Essensreste, Sperrmüll und Verpackungen – in Bremen-Tenever landen diese Abfälle allzu oft unsortiert neben den Containern. Die Folge: Ratten finden ein reiches Nahrungsangebot und vermehren sich. Ein Müllprojekt soll nun Abhilfe schaffen.
Auf der Sitzung der Stadtteilgruppe, ein Bündnis aktiver und engagierten Menschen in Tenever, hatten Anwohner zuvor über zunehmende Müllberge und Ratten geklagt. Sie sprachen außerdem davon, dass einige Bewohner ihren Müll einfach aus dem Fenster auf die Straße würfen. Neu sei das Thema nicht, so Quartiersmanagerin Katrin Höpker. „Aber wir müssen da eine Kante reinkriegen, die Menschen aufklären.“
Keine generelle Vermüllung
Bei der Gewoba, in deren Bestand die meisten Wohnblöcke in Tenever liegen, sind die Probleme bekannt. Gegen Ratten wird derzeit noch mit Gift vorgegangen. „Es ist unsere Aufgabe, das in den Griff zu bekommen, aber es ist auch Aufgabe der Anwohner, keine Essensreste in Gelbe Säcke zu schmeißen“, so Ralf Schumann, Bereichsleiter bei der Gewoba. Denn das Hauptproblem sei das übergroße Nahrungsangebot. „Ich wundere mich, wie viel weggeschmissen wird.“ Auffällig viele Lebensmittel landeten nach Beobachtung der Gewoba im Müll und dann allzu oft vor den eigentlichen Containern. Selbst eine Videoüberwachung, um Müllsünder zu überführen, hat bisher nicht nachhaltig zum Erfolg geführt. Von einer generellen Vermüllung in Tenever wollte Ralf Schumann aber nicht sprechen. Die Probleme träten punktuell auf. „Jeder, der hier her kommt, ist erst mal überrascht, wie sauber es ist.“
Die Menschen aufklären, das Bewusstsein schärfen und mit dem Geldbeutel argumentieren – das sind erste Ideen, die die mit der die Stadtteilgruppe Tenever gegen einzelne Müllbrennpunkte im Ortsteil vorgehen möchte. Katrin Höpker: „Ganz wichtig ist es, die Bewohner mitzunehmen.“ Für Ralf Schumann geht es allerdings erst einmal um ganz grundsätzliche Dinge. „Den Anspruch der Müllvermeidung haben wir noch gar nicht, wir müssen erst mal die erste Stufe erreichen: den Müll nicht auf die Straße und nicht aus dem Fenster werfen.“