In Bremen fehlen laut einer Studie zufolge 6500 Kita-Plätze, um allen interessierten Müttern und Vätern einen Platz für ihren Nachwuchs anzubieten. Im kleinsten Bundesland sind nur 30 Prozent der unter Dreijährigen in der Kinderbetreuung (Bundesschnitt 36 Prozent), obwohl 51 Prozent der Mütter und Väter sich eine Betreuung in diesem Alter wünschen. Bei den ab Dreijährigen liegt die Betreuungsquote mit 88 Prozent ebenfalls unter dem Bundesdurchschnitt (92 Prozent). Hier wünschen sich 99 Prozent der Eltern eine Kindertagesbetreuung. Beim Personal hingegen stehe Bremen im Bundesvergleich relativ gut da, teilte die Bertelsmann Stiftung weiter mit. Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann Stiftung mit Sitz in Gütersloh hervor.
In Niedersachsen fehlen demnach 41.600 Kita-Plätze, um den Bedarf der Eltern zu decken. Landesweit sind 34 Prozent der unter Dreijährigen in einer Kindertagesbetreuung, jedoch wünschen sich 47 Prozent der Mütter und Väter für ihr Kind in dieser Altersgruppe einen Platz. Von den älteren Vorschulkindern werden 92 Prozent betreut, einen Bedarf haben 96 Prozent der Eltern.
Rechtsanspruch kann nicht erfüllt werden
„Niedersachsen kann den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz nach wie vor nicht bedarfsgerecht erfüllen“, sagte Kathrin Bock-Famulla, Expertin der Bertelsmann Stiftung für frühkindliche Bildung. Zudem würden mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Kita-Kinder in Niedersachsen in Gruppen mit nicht kindgerechten Personalschlüsseln betreut.
Um die Situation zu verbessern, benötigten die Kitas deutlich mehr Personal, heißt es in der Studie. Bis zum Jahr 2025 fehlten landesweit 5000 Fachkräfte, nur um die Betreuungsbedarfe der Eltern zu erfüllen. Erst 2030 wäre rechnerisch ausreichend Personal da. Um die Kita-Krise kurzfristig abzumildern, müssten die vorhandenen Fachkräfte von nicht-pädagogischen Aufgaben entlastet werden, forderte die Expertin. Zudem sei die Gewinnung und Qualifizierung von Quereinsteigerinnen wichtig.