Im Magazin Wanderbar geben wir Ticks und Tricks rund um das Thema Wandern. In unserem Wander-ABC stellen wir alle wichtigen Begriffe von A wie Allergien bis Z wie Zecken vor. Lesen Sie hier den ersten Teil.

Allergien: Das Timing ist ungünstig, aber nicht zu ändern. Im Frühjahr, für viele Wanderer die liebste Zeit zum Wandern, fliegen die Pollen. Jeder siebte Erwachsene hat laut AOK Heuschnupfen, jeder 20. leidet unter allergischem Asthma. Man kann den Pollen kaum entkommen. Auf jeden Fall sollte vor Beginn der Wanderung die Pollenvorhersage gecheckt werden. Grundsätzlich gilt: Auf dem Land ist der Pollenflug vormittags am stärksten. Regen kann dabei manchmal ein Segen sein. Die Luft ist meist eine halbe Stunde nach dem einsetzenden Niederschlag „rein“. In dieser Zeit werden die schwebenden Pollen nach unten gedrückt. Zu bedenken ist auch: Sehr starker Wind verteilt die Pollen weiträumig, leichte Brisen wirbeln die Pollen auf.

Blasen: Sie sind eines der größten Ärgernisse beim Wandern. Sie können ungemein schmerzen und jeden Wanderspaß verderben. Ganz wichtig deshalb: nie mit nagelneuen Schuhen losziehen. Vor allem bei längeren Touren sind eingelaufene Schuhe Pflicht. In Form bringt man die Schuhe am besten, indem man sie auf mehreren kurzen Strecken trägt. Wichtig sind außerdem gepolsterte Wandersocken. Eine Wohltat für die Füße ist es, wenn man Socken und Schuhe bei längeren Pausen auszieht. Bei dieser Gelegenheit kann man die Füße auch nach Druckstellen absuchen. Bevor sich dort Blasen bilden, empfiehlt es sich, vorsorglich ein Blasenpflaster aufzukleben. Auch Salben mindern die Gefahr.

Dehnen: Für Sportler unerlässlich, und auch Wanderer sollten nicht darauf verzichten, selbst wenn sie ihre Tour gemächlich angehen lassen wollen. Ein paar Aufwärm- und Dehnübungen vor dem Start, während der Pausen und nach der Tour tun dem Körper gut. Sind die Muskeln auf „Betriebstemperatur“, schützt das vor Zerrungen. Vor allem Waden, Oberschenkel und Rücken wollen aufgewärmt werden. Kniestrecker (aufrecht stehen, Unterschenkel anziehen, Fuß mit Händen zum Po ziehen) oder Hüftbeuger (großer Ausfallschritt, Hände auf Oberschenkel, Becken nach vorne strecken) sind die Klassiker, nachdem man sich locker warmgelaufen hat.

Essen: Kohlenhydrate liefern Energie. Ballaststoffe sorgen dafür, dass wir leistungsfähig bleiben und die Verdauung angeregt wird. Ideal sind Nudeln, Kartoffeln, Reis, Obst, Gemüse, Brot, Müsli und Vollkornprodukte. Aber vorsichtig: Nicht zu viel auf einmal essen. Am besten verteilt man die Ration auf vier bis sechs kleinere Einheiten. Dadurch muss der Körper weniger Energie für die Verdauung aufwenden, und man bleibt leistungsfähiger. Bei uns auf wirklich jeder Wandertour im Rucksack: eine Tüte Studentenfutter als schneller Energiespender.

Kinder: Wandern ist nicht nur etwas für Erwachsene. Wer als Familie die Natur erkunden will, sollte aber ein paar Dinge beachten. Die Tour mit Groß und Klein sollte sorgfältig geplant sein: nicht zu lang, am besten mit mehreren kurzen und abwechslungsreichen Etappen, damit es nicht zu eintönig wird. Die Pausen kann man bei geschickter Planung prima zum Picknicken (Müll hinterher wegräumen!), zum Spielen oder zum Entdecken nutzen. Irgendwo lassen sich immer Routen finden, an denen zum Beispiel Spielplätze, Aussichtstürme oder Lehrpfade liegen.

Kleidung: Hier gilt das Zwiebelprinzip, also am besten mehrere Lagen übereinander. Je nach Wetterveränderung kann man sich dann einpacken oder aus der Kleidung herausschälen. Die unterste Schicht bildet die Funktionswäsche, die Schweiß von der Haut wegtransportiert. Darüber kommt eine Fleece-Schicht, die Feuchtigkeit nach außen transportiert, sich nicht vollsaugt und den Körper warmhält. Die Außenhaut bildet eine wasser- und winddichte Jacke, idealerweise atmungsaktiv.

Rucksackapotheke: Man muss es nicht übertreiben und Wandern nicht gefährlicher machen, als es ist. Aber eine kleine Reiseapotheke gibt für alle Fälle ein gutes Gefühl. Pflaster und Blasenpflaster, Zeckenkamm oder Pinzette, Sonnencreme und Traubenzucker sind eine gute Basis für Touren, die – wie im Heft Wanderbar vorgestellt – im Schnitt vier bis fünf Stunden dauern. Wer dann noch Platz hat und sich noch ein paar Kilometer mehr vorgenommen hat, der möge auch noch Verbandspäckchen und Kompressen sowie Schere und Schutzhandschuhe einpacken.
Hinweis: Fortsetzung folgt am 21. Mai. Das ganze Wander-ABC können Sie im Magazin Wanderbar lesen.

Im Magazin Wanderbar gibt es tolle Route und viel Wissenswertes rund um das Thema Wandern.
Magazin Wanderbar. Wege durch das Weserland
Der Mensch ist zum Wandern geboren. Daran haben sich viele mit Beginn der Corona-Krise erinnert und machen sich auf den Weg in die Region. Wandern ist ein Hype. Es ist gesund und macht Spaß. WESER-KURIER-Redakteur Marc Hagedorn ist unterwegs gewesen und hat Routen von fünf bis 20 Kilometer getestet, die allesamt rund um Bremen gut erreichbar sind, meist mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Dazu sprechen wir exklusiv mit dem Wanderexperten Manuel Andrack und geben viele Tipps für fast alle Wander-Lebenslagen. Erhältlich im Buch- und Zeitschriftenhandel, auf www.weser-kurier.de/shop und unter 0421 / 36 71 66 16. 100 Seiten, 9,80 Euro. Außerdem als In-App-Kauf in der E-Paper-App erhältlich.