Abgesagte Konzerte, eingeschränkte Theatervorstellungen oder ausgefallene Lesungen sorgen bei Bremens Veranstaltern für Löcher in den Kassen. Mit einem rund 2,4 Millionen Euro schweren Förderprogramm sollen solche coronabedingten Verluste von Kulturschaffenden und Organisatoren auch im Jahr 2022 unterstützt werden. Bremens Senat hat an diesem Dienstag eine entsprechende Vorlage beschlossen. Damit wird das Programm "Förderung der Veranstaltungswirtschaft im Land Bremen" verlängert. Das Geld kommt aus dem Bremen-Fonds, der für Corona-Hilfen gebildet wurde.
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Das Land Bremen hatte bereits in den Jahren 2020 und 2021 zwei solcher Finanztöpfe mit insgesamt 2,8 Millionen Euro bereitgestellt, um die Auswirkungen der Pandemie zu mildern. Die Programme sind explizit darauf ausgerichtet, dass Veranstaltern bei Einnahmeausfällen, also bei einer Fehlbedarfsfinanzierung von Events, unter die Arme gegriffen wird. Eine finanzielle Unterstützung können diejenigen beantragen, die beispielsweise wegen der Corona-Regeln weniger Einnahmen durch fehlende Besucher, eine geringere Auslastung oder dem Wegfall von Drittmitteln hatten.
Weil auch im Jahr 2022 die Veranstaltungsbranche mit Einschränkungen durch die Corona-Krise zu rechnen habe, werde es laut der Senatsvorlage "weiterhin große Schwierigkeiten bei der Durchführung von wirtschaftlich auskömmlichen und tragfähigen Veranstaltungen" geben. Momentan bedeutet das: Es gilt die 2G-plus-Regel, die Besucherzahlen sind beschränkt, es herrschen Abstandsregeln und die Besucher halten sich zurück, weil sich die Omikronvariante rasant ausbreitet. Es sei zu befürchten, heißt es in der Vorlage, dass die Zurückhaltung der Besucher anhalten werde und die Gäste in den Sommermonaten eher Outdoor-Veranstaltungen besuchen.
Die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) verwaltet und setzt das Förderprogramm um. Bisher hat die WFB insgesamt 171 Anträge erhalten und bearbeitet. Davon haben 124 eine Förderzusage per Zuwendungsbescheid bekommen. 40 Anträge wurden laut Vorlage an das Sonderprogramm Kultur des Bundes verwiesen, sieben Anträge abgelehnt. Insgesamt zwölf Anträge mit einem Antragsvolumen von 252.000 Euro wurden aus Bremerhaven eingereicht. Alle Anträge aus Bremerhaven seien in der beantragten Höhe bewilligt worden.
Insgesamt sind es übrigens knapp 20 Millionen Euro gewesen, die laut der Bremer Kulturbehörde während der Corona-Pandemie in Bremen in die Förderung der Kultur- und Veranstaltungsbranche geflossen sind.