Das Problem ist lange, sehr lange bekannt. Und deshalb schreit es nach einer Lösung, damit die Notaufnahmen in Kliniken und Rettungsdienste angesichts immer weiter steigender Patientenzahlen nicht irgendwann tatsächlich vor einem Kollaps stehen.
Eine solche Notlage könnte etwa dann entstehen, wenn eine Grippewelle wieder so stark oder womöglich noch stärker als in dieser Saison ausfällt – Kliniken und Rettungsdienste aber bereits mit Patienten, die keine „echten“ Notfälle darstellen, ausgelastet sind. Imagekampagnen der Ärztlichen Bereitschaftsdienste, die außerhalb der normalen Sprechzeiten von Arztpraxen Anlaufstelle für diese Patienten sein sollen, haben bislang nicht ausgereicht.
Ein Systemwandel ist längst überfällig. Deshalb ist der Ausbau sogenannter Portalpraxen ein richtiger Vorstoß: Kommen Patienten eigenständig in die Klinik, müssen sie sich zunächst in einer Portalpraxis registrieren. Dort werden sie dann je nach Behandlungsbedarf in die ambulante oder stationäre Versorgung weitergeleitet. Diese zentralen Anlaufstellen müssen aber rund um die Uhr geöffnet sein und nicht nur an Wochenenden, abends und an Feiertagen.