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Serie (9): Zehn Tipps zu zehn Jahre Schlachte Vom Martinianleger zu den stadtbremischen Seehäfen

Bremen. Noch ein Tage bis zum Schlachtegeburtstag. Die Online-Redaktion fiebert dem Fest mit einem Countdown entgegen und stellt jeden Tag einen Grund vor, warum die Bremer und ihre Gäste gerne Zeit auf der Bummelmeile verbringen. Heute: die Hafenfahrten.
28.05.2010, 06:00 Uhr
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Von Barbara Debinska

Bremen. Noch ein Tage bis zum Schlachtegeburtstag. Die Online-Redaktion fiebert dem Fest mit einem Countdown entgegen und stellt jeden Tag einen Grund vor, warum die Bremer und ihre Gäste gerne Zeit auf der Bummelmeile verbringen. Heute: die Hafenfahrten.

Los geht es am Martinianleger, im Hintergrund die aus dem 13. Jahrhundert stammende Kaufmannskirche St. Martini. Sobald alle Gäste an Bord sind, heißt es „Leinen los“ für das Fahrgastschiff „Hanseat“. Dann fährt das 1988 auf der Hegemann/Rolandwerft in Bremen gebaute Schiff entlang der Schlachte zu den stadtbremischen Häfen.

Auf der rund 75-minütigen Fahrt können die Gäste Gegenwart und Vergangenheit der Bremer Häfen entweder unter Deck im Gastrobereich oder oben an Deck erleben. Während denen, die oben geblieben sind, ein frischer Wind um die Nase weht, hören sie den Kapitän über Lautsprecher erzählen, wie die Schiffe schon im Mittelalter an der Tiefer, der Schlachte und später immer weiter flussabwärts anlegten.

Noch in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts waren Europa- und Überseehafen so überlastet, dass die Stadt ein neues Becken anlegte, den Neustädter Hafen. Doch bald deutete sich der Niedergang der stadtbremischen Hafenwirtschaft an. Anfang der 80er Jahre ging der Umschlag im Überseehafen drastisch zurück. Die Weser war für die großen Containerschiffe nicht mehr tief genug und für den einst umsatzstärksten Hafen der Welt kam 1998 das Aus.

Modernste Anlagen in Europa

Dennoch ist das Überseehafengebiet heute alles andere als leer und ausgestorben. Geschäftiger Hafenbetrieb herrscht noch im Holz- und Fabrikenhafen. Auch der Neustädter Hafen gehört mit seinen Container- und Schwerlastbrücken, die bis zu 80 Tonne heben können, zu den modernsten Anlagen in Europa. Mit etwas Glück sehen die Hafenrundfahrer einen der gigantischen Containerfrachter, der gerade im Hafenbecken beladen wird.

Über die sogenannte Überseestadt lernen die Hafenbesichtiger, dass der neu entstehende Stadtteil rund um den verfüllten Überseehafen und auf der Industriebrache der ehemaligen Großwerft AG „Weser“ künftig neues Gewerbe, Hotellerie und Gastronomie beherbergen soll. Das Prunkstück der stehengebliebenen Hafengebäude ist aber der Speicher XI: Wo früher Baumwollballen, Kaffeesäcke und Gewürze eingelagert wurden, ist heute ein Kunst-, Kultur- und Dienstleistungszentrum.

Pleite-Immobilie Space-Park

Ein ehrgeiziges Projekt war der Space Park auf dem ehemaligen AG-Weser-Gelände in Gröpelingen. Das Science-Fiction-Ambiente der Immobilie sahen die Bremern allerdings als Fremdkörper auf dem Hafengelände an; ein Fehlgriff, den sie völlig abgelehnten. Kurzum – der Space Park ging Pleite. Die Überlegungen zur Wiederbelebung der Pleite-Immobilie waren mannigfaltiger Natur, bis schließlich die irische LNC Property Group das Projekt von der Dresdner Bank erworben hatte und mit einem maritimen Konzept überzeugte.

Im September 2008 ist das umgebaute Einkaufs- und Freizeit-Center unter dem neuen Namen „Waterfront“ eröffnet worden. Sehr beliebt ist die Open-Air-Seebühne, in deren Kulisse die Weser integriert wird. Angefangen mit Wagners Oper „Der fliegende Holländer“ 2008, erfreut sie sich nach Verdis „Aida“ 2009 immer größer werdender Beliebtheit. In diesem Sommer führt das Bremer Theater Puccinis Oper „Turandot“ auf der Seebühne auf.

Mit zahlreichen Eindrücken von Häfen, Überseestadt, Wirtschaft, Kunst und Kultur aus Bremen kehren die Ausflügler schließlich zum Martinianleger zurück und setzen sich zum Verweilen und Sinnieren in einem der vielen Biergärten an der Schlachte.

Mehr Informationen zu den Hafenfahrten finden Sie hier.

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