrichtung soll ein freundliches und modernes Ambiente haben – auf diese Weise wollen wir die jungen Leute motivieren.“