Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst sowie in der Behinderten- und Sozialhilfe in Bremen und Niedersachsen für Dienstag, 10. Mai, und Donnerstag, 12. Mai, zu weiteren Warnstreiks auf.
Wie die Gewerkschaft ankündigt, ist am 10. Mai ein zentraler Aktionstag für Niedersachsen in Hannover geplant - mit einer Kundgebung auf dem Opernplatz von 11.30 bis 13 Uhr. An diesem Tag sollen auch die Beschäftigten in den Bremerhavener Kitas zum Streik aufgerufen werden.
Am Donnerstag, 12. Mai, soll dann eine "zentrale Aktion" in Bremen folgen - ab elf Uhr auf der Wiese hinter der Kunsthalle.
An den bisher drei Streiktagen hätten sich im Norden rund 4000 Beschäftigte beteiligt, so Verdi. Das zeige, wie wichtig es den Betroffenen sei, „den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, damit diese in der dritten Verhandlungsrunde endlich ein ernst zu nehmendes Angebot vorlegen“, sagt Martin Peter, Fachbereichsleiter des Verdi-Landesbezirks Niedersachsen-Bremen.
Die Tarifverhandlungen werden am 16. und 17. Mai in Potsdam fortgesetzt.
Die Warnstreiks an niedersächsischen Kitas gehen nach Ansicht der Elternvertretung zu Lasten der Familien. Nach zwei auch finanziell anstrengenden Jahren mit der Corona-Pandemie seien die Reserven vieler Eltern aufgebraucht, heißt es in einer Mitteilung der Landeselternvertretung vom Montag. Es brauche daher nun ein gemeinsames Signal der Politik in Bund und Land, „dass die Familie als Säule der Gesellschaft die Unterstützung erhält, die sie braucht“, sagte die Vorsitzende Christine Heymann-Splinter mit Blick auf leere Kassen bei den Kita-Trägern. Man sei es leid, immer wieder zu hören, dass gerade andere Stellen dafür zuständig seien.
Konkret fordert die Elternvertretung mehr Fachkräfte pro Kind, eine Vergütung der Ausbildung in den Sozial- und Erziehungsberufen, eine finanzielle Unterstützung für Eltern, die von Betreuungsausfällen betroffen sind, sowie einen Kündigungsschutz für Eltern, die von Streiks betroffen sind.