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Kulturhaus Walle zieht um Im Brodelpott wird eingepackt

Das Kulturhaus in Bremen-Walle schließt seine Türen - aber nur vorübergehend. Erfahren Sie, was hinter den Kulissen passiert und was die Zukunft bringt.
15.04.2024, 06:58 Uhr
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Von Anke Velten
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Der Brodelpott packt seine Siebensachen und zieht aus. Anfang Mai soll dort eine große Brandschutzsanierung beginnen. Bis voraussichtlich November dieses Jahres kann das Kulturhaus Walle an der Schleswiger Straße 4 daher nicht genutzt und nicht bespielt werden. Doch soweit möglich wurden Angebote ausgelagert. Gut zu tun hat das Team derzeit nicht nur mit dem Umzug, sondern auch mit den Vorbereitungen für das große Waller Stadtteilfest am Wochenende vom 15. und 16. Juni. Trotz aller Umstände: Geschäftsführerin Roberta Menéndez freut sich über die Maßnahmen. Und auch das Geschichtskontor werde davon sehr profitieren, sagt Leiterin Angela Piplak.

Was wird gemacht – und warum?

Das denkmalgeschützte Schulgebäude, erbaut zwischen 1899 und 1901, wird nach den geltenden Brandschutz-Vorgaben für öffentliche Gebäude hergerichtet. Dafür werden laut Menéndez im gesamten Haus – auch in den Fluren und im Keller – die alten Deckenverkleidungen gegen neue Brandschutzdecken ausgetauscht. Außerdem erhält die Einrichtung eine moderne Brandmeldeanlage.

Handlungsbedarf bestand zudem für das Obergeschoss, in dem die Handbibliothek des Geschichtskontors untergebracht ist: Ein zweiter Fluchtweg soll über eine Treppe ins Bildarchiv im Erdgeschoss führen. Diese Lösung hatten die Kulturhaus-Mitarbeiter selbst angeregt. Vorteil: Die Treppe werde den Weg zwischen Bildarchiv, Büro und Bibliothek deutlich verkürzen und baulich verbinden, was zusammengehört. „Eine enorme Verbesserung“, erklärt Piplak. Menéndez kann die Kommunikation mit den Planern von Immobilien Bremen nur loben: „Wir wurden gut informiert und unsere Wünsche und Anliegen soweit möglich berücksichtigt.“

Was passiert sonst noch?

Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen werde im gesamten Gebäude die Beleuchtung auf energiesparende LED-Technik umgestellt, so Menéndez. Eine Förderung aus Bundesmitteln ermögliche zudem die Installation einer Luft-Wärme-Pumpe. Glücklich seien die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch über die Aussicht, dass die alten Toiletten saniert werden. Der Flur mit den sanitären Anlagen, der bislang nur über einige Treppenstufen erreichbar ist, erhält eine Rampe, die Menschen mit Rollatoren oder Kinderwagen den Zugang erleichtern soll. Echte Barrierefreiheit lasse sich in dem alten Trakt nicht herstellen. Dafür gab es allerdings die Zusage, dass das Kulturhaus künftig bei Bedarf die barrierefreien Toiletten der benachbarten Musikschule nutzen darf, erklärt die Geschäftsführerin. Die Musikschule wird seit einem Jahr umfassend saniert, dort rechnet man mit einem Wiedereinzug im Frühjahr des kommenden Jahres.

Was wird sich im Brodelpott ändern?

Das Team plant, die Räumlichkeiten umzustrukturieren, um mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen. „Die Leute sollen gerne kommen und lange bleiben“, sagt Menéndez. Vor allem die Kinder sollen sich künftig noch willkommener und wohler fühlen. Für sie sollen die Bibliotheksregale auf Kinderhandhöhe aufgebaut und gemütliche kleine Leseecken geschaffen werden. Im Programm werde man deutlich mehr Angebote für Kinder schaffen, speziell im Bereich der Leseförderung. Die Stelle der Bibliotheksleitung –  vakant, seit die langjährige Mitarbeiterin Eva Koprek Ende des vergangenen Jahres in den Ruhestand ging  – solle im Herbst dieses Jahres wiederbesetzt sein.

Wie geht es in der Zwischenzeit weiter?

Zurzeit wird das Geschichtskontor in Umzugskisten verpackt. Rund 160 Kisten waren es alleine für das Bildarchiv. Piplak rechnet mit mindestens genauso vielen für die historische Bibliothek. Anschließend ist das Erdgeschoss an der Reihe. Umzugsfertig muss alles am 17. Juni sein. Am Montag nach dem Stadtteilfest werden Kisten und Mobiliar zur Zwischenlagerung in die benachbarten Räume der Musikschule transportiert.

Die Kreativwerkstatt ist bereits ausgezogen und hat eine temporäre Bleibe an der Ellmersstraße gefunden. Die beliebte „Sütterlinstunde“ wird vorübergehend in die Quartiersmeisterei an der Bremerhavener Straße 63 ausquartiert – die nächsten Termine sind die Donnerstage 25. April und 23. Mai, 16 bis 18 Uhr – Anmeldung unter 3 88 70 74 erforderlich. Angela Piplak und Cecilie Eckler-von Gleich vom Geschichtskontor sind mittwochs von 14 bis 18 Uhr im Hafenarchiv an der Muggenburg 30 (ehemals Kellogg’s) für Fragen und Recherchen anzutreffen. Die historischen Stadtteil-Rundgänge werden nach wie vor durchgeführt: Am Sonntag, 26. Mai, 11 Uhr, geht es beispielsweise durch das alte Muggenburgviertel (pro Person acht, ermäßigt sechs, Euro). Anmeldungen telefonisch unter 3 96 21 01 oder per E-Mail an tickets@kulturhauswalle.de. Über alle weiteren Veranstaltungen informiert die Homepage www.kulturhauswalle.de.

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