Egal, in welchem Stadtteil ein bislang vorhandenes Angebot gestrichen wird: Der Widerstand vor Ort formiert sich zumeist schnell und heftig. Das weiß auch die Stadtreinigung, spätestens nachdem sie kürzlich die Recyclingstation in Osterholz am Weserpark geschlossen hat. So denken die Verantwortlichen jetzt hinter weitgehend verschlossenen Türen über die künftige Versorgung Bremens mit Recyclingstationen nach. Das zu tun ist grundsätzlich legitim und aufgrund der Finanzierung des Stationsnetzes aus den Müllgebühren sogar verpflichtend. Aber es drängt sich der Eindruck auf, hier soll nach bester amtlicher Tradition ein fertiger Plan erdacht werden, der dann als ziemlich alternativlos verkauft werden kann. So möchte man vermeiden, dass schon im Vorfeld Unruhe entsteht und die Politik betriebswirtschaftlich vernünftig erscheinende Planung durchkreuzt.
Doch Bürgerbeteiligung im 21. Jahrhundert geht anders. Die Stadtreinigung soll und muss einfach ihre Ziele und Zwänge transparent darlegen. Und danach beginnt das öffentliche Ringen um den besten Weg. Nur so ist auch eine konstruktive Diskussion denkbar, die mehr sein kann als die Abwehr amtlicher Planung.