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Budget begrenzt Offene Kinder- und Jugendarbeit in Bremen-Walle: Der Bedarf steigt

Die offene Kinder- und Jugendarbeit in Walle steht vor Herausforderungen: Das Budget ist begrenzt, der Bedarf steigt. Wie das Geld in diesem Jahr verteilt wird.
10.02.2025, 05:43 Uhr
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Offene Kinder- und Jugendarbeit in Bremen-Walle: Der Bedarf steigt
Von Anne Gerling

Für die offene Kinder- und Jugendarbeit in Walle stehen in diesem Jahr städtische Fördermittel in Höhe von rund 540.000 Euro zur Verfügung. Tobias Bürgelin, der das Referat Junge Menschen in Walle im Sozialzentrum Walle / Gröpelingen leitet, hat kürzlich im Sozialausschuss des Waller Beirats vorgestellt, wie dieser Etat auf die Einrichtungen, Angebote und Initiativen im Stadtteil verteilt wird. Entschieden hat darüber der Controllingausschuss (CA) für Kinder- und Jugendarbeit in Walle, dem neben je zwei Vertreterinnen beziehungsweise Vertretern der freien Träger und des Sozialzentrums auch zwei Beiratsmitglieder angehören. Die Zusammenarbeit in dem Gremium klappt – anders als in anderen Stadtteilen – gut, wie regelmäßig von allen Seiten zu hören ist. „Es ist gelungen, einvernehmlich allen Anträgen nachzukommen, die gestellt wurden – wenn auch nicht immer im vollen Umfang“, konnte Bürgelin denn auch dieses Jahr mitteilen.

Größter Posten für das Freizi Walle

Bei allen Anträgen mussten aber finanzielle Abstriche gemacht werden, einige kleinere Projekte konnten gar nicht berücksichtigt werden. Der größte Posten – 244.219 Euro – geht demnach an das Freizi Walle an der Waller Heerstraße, das mittlerweile einmal die Woche bis 21 Uhr öffnet und damit auch andere Jugendliche als bislang erreicht. 112.006 Euro bekommt das Freizi Haferkamp und 88.454 Euro hat das Spielhaus Ratzeburger Straße (Ratze) der Naturfreundejugend Bremen in diesem Jahr zur Verfügung. Mit weiteren 36.542 Euro wird außerdem das vom Verein Sofa organisierte Hausaufgabenangebot in der Überseestadt unterstützt. Der Sportgarten erhält für den Skatepark in der Überseestadt 29.744 Euro – alleine mit diesem Betrag wäre der Betrieb dort aber nicht zu stemmen, wie Bürgelin unterstreicht: „Das meiste Geld dafür kommt aus einem überregionalen Topf. Der Verein leistet dort sehr gute Arbeit, das unterstützen wir gerne.“

Spielecontainer soll weiterlaufen

Für den Spielecontainer auf dem Quartiersplatz bei der Grundschule am Pulverberg ist im vorigen Jahr mit dem Kinder- und Jugendhilfeverbund (KJHV) Bremen ein neuer Träger gefunden worden – zum 31. März hatte das Kinder- und Jugendhaus Ratzeburger Straße, das den Container 15 Jahre lang engagiert betreut und dort wichtige Sozialarbeit geleistet hatte, die Trägerschaft aufgegeben. Auch in diesem Jahr soll das Angebot möglichst weiterlaufen; noch ist allerdings nicht klar, mit welchem Träger beziehungsweise ob es dort eine Kooperation geben wird.

Die Gesamtsituation in Walle fasste abschließend die stellvertretende Sozialausschusssprecherin Sonja Kapp (SPD) zusammen: „Wir kommen mit den Mitteln hin – aber der Bedarf ist höher und die Träger könnten noch mehr beantragen, wenn sie das Personal hätten.“ Ausschusssprecherin Claudia Vormann (Linke) wies außerdem speziell auf die Situation kleinerer Träger hin, die drauf angewiesen seien, dass sie noch Geld aus anderen Töpfen bekommen. Aufgrund des gestiegenen Verwaltungsaufwands fließe dabei viel Arbeit in Bürotätigkeiten und nicht mehr in Aktivitäten mit den Jugendlichen: „Dabei steigt auch der Bedarf bei den Kindern und Jugendlichen immer weiter.“

Zur Sache

Neuer Verteilungsschlüssel

Im Waller Controllingausschuss läuft die Zusammenarbeit aller Beteiligten stets reibungslos – das ist jedoch nicht überall der Fall. Bislang hat bei Unstimmigkeiten jeweils die zuständige Sozialzentrumsleitung das letzte Wort – auch dagegen allerdings regte sich Widerspruch. So hat vor wenigen Tagen im Streit um die Verteilung der Mittel für die offene Kinder- und Jugendarbeit in Borgfeld das Bremer Verwaltungsgericht einen Beschluss zugunsten des Borgfelder Beirats gefasst. Zukünftig soll sich die Verteilungssystematik bei der Vergabe der Fördermittel für die offene Kinder- und Jugendarbeit nun ändern – die Mittel würden demnach nicht mehr auf Stadtteilebene, sondern sozialzentrumsbezogen verteilt. Im Bremer Westen gäbe es somit Gesamtbudgets für die Sozialzentren 2 und 3 – Gröpelingen /Walle beziehungsweise Mitte / östliche Vorstadt / Findorff – die dann von dort aus verteilt würden.

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