Bremen. Ein Schaden von etwa 100.000 Euro ist am Freitag in einer Bremer Schule verursacht worden. Immer wieder kommt es in Bremen zu Vandalismus, der öffentliches Gut beschädigt. Die Zahlen sind zwar rückläufig, doch die finanzielle Belastung für die öffentlichen Kassen bleibt.
Die Bremer Polizei nimmt jedes Jahr etwa 440 Anzeigen wegen Sachbeschädigungen auf. Vandalismus wird allerdings nicht als eigener Straftatbestand aufgeführt, erklärt Pressesprecherin Ines Roddewig. Von den Bremer Schulen werden jährlich etwa zwei bis sechs Anzeigen erstattet. Vandalismus stelle sich aber nicht als Problem dar, der Vorfall in der Vahrer Schule sei eine absolute Ausnahme, heißt es von der Polizei.
"So ein hoher Schaden wie an dieser Schule ist ausgesprochen selten", sagt auch Peter Schulz, Sprecher von Immobilien Bremen. In der Regel gehe es in den rund 2000 öffentlichen Gebäuden Bremens eher um kleinere Schäden wie eine abgetretene Türklinke oder eine zertrümmerte Sitzbank. Doch auch diese vermeintlich kleinen Schäden summieren sich: Seit 2007 sind pro Jahr Gegenstände im Wert von durchschnittlich 400.000 Euro in Schulen, Kitas, Turnhallen und anderen öffentlichen Gebäuden mutwillig zerstört worden. Die Zahlen sind indes rückläufig. Laut Schulz lag der Schaden im Jahr 2012 etwa 70.000 Euro unter dem Durchschnittswert der Vorjahre.
Videoüberwachung hat sich rentiert
Auch die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) muss jedes Jahr eine große Summe Geld aufwenden, um Vandalismus-Schäden zu beseitigen. Doch seit das durch öffentliche Gelder gestützte Verkehrsunternehmen im Jahr 2003 nach und nach in allen Bussen und Straßenbahnen Videokameras installiert hat, haben die Schäden "dramatisch" abgenommen, sagt Pressesprecher Jens-Christian Meyer. Er beziffert den Rückgang auf zehn bis 15 Prozent. Die Investition in die Videoüberwachung habe sich daher finanziell schon längst amortisiert. Mittlerweile sei das Unternehmen auf einem konstant niedrigen Niveau angekommen. In den vergangenen Jahren habe sich die jährliche Schadenshöhe auf etwa 200.000 Euro eingependelt.
Dass die Busse und Bahnen in Bremen seltener mutwillig beschädigt werden, ist aber laut Meyer nicht nur den Videokameras zu verdanken. Die BSAG lässt den Fuhrpark in der Neustadt streng überwachen. So haben beispielsweise Sprayer so gut wie keine Chance, Busse oder Bahnen zu besprühen.
Dass Videokameras, Alarmanlagen oder eine strenge Überwachung offenbar vor Vandalismus schützen, ist auch bei Immobilen Bremen bekannt. Tatsächlich gibt es in Schulen, Kitas und Turnhallen immer mehr Alarmanlagen, hat Schulz beobachtet. Allerdings liegt die Entscheidung, ob ein Gebäude mit Kameras ausgestattet wird oder eine Alarmanlage bekommt, nicht in seiner Hand, sondern bei dem jeweiligen Nutzer. Daher sei es nicht möglich, alle öffentlichen Gebäude gleichermaßen zu schützen. "Das wäre wohl auch kaum finanzierbar", sagt Schulz.
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