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Die schönsten Zimmer der Stadt So logiert es sich in der Suite des Bremer Steigenberger

Luxus in Bremen? Hoteldirektor Alexander Skibbe gibt Einblicke in die Suiten des Steigenberger Hotels und spricht über den wahren Luxus, den er nicht an der Ausstattung oder dem Weser-Ausblick festmacht.
25.01.2025, 05:00 Uhr
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So logiert es sich in der Suite des Bremer Steigenberger
Von Timo Thalmann

Ist die Suite im Bremer Steigenberger Luxus? Hoteldirektor Alexander Skibbe wiegt den Kopf. "Nicht wirklich", sagt er schließlich. Denn wirklichen Luxus gebe es eigentlich in ganz Bremen nicht und wenn man genauer überlege, in ganz Deutschland nicht. Skibbes Vergleich sind die ausländischen Stationen seiner bisherigen Laufbahn in der Hotellerie. Dazu zählt unter anderem das Fairmont in den bekannten Flammentürmen von Baku, der Hauptstadt von Aserbaidschan. Skibbe macht das schlicht am dortigen hohen Personaleinsatz fest. "Je mehr helfende Hände es gibt, desto mehr Service ist möglich. Und der Service dort, das war aus meiner Sicht der wahre Luxus, mehr noch als der meterhohe Swarovski-Kristall im Foyer." Doch dieses überbordende Personalangebot gebe es in Deutschland schlicht nicht, und es sei auch kaum jemand bereit, es unter den hiesigen Bedingungen zu bezahlen.

Rein räumlich kommen die zwei Suiten im Steigenberger allerdings recht großzügig daher, jedenfalls luxuriöser als ein gewöhnliches Hotelzimmer. Auf 60 Quadratmetern bieten sie in gediegener Sachlichkeit eine ziemlich komfortable Unterkunft. Beim Betreten fällt der Blick auf das Sofa und zwei Sessel, die gemütlicher sind, als sie aussehen. Ein Schreibtisch verrät die Herkunft des Steigenbergers als Businesshotel, das traditionell vor allem den Geschäftsreisenden im Visier hat.

Erst nach ein paar Schritten auf der auffallend weichen Auslegeware wird die Tür zum eigentlichen Schlafzimmer sichtbar. Dort wartet ein großes Doppelbett sowie ein großzügiges Bad mit zwei Waschbecken, separater Dusche und Badewanne und räumlich abgetrennter Toilette auf den Gast. Eine zweite Toilette versteckt sich unmittelbar neben der Eingangstür im ersten Raum. Große Bildschirme versprechen vom Sofa sowie vom Bett aus gemütliche Fernsehabende. Es gibt außerdem reichlich Platz für die Ablage von Koffern und Kleidung, aber so geschickt angeordnet, dass sie niemals im Weg stehen können. Ein kleiner architektonischer Luxus dann doch noch.

Abgesehen von ihrer Größe grenzen sich die Suiten allerdings nur noch in ein paar Kleinigkeiten von den übrigen 135 Zimmern des Steigenbergers ab: Die Matratzen sind tatsächlich etwas wertiger und das Doppelbett zehn Zentimeter breiter, was aus Skibbes Sicht einen großen Unterschied macht. Was den Service betrifft: Eine Plünderung der Minibar wäre im Übernachtungspreis inklusive. Der pendelt je nach Saison und Nachfrage so um die 280 Euro für zwei Personen.

Aber der gleiche, weiche Teppich liegt auch in jedem anderen Zimmer des Hauses. Den weiten Blick über die Weser aus bodentiefen Fenstern in der Überseestadt bieten ebenfalls zahlreiche weitere Hotelzimmer. Die Möglichkeit, vom eigenen Smartphone Inhalte auf den Fernseher zu übertragen und so auch auf Reisen zum Beispiel das Abo seines bevorzugten Streamingdienstes zu nutzen, ist ebenfalls Standard im ganzen Haus.

Offizielle Sonderbehandlungen genießen die Gäste der Suite auch nicht. Der rund 200 Quadratmeter große Wellnessbereich mit Dampfbad, Bio- und finnischer Sauna in der sechsten Etage direkt über einer Suite – eine weitere ist in der zweiten Etage – steht jedem anderen Hotelgast ebenso offen. "Aber wahrscheinlich würden wir ein Auge zudrücken, wenn der Gast aus der Suite etwas später auscheckt, als er sollte", überlegt Skibbe.

Wer also leistet sich die Suite und warum? "Es sind natürlich solche Gäste, die das großzügigere Platzangebot schätzen", sagt der Hotelchef. Die Suiten seien zudem an den Wochenenden stärker ausgebucht als in der Woche, was eher auf den Freizeitcharakter des Aufenthalts hindeutet. "Wir haben viele Gäste, die unsere gemeinsamen Besuchspakete mit dem benachbarten GOP-Theater buchen", sagt Skibbe. Darunter eben auch gut situierte Pärchen und Singles, die für den besonderen Wochenendausflug eine Suite bevorzugen. "Wir hatten aber auch schon Besucher, die eine ganze Woche in der Suite logiert haben."

Der Blick über den Fluss ist natürlich unser wichtigstes Pfund.
Alexander Skibbe

Hinsichtlich prominenter Gäste wahrt Skibbe professionelle Diskretion. Aber dass im Laufe einer Bundesligasaison immer wieder ganze Mannschaften nebst Trainer- und Mitarbeiterstamm auch im Steigenberger und dann auch in den Suiten logieren, ist kein großes Geheimnis.

Ob sie das wegen der Lage direkt an der Weser tun ist unbekannt. "Aber der Blick über den Fluss ist natürlich unser wichtigstes Pfund", sagt Skibbe. Bislang musste sich das Steigenberger diese Aussicht nur mit dem Hotel Überfluss an der Schlachte teilen, jetzt bietet auch das jüngst eröffnete John Will in Sichtweite auf der Überseeinsel solche Perspektiven. Doch die Konkurrenz fürchtet Skibbe nicht, im Gegenteil: "Ich sehe in unserem Umfeld in der Überseestadt seit Jahren eine permanente Aufwertung, davon können wir nur profitieren."

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